Staphylokokken – Prävention
Zur Prävention von Staphylokokken-Infektionen muss auf eine Reduktion individueller Risikofaktoren geachtet werden.
Verhaltensbedingte Risikofaktoren
- Schlechte Händehygiene
- Unzureichendes Händewaschen erhöht das Risiko der Übertragung von Staphylokokken.
- Direkter Kontakt mit infizierten Personen
- Übertragung erfolgt durch Hautkontakt oder den Kontakt mit kontaminierten Gegenständen.
- Ungeschützte medizinische Eingriffe
- Unzureichende Verwendung von Schutzkleidung und mangelnde Desinfektionsmaßnahmen.
Präventionsfaktoren (Schutzfaktoren)
- Händehygiene
- Regelmäßiges Händewaschen mit Wasser und Seife (mindestens 15-20 Sekunden lang); dabei die Hände gut einseifen und dann den Seifenschaum gründlich abwaschen; danach Händedesinfektion mittels eines Desinfektionsmittels auf Alkoholbasis [1].
- Verhaltensregeln zur Händehygiene
- Händewaschen nach:
- Direktem Kontakt mit anderen Menschen.
- Nach Hause kommen.
- Husten und Niesen.
- Putzen der Nase.
- Toilettengang.
- Kontakt mit Tieren.
- Händewaschen vor:
- Lebensmittelzubereitung.
- Dem Essen.
- Händewaschen nach:
- Verhaltensmaßnahmen zur Infektionsvermeidung
- Vermeidung von Händeschütteln und Umarmungen zur Begrüßung.
- Abstand halten zu hustenden oder niesenden Menschen.
- Beim Husten und Niesen abwenden, möglichst in die Ellenbeuge niesen.
- Vermeidung des Berührens von Mund, Nase oder Augen mit den Händen.
- Schutzmaßnahmen für Pflegepersonal
- Tragen von Handschuhen bei Patientenkontakt.
- Mund-Nasen-Schutz (chirurgischer Mundschutz) bei Arbeiten mit potenziell infektiösen Körperflüssigkeiten.
- Augenschutz bei Arbeiten mit Spritzgefahr.
- Verwendung von Schutzkitteln, die nicht für mehrere Patienten genutzt werden dürfen.
Sekundärprävention
Die Sekundärprävention zielt darauf ab, Infektionen frühzeitig zu erkennen und eine Ausbreitung zu verhindern.
- Früherkennung und Diagnostik
- Klinische Symptomatik:
- Hautinfektionen, Furunkel, Abszesse, Sepsis.
- Labordiagnostik:
- Nachweis von Staphylokokken durch Abstriche von Hautläsionen oder Blutkulturen.
- Klinische Symptomatik:
- Therapeutische Maßnahmen
- Behandlung mit Antibiotika, abhängig von der Resistenzlage.
- Isolierung von infizierten Patienten zur Verhinderung der weiteren Verbreitung.
Tertiärprävention
Die Tertiärprävention zielt darauf ab, Folgekomplikationen zu minimieren und die Genesung zu unterstützen.
- Langzeitnachsorge
- Überwachung auf rezidivierende Infektionen.
- Regelmäßige Kontrolluntersuchungen bei Patienten mit chronischen Erkrankungen.
- Rehabilitation und Unterstützung
- Aufklärung über Hygienemaßnahmen zur Vermeidung von erneuten Infektionen.
- Ernährungsberatung zur Stärkung des Immunsystems.
Weitere Hinweise
- Durch tägliche Verwendung von Chlorhexidin-getränkten Waschlappen bei chronisch kranken älteren Patienten kann die Inzidenz von Infektionen mit Methicillin-resistentem Staphylococcus aureus (MRSA) gesenkt werden [1].
Literatur
- Amirov CM et al.: Impact of chlorhexidine bathing on methicillin-resistant Staphylococcus aureus incidence in an endemic chronic care setting: A randomized controlled trial. AJIC 45(3):298-300, Mar 2017. doi: http://dx.doi.org/10.1016/j.ajic.2016.10.007
- S2k-Leitlinie: Händedesinfektion und Händehygiene. (AWMF-Registernummer: 029 - 027 - in Überarbeitung), HygMed 2008; 33 [7/8]; 300-313
Leitlinien
- S2k-Leitlinie: Händedesinfektion und Händehygiene. (AWMF-Registernummer: 029 - 027 - in Überarbeitung), HygMed 2008; 33 [7/8]; 300-313