Tularämie (Hasenpest) – Symptome – Beschwerden

Folgende Symptome und Beschwerden können auf Tularämie (Hasenpest) hinweisen:

Leitsymptome
Diese Leitsymptome lenken den Verdacht auf eine Tularämie und werden oft zuerst bemerkt:

  • Fieber: Plötzlich einsetzendes hohes Fieber ist eines der häufigsten Symptome und tritt bei etwa 80-100 % der Betroffenen auf. Es ist oft das erste Anzeichen der Erkrankung und kann von Schüttelfrost begleitet sein.
  • Unwohlsein: Ein allgemeines Krankheitsgefühl, das sich durch Müdigkeit und Schwäche äußert, betrifft die meisten Patienten (80-90 %).

Hauptsymptome (primäre Symptome)
Diese Hauptsymptome prägen das klinische Bild einer Tularämie:

  • Muskelschmerzen (Myalgie): Sind bei etwa 60-80 % der Patienten vorhanden und können in verschiedenen Körperbereichen auftreten
  • Bauchschmerzen (Abdominalbeschwerden): Treten bei etwa 30-50 % der Betroffenen auf und können mit Übelkeit, Erbrechen und Durchfall einhergehen
  • Hautgeschwüre (Hautulzera): Bei der ulzeroglandulären Form (in Westeuropa > 90 % der Fälle) entwickelt sich an der Eintrittsstelle des Erregers eine kleine Papel, die sich im Verlauf zu einem schmerzhaften Geschwür (Ulkus) entwickelt.
  • Lymphknotenschwellung (Lymphadenopathie/Lymphadenitis): Treten bei fast allen Patienten auf (> 90 %). Sie befinden sich in der Nähe der Eintrittsstelle des Erregers, beispielsweise in der Leistengegend, am Hals oder in den Achselhöhlen.
  • Bindehautentzündung (Konjunktivitis): Eine Rötung und Schwellung der Augen kann auftreten, besonders wenn der Erreger durch die Augen eingedrungen ist. Dieses Symptom ist bei etwa 20-30 % der Patienten vorhanden.

Begleitsymptome (sekundäre Symptome)
Diese Begleitsymptome sind weniger charakteristisch und können auf Komplikationen hinweisen:

  • Husten und Atemnot (Dyspnoe): Symptome einer Lungenbeteiligung, wie trockener Husten und Atembeschwerden, treten bei etwa 20-40 % der Patienten auf.
  • Mund- und Rachenentzündung (Stomatitis, Pharyngitis, Tonsillitis): Diese Entzündungen können bei etwa 20-30 % der Patienten auftreten und sind besonders typisch für die oropharyngeale Verlaufsform.
  • Übelkeit, Erbrechen und Durchfall (Nausea, Erbrechen, Diarrhoe): Diese Symptome treten bei etwa 30-50 % der Betroffenen auf und sind vor allem bei der gastrointestinalen Form der Tularämie ausgeprägt.

Schwere Komplikationen

  • Sepsis (Blutvergiftung): Bei einer schweren Verlaufsform kann die Infektion in den gesamten Körper übergehen und zu einer lebensbedrohlichen Blutvergiftung führen. Dies ist selten, aber die Letalität ist bei unbehandelter Sepsis sehr hoch.

Weitere Hinweise

  • Initial zeigt sich häufig ein grippeähnliches Krankheitsbild mit hohem Fieber.
  • Die Infektion manifestiert sich von asymptomatischen, d. h. ohne Symptome, oder subklinischen Verläufen bis hin zu schwerwiegenden Krankheitsbildern mit verschiedenen Organmanifestationen.