Syphilis – Prävention

Zur Prävention der Syphilis muss auf eine Reduktion der Risikofaktoren geachtet werden.

Verhaltensbedingte Risikofaktoren

  • Drogenkonsum
    • Gemeinsamer Gebrauch von Drogenbesteck – Erhöht das Risiko von Infektionen.
  • Sexuelle Übertragung
    • Hauptübertragungsweg von Treponema pallidum – Sexuell übertragbare Infektionserreger.
    • Promiskuität – Häufig wechselnde sexuelle Kontakte erhöhen das Risiko.
    • Prostitution – Besonders bei Frauen aus Zentral- und Osteuropa oder Lateinamerika.
    • Männer, die Sex mit Männern haben (MSM) – 15-mal höheres Risiko als bei anderen Männern [1].
    • Sexuelle Kontakte im Urlaubsland – Häufig in Ländern mit hoher Prävalenz von sexuell übertragbaren Infektionen.
    • Ungeschützter Koitus – Verzicht auf Kondome erhöht das Infektionsrisiko.
    • Sexuelle Praktiken mit hohem Risiko der Schleimhautverletzung – Z. B. ungeschützter Analverkehr.

Präventionsfaktoren (Schutzfaktoren)

Zur Prävention von Syphilis müssen Maßnahmen zur Förderung der allgemeinen Gesundheit und spezifischer Schutzmaßnahmen berücksichtigt werden.

  • Ernährung
    • Mikronährstoffe – Förderung eines starken Immunsystems durch eine ausgewogene Ernährung mit hohem Gehalt an Vitamin A, C, Zink und Omega-3-Fettsäuren.
  • Genussmittelkonsum
    • Verzicht auf Rauchen – Rauchen schwächt das Immunsystem und erhöht die Anfälligkeit für Infektionen.
    • Moderater Alkoholkonsum – Übermäßiger Alkohol schwächt das Immunsystem.
  • Körperliche Aktivität
    • Regelmäßige Bewegung – Unterstützt die Immunfunktion und fördert die allgemeine Gesundheit.
  • Hygienegewohnheiten
    • Verbesserung der persönlichen Hygiene – Regelmäßiges Waschen der Hände und des Körpers reduziert das Infektionsrisiko.
  • Verwendung von Schutzmaßnahmen
    • Kondome – Effektiver Schutz gegen sexuell übertragbare Infektionen.

Sekundärprävention

Die Sekundärprävention zielt darauf ab, Syphilis frühzeitig zu erkennen und gezielte Maßnahmen einzuleiten, um deren Fortschreiten zu verhindern.

  • Früherkennung und Diagnostik
    • Symptombeobachtung – Überwachung auf Anzeichen wie Ulcera an den Genitalien oder Hautausschläge.
    • Labordiagnostik
      • Dunkelfeldmikroskopie – Nachweis von Treponema pallidum in Läsionen.
      • Serologische Tests – Nachweis spezifischer Antikörper.
  • Postexpositionsprophylaxe (PEP)
    • Antibiotische Therapie – Bei Personen mit ungeschütztem Kontakt zu Infizierten.

Tertiärprävention

Die Tertiärprävention zielt darauf ab, Komplikationen zu minimieren und eine vollständige Genesung zu fördern.

  • Langzeittherapie
    • Behandlung von Komplikationen – Behandlung von Folgeerkrankungen wie Neurosyphilis oder kardiovaskulären Schäden.
  • Rehabilitation und Nachsorge
    • Psychologische Unterstützung – Begleitung zur Bewältigung der psychischen Belastung durch die Erkrankung.
    • Aufklärung über Präventionsmaßnahmen – Förderung von Präventionswissen zur Vermeidung zukünftiger Infektionen.

Literatur

  1. Tsuboi M et al.: Prevalence of syphilis among men who have sex with men: a global systematic review and meta-analysis from 2000-20. Lancet Global Health July 08, 2021 doi:https://doi.org/10.1016/S2214-109X(21)00221-7