Toxoplasmose – Prävention
Zur Prävention der Toxoplasmose muss auf eine Reduktion der Risikofaktoren geachtet werden.
Verhaltensbedingte Risikofaktoren
- Kontakt zu Katzen – Direkter Kontakt zu Katzenkot erhöht das Infektionsrisiko.
- Kontakt zu kontaminierter Erde – Garten- und Feldarbeiten ohne Schutzhandschuhe bergen ein erhöhtes Risiko.
- Verzehr von kontaminiertem Gemüse – Ungenügend gewaschenes Gemüse kann Toxoplasma-Zysten enthalten.
- Verzehr von rohem oder ungenügend gegartem Fleisch – Besonders Schwein, Schaf, Ziege, Wildtiere und Geflügel sind häufig kontaminiert.
Präventionsfaktoren (Schutzfaktoren)
Zur Prävention der Toxoplasmose müssen allgemeine Schutzmaßnahmen gefördert werden.
- Vermeidung des Verzehrs von rohem oder ungenügend gegartem Fleisch – Fleisch sollte mindestens auf eine Kerntemperatur von 70 °C erhitzt werden.
- Gründliches Waschen von Gemüse und Früchten vor dem Verzehr – Um mögliche Zysten zu entfernen.
- Kein Trinken von Rohmilch – Stattdessen pasteurisierte Milch konsumieren.
- Regelmäßiges Händewaschen – Insbesondere nach:
- Zubereitung von rohem Fleisch
- Garten-, Feld- oder anderen Erdarbeiten
- Kontakt mit Oberflächengewässern
- Küchenhygiene – Maßnahmen zur Vermeidung einer Kontamination:
- Hände vor dem Kochen mit heißem Wasser und Seife waschen.
- Eigene Schneidebretter, Schälchen und Messer für rohe Erzeugnisse tierischen Ursprungs wie Eier, Fisch oder Fleisch verwenden.
- Häufiges Wechseln von Spülschwämmen und kochfesten Geschirrtüchern.
- Arbeitsplätze regelmäßig mit heißem Wasser und Reinigungsmitteln säubern.
- Nach Kontakt mit Eiern, Fisch oder rohem Fleisch Hände gründlich waschen.
- Speisezubereitung – Maßnahmen zur sicheren Zubereitung von Speisen:
- Verbrauchsdatum beachten.
- Nur frische rohe Eier verwenden, z. B. für Mayonnaise oder Tiramisu.
- Spiegel- oder Rühreier so lange erhitzen, bis das Eigelb geronnen ist.
- Gegarte Lebensmittel sollten eine Kerntemperatur von mindestens 70 °C erreichen, um Krankheitserreger abzutöten.
- Falls Katzen im Haushalt:
- Tägliche Reinigung der Katzentoilette – Vorzugsweise durch nichtschwangere Haushaltsmitglieder.
- Ernährung der Katze mit Dosen- und/oder Trockenfutter.
Beachte: Diese Maßnahmen dienen auch der Prävention anderer Gastroenteritiden (Magen-Darm-Infektionen).
Sekundärprävention
Die Sekundärprävention zielt darauf ab, eine Toxoplasmose-Infektion frühzeitig zu erkennen und gezielte Maßnahmen einzuleiten, um deren Fortschreiten zu verhindern.
- Früherkennung und Diagnostik
- Serologische Tests (IgM, IgG) – Zum Nachweis einer akuten oder durchgemachten Infektion.
- PCR-Test – Zum direkten Nachweis von Toxoplasma-DNA in Blut oder Fruchtwasser.
- Schutzmaßnahmen bei Verdacht auf Infektion während der Schwangerschaft
- Medikamentöse Prophylaxe – Frühzeitige Gabe von Spiramycin zur Verringerung des Transmissionsrisikos auf das ungeborene Kind.
- Amniozentese – Zum Nachweis einer fetalen Infektion bei seropositiver Schwangeren.
Tertiärprävention
Die Tertiärprävention zielt darauf ab, Komplikationen zu minimieren und eine vollständige Genesung zu fördern.
- Behandlung von Komplikationen bei kongenitaler Toxoplasmose
- Langzeitbehandlung des Neugeborenen – Gabe von Pyrimethamin, Sulfadiazin und Folinsäure zur Behandlung einer fetalen Infektion.
- Neurologische Überwachung – Regelmäßige Kontrolle auf neurologische Auffälligkeiten.
- Rehabilitation und Nachsorge
- Augenärztliche Untersuchungen – Zur Erkennung und Behandlung von Netzhautschäden.
- Ernährungsberatung – Förderung eines starken Immunsystems zur Unterstützung der Genesung.
- Aufklärung über Hygienemaßnahmen – Förderung von Präventionswissen zur Vermeidung zukünftiger Infektionen.