Rückfallfieber – Prävention

Zur Prävention des Rückfallfiebers muss auf eine Reduktion der Risikofaktoren geachtet werden.

Verhaltensbedingte Risikofaktoren

  • Läuserückfallfieber:
    • Schlechte hygienische Bedingungen (mangelhafte Wohnung, Kleidungs- und Körperhygiene), insbesondere in Kriegs- und Katastrophensituationen.
  • Zeckenrückfallfieber:
    • Aufenthalt in Zeckenhabitaten, wie bewaldete oder grasbewachsene Gebiete, insbesondere in Regionen mit bekannten Vorkommen von Zecken, die Borrelia-Bakterien übertragen.

Prophylaxemaßnahmen

  • Läuserückfallfieber: Verbesserung der Lebensbedingungen; Läusebekämpfung durch Insektizide
    Dekontamination:
    • Kleidung bei mindestens 60 Grad waschen.
    • Gegenstände, die mit Läusen in Kontakt gekommen sind, sollten in Plastiktüten versiegelt oder eingeschwei­ßt werden. Dekontamination, um Eier unschädlich zu machen:
      • nicht textile Gegenstände drei Tage
      • textile Gegenstände 14 Tage 
      Alternativ können kontaminierte Gegenstände für mindestens drei Tage eingefroren werden.
  • Zeckenrückfallfieber: Vermeidung von Zeckenstichen durch körperbedeckende Kleidung, Verwendung von Repellents (Vergrämungsmittel;  Wirkstoff, der von einem Organismus über den Geruchssinn wahrgenommen wird und der diesen abschreckt, ohne ihn zu töten)

Präventionsfaktoren (Schutzfaktoren)

Zur Prävention des Rückfallfiebers muss auf eine Reduktion der Risikofaktoren geachtet werden.

  • Hygienemaßnahmen bei Läuserückfallfieber
    • Verbesserung der Lebensbedingungen, insbesondere durch Zugang zu sauberem Wasser und sanitären Einrichtungen.
    • Läusebekämpfung durch den gezielten Einsatz von Insektiziden, wie Permethrin oder Malathion.
    • Dekontamination von Kleidung und Gegenständen durch:
      • Waschen der Kleidung bei mindestens 60 Grad Celsius.
      • Versiegelung von Gegenständen, die mit Läusen in Kontakt gekommen sind, in Plastiktüten für mehrere Tage.
      • Einfrieren kontaminierter Gegenstände bei mindestens -18 Grad Celsius für mindestens drei Tage.
    • Förderung der regelmäßigen Körperhygiene in betroffenen Gemeinschaften.
  • Zeckenstichprophylaxe bei Zeckenrückfallfieber
    • Tragen von körperbedeckender Kleidung, insbesondere langen Hosen und geschlossenen Schuhen, bei Aufenthalten in Zeckenhabitaten.
    • Verwendung von Repellents (Vergrämungsmitteln) auf Haut und Kleidung. Wirkstoffe wie DEET (Diethyltoluamid) und Icaridin haben sich als effektiv erwiesen.
    • Regelmäßige Kontrolle des Körpers nach Aufenthalten im Freien auf Zeckenbefall.
    • Anpassung der Wohnumgebung durch kurzgehaltene Rasenflächen und Entfernung von Laubansammlungen, um Zeckenpopulationen zu minimieren.

Sekundärprävention

Die Sekundärprävention des Rückfallfiebers zielt darauf ab, Rückfallfieber frühzeitig zu erkennen und gezielt Maßnahmen einzuleiten.

  • Früherkennung und Diagnostik
    • Regelmäßige medizinische Untersuchungen bei Personen mit erhöhter Exposition gegenüber Läusen oder Zecken.
    • Labordiagnostik zum Nachweis von Borrelia-Bakterien im Blut, insbesondere während fieberhafter Episoden.
    • Berücksichtigung der klinischen Symptomatik, insbesondere der wiederkehrenden fieberhaften Episoden sowie der möglichen Komplikationen wie Meningitis, Hepatitis und Herzprobleme.
  • Therapeutische Maßnahmen
    • Frühzeitige Antibiotikatherapie bei Verdacht auf Rückfallfieber zur Vermeidung schwerer Verläufe.
    • Schulung gefährdeter Bevölkerungsgruppen zur Selbstkontrolle auf Zecken und Läusebefall.

Tertiärprävention

Die Tertiärprävention des Rückfallfiebers zielt darauf ab, wiederkehrende Infektionen und mögliche Komplikationen langfristig zu minimieren.

  • Langzeittherapie
    • Regelmäßige Nachsorgeuntersuchungen bei Betroffenen zur Überwachung möglicher Rückfälle.
    • Anpassung der Antibiotikatherapie basierend auf Resistenzentwicklungen und klinischem Verlauf.
  • Rehabilitation
    • Förderung der körperlichen Erholung nach einer überstandenen Infektion durch gezielte Aufklärung zu Rückfallprophylaxe.
    • Unterstützung der betroffenen Personen bei der Rückkehr in den Alltag.
  • Umgebungsanpassung
    • Dekontamination und Reinigung der Wohnumgebung zur Minimierung von Läuse- und Zeckenrisiken.
    • Einsatz von präventiven Maßnahmen in Gemeinschaftseinrichtungen (z. B. Flüchtlingslager), um erneute Ausbrüche zu verhindern.