Wundstarrkrampf (Tetanus) – Prävention

Die Tetanus-Impfung ist die wichtigste und wirksamste präventive Maßnahme.

Zur Prävention des Tetanus muss des Weiteren auf eine Reduktion der Risikofaktoren geachtet werden.

Verhaltensbedingte Risikofaktoren

  • Kontakt von Wunden mit verunreinigter Erde – Erhöht das Risiko einer Infektion mit Clostridium tetani.
  • Nicht ausreichender Schutz durch Impfung – Fehlende oder unvollständige Impfungen erhöhen das Risiko einer Erkrankung.
  • Nicht hygienische Versorgung der Nabelschnur beim Neugeborenen – Insbesondere in Ländern mit eingeschränkter medizinischer Versorgung.

Präventionsfaktoren (Schutzfaktoren)

Zur Prävention von Tetanus muss auf eine Förderung allgemeiner Schutzmaßnahmen geachtet werden.

  • Impfung
    • Die Tetanus-Impfung wird in Form von Kombinationsimpfstoffen (z. B. Tetanus-Diphtherie-Pertussis-Impfung) verabreicht.
    • Regelmäßige Auffrischimpfungen alle 10 Jahre werden empfohlen.
  • Ernährung
    • Mikronährstoffe – Förderung eines starken Immunsystems durch eine ausgewogene Ernährung mit hohem Gehalt an Vitamin A und C, Zink, Omega-3-Fettsäuren (Docosahexaensäure, Eicosapentaensäure) und Probiotika.
  • Genussmittelkonsum
    • Rauchen vermeiden – Rauchen schwächt das Immunsystem und erhöht das Risiko für Infektionen.
    • Moderater Alkoholkonsum – Übermäßiger Alkoholkonsum beeinträchtigt die Immunfunktion.
  • Körperliche Aktivität
    • Regelmäßige Bewegung – Unterstützt die Immunfunktion und fördert die Wundheilung.
  • Hygienegewohnheiten
    • Hygienische Wundversorgung – Sorgfältige Reinigung und Desinfektion von Wunden.
    • Vermeidung von Kontakt mit potenziell kontaminierten Materialien – Insbesondere bei Verletzungen im Freien.

Sekundärprävention

Die Sekundärprävention zielt darauf ab, Tetanus frühzeitig zu erkennen und gezielte Maßnahmen einzuleiten, um dessen Fortschreiten zu verhindern.

  • Früherkennung und Diagnostik
    • Symptombeobachtung – Überwachung auf typische Anzeichen wie Muskelkrämpfe, Steifheit der Kaumuskulatur (Trismus) und Dysphagie (Schluckstörungen).
    • Labordiagnostik
      • Nachweis von Clostridium tetani in Wundabstrichen – Selten erforderlich, da die Diagnose klinisch gestellt wird.
  • Postexpositionsprophylaxe (PEP)
    • Versorgung mit Tetanus-Immunglobulin (TIG) – Bei Personen mit unklarem oder unvollständigem Impfstatus.
    • Auffrischimpfung – Bei Personen mit unvollständigem Impfschutz.
  • Schutzmaßnahmen bei Verdacht
    • Sorgfältige Wundreinigung – Mechanische Entfernung von Schmutz und abgestorbenem Gewebe.
    • Antibiotische Therapie – Zur Eindämmung einer potenziellen bakteriellen Infektion.

Tertiärprävention

Die Tertiärprävention zielt darauf ab, Komplikationen zu minimieren und eine vollständige Genesung zu fördern.

  • Langzeittherapie
    • Behandlung von Komplikationen – Behandlung von Folgeerkrankungen wie Pneumonie oder Lungenembolie aufgrund anhaltender Muskelkrämpfe.
  • Rehabilitation und Nachsorge
    • Physiotherapie – Unterstützung bei der Wiederherstellung der Muskelkraft und Beweglichkeit nach schwerem Krankheitsverlauf.
    • Psychologische Unterstützung – Begleitung zur Bewältigung der psychischen Belastung durch die Erkrankung.
  • Maßnahmen zur Verhinderung von Langzeitfolgen
    • Ernährungsberatung – Förderung einer ausgewogenen Ernährung zur Unterstützung der Genesung.
    • Aufklärung über Hygienemaßnahmen – Förderung von Präventionswissen zur Vermeidung zukünftiger Infektionen.

Beachte

Auch Bagatellverletzungen können Eintrittspforten für Tetanuserreger oder -sporen sein und sollten Anlass bieten, dass der behandelnde Arzt den aktuellen Tetanus-Impfschutz überprüft.

Literatur

  1. Robert Koch-Institut: Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO). Epidemiologisches Bulletin.