Sindbis-Fieber – Einleitung
Das Sindbis-Fieber ist eine Infektionserkrankung, die durch das Sindbis-Virus, ein Mitglied der Familie der Togaviridae, verursacht wird. Das Virus wird hauptsächlich durch Stechmücken auf den Menschen übertragen und kann Fieber, Hautausschlag und Gelenkschmerzen hervorrufen.
Synonyme und ICD-10: ICD-10-GM B34.9: Virusinfektion, nicht näher bezeichnet
Das Sindbis-Virus mit seinen Subtypen Ockelbo- und Babanki-Virus zählt zur Familie der Togaviridae. Die Familie der Togaviridae gehört zur Liste der auf den Menschen durch Arthropoden (Gliederfüßer) übertragbaren Arboviren.
Charakteristische Laborbefunde
- Serologie: Nachweis von spezifischen IgM- und IgG-Antikörpern gegen das Sindbis-Virus.
- PCR: Nachweis viraler RNA im Blut während der akuten Phase der Infektion.
- Hämatologie: Leukozytose (Vermehrung an Leukozyten im Blut) oder Lymphozytose (Vermehrung an Lymphozyten im Blut) können auftreten.
Formen der Erkrankung
- Akutes Sindbis-Fieber: Fieber, Hautausschlag, Polyarthralgien (Gelenkschmerzen).
- Chronische Form: Anhaltende Gelenkbeschwerden nach dem Abklingen der akuten Symptome.
Differentialdiagnosen
- Dengue-Fieber
- Chikungunya-Fieber
- Zika-Virus-Infektion
- Rheumatoide Arthritis (bei persistierenden Gelenkschmerzen)
Epidemiologie
Geschlechterverhältnis: Männer und Frauen sind gleichermaßen betroffen.
Häufigkeitsgipfel: Tritt vorwiegend im Spätsommer und Herbst auf.
Prävalenz (Krankheitshäufigkeit): Daten zur genauen Prävalenz sind aufgrund der milden Symptomatik oft ungenau.
Inzidenz (Häufigkeit von Neuerkrankungen): Schwankt je nach Region und Jahr, genaue Daten sind limitiert.
Infektionsepidemiologie
Erreger: Sindbis-Virus (Togaviridae)
Erregerreservoir: Vögel, insbesondere Zugvögel.
Vorkommen: Vorwiegend in Südafrika, Ägypten, Indien, Südostasien, Philippinen, Australien, sowie in nördlichen Regionen Europas wie Schweden, Finnland und Karelien. Das Virus wurde auch in Deutschland nachgewiesen.
Mensch-zu-Mensch-Übertragung: Nicht bekannt.
Kontagiosität (Ansteckungskraft bzw. Übertragungsfähigkeit des Erregers): Gering, da die Übertragung fast ausschließlich durch Mückenstiche erfolgt.
Übertragungsweg: Übertragung erfolgt durch Stechmücken der Gattungen Culex und Aedes.
Eintrittspforte: Haut (durch Mückenstiche).
Inkubationszeit (Zeit von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Erkrankung): 3-11 Tage.
Krankheitsdauer: In der Regel etwa 1 Woche.
Dauer der Infektiosität: Nicht spezifisch beschrieben, Viruslast im Blut ist kurzzeitig.
Seroprävalenz (Häufigkeit des serologischen Nachweises spezifischer Antikörper): Varianz je nach Region, genaue Zahlen limitiert.
Erregerspezifische Immunität: Nach durchgemachter Infektion ist eine lang anhaltende Immunität wahrscheinlich.
Verlauf und Prognose
Verlauf
- Meist mild und selbstlimitierend.
- Symptome dauern in der Regel etwa eine Woche.
- In seltenen Fällen können persistierende Gelenkbeschwerden auftreten.
Prognose
- Gut, vollständige Erholung in den meisten Fällen.
- Chronische Gelenkbeschwerden können in seltenen Fällen bestehen bleiben.
In Deutschland ist die Erkrankung nach dem Infektionsschutzgesetz (IfSG) nicht meldepflichtig.