Staphylokokken – Operative Therapie

Staphylokokken, insbesondere der methicillin-resistente Staphylococcus aureus (MRSA), stellen ein erhebliches Problem in der Infektiologie dar. Während die meisten Infektionen konservativ mit Antibiotika behandelt werden können, sind chirurgische Eingriffe in bestimmten Situationen erforderlich.

Eine Tonsillektomie (Mandelentfernung) ist bei einem persistierenden pharyngealen MRSA-Nachweis, der trotz mehrfacher Sanierungsversuche fortbesteht, eine bedenkenswerte Option [1-3].

Tonsillektomie bei pharyngealem MRSA-Nachweis

Hintergrund

Die Tonsillen (Gaumenmandeln) sind ein bevorzugter Kolonisationsort für MRSA und können als Reservoir für wiederkehrende Infektionen oder persistierende Besiedelung fungieren. In Fällen, in denen eine konservative Sanierung nicht erfolgreich ist, kann eine Tonsillektomie in Erwägung gezogen werden, um die MRSA-Trägerschaft dauerhaft zu eliminieren.

Indikationen für eine Tonsillektomie bei MRSA-Kolonisation

  • Fortbestehende MRSA-Besiedlung im Pharynx trotz mehrfacher Sanierungsversuche
  • Wiederholte symptomatische Tonsillitiden (Mandelentzündungen) durch MRSA
  • Rekurrente Weichteilinfektionen oder Hautinfektionen durch Autoinokulation
  • MRSA-Übertragung auf Haushaltsmitglieder oder wiederholte nosokomiale (krankenhausbedingte) Übertragungen

Konservative Sanierungsversuche vor einer Operation

Vor einer operativen Therapie sollte eine vollständige MRSA-Sanierung versucht werden:

  • Mupirocin-Nasensalbe (3–5 Tage) zur Eradikation einer nasalen Kolonisation
  • Antiseptische Mundspülungen mit Chlorhexidin (0,2 %) oder Povidon-Iod
  • Ganzkörperwaschungen mit antiseptischen Lösungen (z. B. Octenidin oder Chlorhexidin)
  • Hygienemaßnahmen zur Vermeidung einer Reinfektion (Bettwäsche, Handtücher, Zahnbürsten regelmäßig wechseln)

Falls diese Maßnahmen mehrfach erfolglos bleiben, kann eine Tonsillektomie als Ultima Ratio erwogen werden.

Operative Therapie bei Staphylokokken-Infektionen

Indikation für eine operative Therapie

Staphylokokken, insbesondere der methicillin-resistente Staphylococcus aureus (MRSA), stellen ein erhebliches Problem in der Infektiologie dar. Während die meisten Infektionen konservativ mit Antibiotika behandelt werden können, sind chirurgische Eingriffe in bestimmten Situationen erforderlich.

Eine Tonsillektomie (Mandelentfernung) ist bei einem persistierenden pharyngealen MRSA-Nachweis, der trotz mehrfacher Sanierungsversuche fortbesteht, eine bedenkenswerte Option [1-3].

Tonsillektomie bei pharyngealem MRSA-Nachweis

Hintergrund

Die Tonsillen (Gaumenmandeln) sind ein bevorzugter Kolonisationsort für MRSA und können als Reservoir für wiederkehrende Infektionen oder persistierende Besiedelung fungieren. In Fällen, in denen eine konservative Sanierung nicht erfolgreich ist, kann eine Tonsillektomie in Erwägung gezogen werden, um die MRSA-Trägerschaft dauerhaft zu eliminieren.

