Trichinen (Trichinellose) – Symptome – Beschwerden

Folgende Symptome und Beschwerden können auf eine Trichinellose (Trichinen) hinweisen:

Enterale Phase

In der enteralen Phase sind die Larven in der Darmschleimhaut (beginnt ca. an Tag 2-7); die Phase kann aber auch fehlen.

Leitsymptome
Diese Leitsymptome lenken den Verdacht auf eine Trichinellose in der enteralen Phase und werden oft zuerst bemerkt:

  • Bauchschmerzen: Können krampfartig sein; treten bei etwa 50-70 % der Betroffenen auf; sind ein häufiges Anzeichen für eine Infektion in dieser Phase

Hauptsymptome (primäre Symptome)
Diese Hauptsymptome prägen das klinische Bild der enteralen Phase einer Trichinellose:

  • Übelkeit (Nausea): Ist bei etwa 40-60 % der Betroffenen vorhanden und kann mit einem allgemeinen Unwohlsein einhergehen
  • Durchfall (Diarrhöen): Häufige, flüssige Stühle treten bei etwa 30-50 % der Patienten auf. Dies kann zu einem erheblichen Flüssigkeitsverlust führen und muss besonders bei Kindern und älteren Menschen ernst genommen werden.

Begleitsymptome (sekundäre Symptome)
Diese Begleitsymptome sind weniger charakteristisch und können auf Komplikationen hinweisen:

  • Erbrechen: Tritt bei etwa 20-30 % der Patienten auf, insbesondere bei schweren Magen-Darm-Beschwerden
  • Fieber: Leichtes Fieber kann als unspezifisches Symptom auftreten, betrifft jedoch nur etwa 10-20 % der Betroffenen.

Migrationsphase

In dieser Phase wandern die Larven über den Blutweg in die Muskulatur. Diese Phase kann von einer Woche bis 3 Wochen andauern.

Leitsymptome
Diese Leitsymptome lenken den Verdacht auf die Migrationsphase der Trichinellose und werden oft zuerst bemerkt:

  • Schweres Krankheitsgefühl: Betroffene fühlen sich oft sehr krank und schwach. Dieses allgemeine Unwohlsein ist bei fast allen Patienten vorhanden und kann sehr belastend sein.
  • Hohes Fieber: Intermittierendes, hohes Fieber tritt bei etwa 80-90 % der Patienten auf und ist ein häufiges Symptom dieser Phase. Es kann in Wellen auftreten und von Schüttelfrost begleitet sein.
  • Gesichtsschwellung (periorbitale Ödeme): Besonders um die Augenlider; ist ein typisches Anzeichen dieser Phase und betrifft etwa 50-70 % der Patienten

Hauptsymptome (primäre Symptome)
Diese Hauptsymptome prägen das klinische Bild der Migrationsphase:

  • Hautausschlag (Exanthem): Urtikarielle (quaddelartige) oder makulopapulöse (fleckige) Hautausschläge treten bei etwa 40-60 % der Betroffenen auf. Sie sind oft juckend und unregelmäßig verteilt.
  • Kleine Hautblutungen (Petechien): Punktförmige Blutungen auf der Haut, die bei etwa 30-50 % der Patienten auftreten. Sie sind besonders an den Augenlidern, im Bereich des Oberkörpers oder unter den Nägeln zu sehen.
  • Bindehautentzündung (Konjunktivitis): Betrifft etwa 30-40 % 
  • Muskelschmerzen (Myalgie): Sind sehr häufig (60-80 %) und können sich im gesamten Körper ausbreiten
  • Muskelschwäche: Ist bei etwa 50-70 % der Patienten vorhanden; kann die Beweglichkeit stark einschränken

Begleitsymptome (sekundäre Symptome)
Diese Begleitsymptome sind weniger charakteristisch und können auf Komplikationen hinweisen:

  • Schmerzhafte Augenbewegungen: Bei etwa 20-30 % der Patienten, besonders bei starker Beteiligung der Augenmuskulatur
  • Schlafstörungen (Insomnie): Aufgrund der Schmerzen und des allgemeinen Unwohlseins können Schlafstörungen auftreten. Dies betrifft etwa 30-50 % der Patienten.
  • Kopfschmerzen (Cephalgie): Treten bei etwa 30-50 % der Betroffenen auf und können durch die allgemeine Erkrankung oder die Bindehautentzündung ausgelöst werden.
  • Schluckstörungen (Dysphagie): Können bei etwa 20-30 % der Patienten auftreten, wenn die Muskulatur im Halsbereich betroffen ist

Parenterale Phase

In dieser Phase kommt es zu Symptomen durch im zentralen Nervensystem eingekapselte Larven.

Leitsymptome
Diese Leitsymptome lenken den Verdacht auf die parenterale Phase der Trichinellose und werden oft zuerst bemerkt:

  • Kopfschmerzen (Cephalgie): Treten bei etwa 50-70 % der Betroffenen auf. Sie sind ein häufiges Anzeichen dieser Phase und können durch die Beteiligung des zentralen Nervensystems ausgelöst werden.

Hauptsymptome (primäre Symptome)
Diese Hauptsymptome prägen das klinische Bild der parenteralen Phase einer Trichinellose:

  • Sehstörungen: Betroffene klagen oft über Doppeltsehen (Diplopie) oder andere Sehprobleme, die bei etwa 40-60 % der Patienten auftreten. Diese Symptome können durch eine Beteiligung der Augenmuskulatur oder der Nervenbahnen verursacht werden.
  • Zentralnervöse Störungen: Symptome wie Verwirrtheit, Bewusstseinsveränderungen oder Koordinationsstörungen können auftreten und sind Anzeichen für eine mögliche Beteiligung des Gehirns. Diese Symptome sind bei etwa 30-50 % der Betroffenen vorhanden und können unterschiedlich stark ausgeprägt sein.

Begleitsymptome (sekundäre Symptome)
Diese Begleitsymptome sind weniger charakteristisch und können auf Komplikationen hinweisen:

  • Gleichgewichtsstörungen: Probleme mit dem Gleichgewicht oder Schwindelgefühle können auftreten und betreffen etwa 20-30 % der Patienten.
  • Muskelschwäche: Fortgesetzte Muskelschwäche, besonders in den betroffenen Muskelgruppen, kann auch in dieser Phase noch vorhanden sein.