Scharlach (Scarlatina) – Prävention

Zur Prävention der Scarlatina (Scharlach) muss auf eine Reduktion der Risikofaktoren geachtet werden.

Verhaltensbedingte Risikofaktoren

  • Kontakt zu erkrankten Personen in der Phase der Ansteckung meiden – Die Ansteckung ist ab dem Zeitpunkt der Infektion möglich, die meist durch Tröpfcheninfektion stattfindet und kann bis zu drei Wochen andauern.

Präventionsfaktoren (Schutzfaktoren)

  • Hygienemaßnahmen
    • Regelmäßiges Händewaschen mit Wasser und Seife.
    • Nutzung von Taschentüchern oder Ellenbeugen beim Husten und Niesen.
    • Desinfektion von häufig berührten Oberflächen wie Türgriffen und Spielzeug.

Postexpositionsprophylaxe (PEP)

Unter einer Postexpositionsprophylaxe versteht man die Versorgung mit Medikamenten zur Vermeidung einer Erkrankung bei Personen, die gegen eine bestimmte Krankheit nicht durch Impfung geschützt sind, dieser aber ausgesetzt waren. Siehe dazu unter "Medikamentöse Therapie".

Hinweis: Bei Scharlach wird eine Postexpositionsprophylaxe (PEP) in der Regel nicht routinemäßig empfohlen. Allerdings kann in bestimmten Fällen, insbesondere bei Personen mit schweren Grunderkrankungen oder Immunschwäche, eine prophylaktische Antibiotikagabe erwogen werden, um das Risiko einer Erkrankung zu verringern.

Sekundärprävention

Die Sekundärprävention zielt darauf ab, erste Anzeichen von Scarlatina frühzeitig zu erkennen und gezielte Maßnahmen einzuleiten, um deren Fortschreiten zu verhindern.

  • Früherkennung und Diagnostik
    • Symptombeobachtung – Überwachung auf typische Anzeichen wie hohes Fieber, Halsschmerzen, Himbeerzunge und das charakteristische Exanthem.
    • Labordiagnostik
      • Rachenabstrich – Zum Nachweis von Streptococcus pyogenes.
      • Schnelltest auf Streptokokken-Antigene – Zur schnellen Diagnose vor Ort.
      • Blutuntersuchung (ASL-Titer) – Zum Nachweis einer vorangegangenen Infektion.
  • Medikamentöse Therapie – Frühzeitige Gabe von Antibiotika wie Penicillin oder Amoxicillin zur Vermeidung von Komplikationen.

Tertiärprävention

Die Tertiärprävention zielt darauf ab, Komplikationen wie rheumatisches Fieber und Glomerulonephritis zu minimieren und eine vollständige Genesung zu fördern.

  • Behandlung von Komplikationen
    • Therapie bei rheumatischem Fieber – Entzündungshemmende Behandlung mit NSAR (nicht-steroidale Antirheumatika).
    • Behandlung von Glomerulonephritis (Entzündung der Glomeruli) – Therapie zur Stabilisierung der Nierenfunktion.
  • Rehabilitation und Nachsorge
    • Regelmäßige Kontrolluntersuchungen – Zur Überwachung von Herz- und Nierenfunktionen.
    • Physiotherapie – Zur Unterstützung der Mobilität bei Komplikationen.
    • Ernährungsberatung – Förderung eines starken Immunsystems zur Unterstützung der Genesung.
    • Aufklärung über Hygienemaßnahmen – Förderung von Präventionswissen zur Vermeidung zukünftiger Infektionen.