Indikationen für eine Tonsillektomie bei MRSA-Kolonisation

  • Fortbestehende MRSA-Besiedlung im Pharynx trotz mehrfacher Sanierungsversuche
  • Wiederholte symptomatische Tonsillitiden (Mandelentzündungen) durch MRSA
  • Rekurrente Weichteilinfektionen oder Hautinfektionen durch Autoinokulation
  • MRSA-Übertragung auf Haushaltsmitglieder oder wiederholte nosokomiale (krankenhausbedingte) Übertragungen
Konservative Sanierungsversuche vor einer Operation

Vor einer operativen Therapie sollte eine vollständige MRSA-Sanierung versucht werden:

  • Mupirocin-Nasensalbe (3-5 Tage) zur Eradikation einer nasalen Kolonisation
  • Antiseptische Mundspülungen mit Chlorhexidin (0,2 %) oder Povidon-Iod
  • Ganzkörperwaschungen mit antiseptischen Lösungen (z. B. Octenidin oder Chlorhexidin)
  • Hygienemaßnahmen zur Vermeidung einer Reinfektion (Bettwäsche, Handtücher, Zahnbürsten regelmäßig wechseln)

Falls diese Maßnahmen mehrfach erfolglos bleiben, kann eine Tonsillektomie als Ultima Ratio erwogen werden.

Durchführung der Tonsillektomie

Operationsverfahren

Die Tonsillektomie erfolgt in der Regel unter Vollnarkose. Zwei Techniken stehen zur Verfügung:

  1. Klassische Tonsillektomie – Komplette Entfernung der Gaumenmandeln durch Dissektion mit Skalpell oder Elektrokauter
  2. Partielle Tonsillektomie (Tonsillotomie) – Nur in ausgewählten Fällen sinnvoll, da die vollständige Entfernung bevorzugt wird, um das MRSA-Reservoir zu eliminieren

Die Wahl der Technik hängt von der individuellen Situation des Patienten ab.

Postoperative Phase

Nachsorge und Komplikationen

  • Schmerzen: Postoperativ treten häufig Schluckbeschwerden und Halsschmerzen auf, die mit Analgetika behandelt werden.
  • Nachblutungen: Eine der Hauptkomplikationen der Tonsillektomie, besonders zwischen dem 5.-10. postoperativen Tag.
  • Ernährung: Weiche, kühle Speisen werden in den ersten Tagen nach der OP empfohlen.
  • Wundheilung: Die vollständige Heilung der Tonsillenloge dauert ca. 14 Tage.

Erwartetes Outcome

  • In den meisten Fällen führt die Tonsillektomie zu einer nachhaltigen Reduktion oder Eliminierung der MRSA-Besiedlung im Pharynx [1-3].
  • Sie kann das Risiko von rekurrenten Infektionen und Übertragungen verringern.

Alternative operative Maßnahmen bei Staphylokokken-Infektionen

Neben der Tonsillektomie sind weitere chirurgische Maßnahmen bei Staphylokokken-Infektionen erforderlich, wenn konservative Therapien nicht ausreichen:

  • Inzision und Drainage bei Abszessen (z. B. Peritonsillarabszess, Haut- und Weichteilabszesse)
  • Chirurgische Sanierung von Osteomyelitiden (Knocheninfektionen durch Staphylococcus aureus)
  • Endoprothesenentfernung bei infizierten Gelenkprothesen durch MRSA
  • Radikale Sanierungen bei chronischer Sinusitis durch MRSA

Fazit

Die Tonsillektomie ist eine sinnvolle Option für Patienten mit persistierendem pharyngealen MRSA-Nachweis, die auf mehrfache konservative Sanierungsversuche nicht ansprechen. Sie kann helfen, die MRSA-Trägerschaft zu beseitigen und wiederkehrende Infektionen zu verhindern. Die Entscheidung für eine Operation sollte in Absprache mit einem Spezialisten für HNO-Heilkunde getroffen werden.

Literatur

  1. Leenders ACAP et al.: Tonsillectomy for treatment of persistent methicillin-resistant Staphylococcus aureus throat carriage. J Hosp Infect 2005;59:266-267 doi: https://doi.org/10.1016/j.jhin.2004.09.017
  2. Renske EM et al.: Tonsillectomy for persistent MRSA carriage in the throat — description of three cases. Int J Infect Dis 2018; 67:98-101 doi: https://doi.org/10.1016/j.ijid.2017.12.007
  3. Dost P et al.: HNO Ausgabe 2019 Jan;67(1):51-53. doi: 10.1007/s00106-018-0581-7.