Schlafkrankheit (Afrikanische Trypanosomiasis) – Symptome – Beschwerden
Folgende Symptome und Beschwerden können auf die Schlafkrankheit (Afrikanische Trypanosomiasis) hinweisen:
Man kann die folgenden Stadien der Erkrankung unterscheiden:
- Primärläsion
- Hämolymphatisches Stadium (Stadium 1)
- Meningoenzephalitisches Stadium (Stadium 2)
Primärläsion (nach ein bis zwei Wochen)
Dieses erste Anzeichen tritt an der Einstichstelle des Tsetsefliegen-Stichs auf:
- Trypanosomenschanker: Eine schmerzlose, rötliche Schwellung oder Geschwür (Primärläsion) bildet sich an der Stelle, an der der Erreger in den Körper eingedrungen ist. Diese Läsion heilt meist nach wenigen Wochen von selbst ab.
Hämolymphatisches Stadium
Dieses Stadium beginnt bei der westafrikanischen Form nach Wochen bzw. Monaten, bei der ostafrikanischen Form nach wenigen Tagen.
Leitsymptome
Diese Leitsymptome lenken den Verdacht auf das hämolymphatische Stadium der Schlafkrankheit und werden oft zuerst bemerkt:
- Intermittierendes Fieber: Wellenförmiges Fieber, das kommt und geht, ist eines der häufigsten Symptome und tritt bei fast allen Betroffenen auf. Es ist eines der ersten Anzeichen dieses Stadiums.
- Lymphknotenschwellungen (Lymphadenopathie): Besonders im Nackenbereich (Winterbottom-Zeichen) sind die Lymphknoten oft deutlich vergrößert. Diese Schwellung ist bei etwa 70-80 % der Patienten vorhanden.
Hauptsymptome (primäre Symptome)
Diese Hauptsymptome prägen das klinische Bild des hämolymphatischen Stadiums:
- Hautausschlag (Exanthem): Ein juckender, ringförmiger Hautausschlag (annuläres Exanthem), der vor allem am Rumpf auftritt, ist ein charakteristisches Symptom in dieser Phase. Dieser Ausschlag tritt bei etwa 50-70 % der Patienten auf.
- Leber- und Milzvergrößerung (Hepatosplenomegalie): Treten bei etwa 50 % der Betroffenen auf und können zu einem Gefühl von Fülle oder Unwohlsein im Oberbauch führen
- Kopfschmerzen und Gelenkschmerzen: Häufige Symptome, die bei etwa 60-80 % der Patienten auftreten. Diese Schmerzen können sehr intensiv sein.
Begleitsymptome (sekundäre Symptome)
Diese Begleitsymptome sind weniger charakteristisch und können auf Komplikationen hinweisen:
- Schwellung des Gesichts: Besonders die Augenlider können geschwollen sein, was bei etwa 30-40 % der Betroffenen auftritt.
- Gewichtsverlust: Viele Patienten verlieren an Gewicht, was ein Zeichen für den allgemeinen körperlichen Verfall ist.
- Anämie (Blutarmut): Eine Verringerung der roten Blutkörperchen führt zu Blässe, Müdigkeit und Schwäche; tritt bei etwa 30-50 % der Patienten auf
- Thrombozytopenie: Ein Mangel an Blutplättchen kann zu einer erhöhten Neigung zu Blutungen führen; bei etwa 20-30 % der Betroffenen vorhanden
Unspezifische Symptome
Diese unspezifischen Symptome treten bei vielen Erkrankungen auf und tragen weniger zur Diagnose bei:
- Allgemeine Schwäche und Abgeschlagenheit
Komplikationen
- Gerinnungsstörungen: Diese können zu verstärkten Blutungen und Blutergüssen führen, die jedoch nicht näher spezifiziert sind
Meningoenzephalitisches Stadium
Dieses Stadium beginnt bei der westafrikanischen Form nach Monaten bzw. Jahren, bei der ostafrikanischen Form deutlich schneller.
Leitsymptome
Diese Leitsymptome lenken den Verdacht auf das meningoenzephalitische Stadium der Schlafkrankheit und werden oft zuerst bemerkt:
- Konzentrationsstörungen: Betroffene haben Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren und einfache Aufgaben zu bewältigen. Dies ist eines der ersten Anzeichen für eine Beteiligung des zentralen Nervensystems und tritt bei fast allen Betroffenen auf.
Hauptsymptome (primäre Symptome)
Diese Hauptsymptome prägen das klinische Bild des meningoenzephalitischen Stadiums:
- Persönlichkeitsstörungen: Wesensveränderungen wie Reizbarkeit, Aggressivität oder Apathie sind typisch für dieses Stadium und treten bei etwa 70-90 % der Betroffenen auf. Die Patienten können unvorhersehbares oder unangemessenes Verhalten zeigen.
- Gewichtsverlust: Die Unfähigkeit, sich selbst zu ernähren, führt zu starkem Gewichtsverlust und körperlicher Schwächung. Dies tritt bei nahezu allen Patienten in diesem Stadium auf und kann ein Hinweis auf eine fortgeschrittene Erkrankung sein.
- Parkinson-ähnliche Symptomatik: Muskelsteifheit, Zittern und verlangsamte Bewegungen erinnern an Parkinson-Symptome und sind bei vielen Patienten zu beobachten. Diese Symptome treten auf, wenn die Krankheit das motorische System im Gehirn beeinträchtigt.
Begleitsymptome (sekundäre Symptome)
Diese Begleitsymptome sind weniger charakteristisch und können auf Komplikationen hinweisen:
- Störungen des Schlaf-Wach-Rhythmus: Betroffene sind tagsüber sehr müde und neigen dazu, einzuschlafen, während sie nachts unter Schlaflosigkeit leiden. Dies ist das klassische Zeichen der „Schlafkrankheit“.
- Krampfanfälle und Bewegungsstörungen: Bei fortgeschrittenen Verläufen können epileptische Anfälle und unwillkürliche Bewegungen auftreten.
Unspezifische Symptome
Diese unspezifischen Symptome treten bei vielen Erkrankungen auf und tragen weniger zur Diagnose bei:
- Müdigkeit und Erschöpfung