Ringelröteln (Erythema infectiosum) – Symptome – Beschwerden

Folgende Symptome und Beschwerden können auf das Erythema infectiosum (Ringelröteln; Infektion mit dem Parvovirus B19) hinweisen:

Die Infektion verläuft oft in zwei Phasen:

Prodromalstadium

Das Prodromalstadium ist ein Vorstadium einer infektiösen Erkrankung mit unspezifischen Symptomen.

Leitsymptome
Diese Leitsymptome lenken den Verdacht auf das Vorstadium von Ringelröteln und werden oft zuerst bemerkt:

  • Fieber: Leicht bis mäßig; oft das erste Symptom (50-60 % der Fälle)
  • Allgemeines Unwohlsein: Oft mit erkältungsähnlichen Beschwerden (ca. 30-50 %)

Hauptsymptome (primäre Symptome)
Diese Hauptsymptome prägen das klinische Bild des Vorstadiums von Ringelröteln:

  • Cephalgie (Kopfschmerzen): Leichte bis mittlere Intensität (ca. 20-40 %)
  • Diarrhoe (Durchfall): Tritt vor allem bei Kindern auf (ca. 10-15 %)
  • Übelkeit (ca. 5-10 %)

Begleitsymptome (sekundäre Symptome)
Diese Begleitsymptome sind weniger charakteristisch und können auf Komplikationen hinweisen:

  • Mono- und polyartikuläre Arthralgien (Gelenkschmerzen): Häufig bei Erwachsenen und oft das einzige Symptom (ca. 50-60 %). Meist vorübergehend und betrifft vor allem Hände und Knie.

Unspezifische Symptome
Diese unspezifischen Symptome treten bei vielen Erkrankungen auf und tragen weniger zur Diagnose bei:

  • Erkältungsähnliche Beschwerden: Schnupfen, Husten oder Halsschmerzen (ca. 30-50 %)

Exanthemphase (Hautausschlag)

Die Exanthemphase beginnt ein bis zwei Wochen nach Ansteckung.

Leitsymptome
Diese Leitsymptome lenken den Verdacht auf die Exanthemphase von Ringelröteln und werden oft zuerst bemerkt:

  • Feurig-rotes Erythem im Gesicht (Schmetterlingserythem): Rötungen treten zuerst an Stirn und Wangen auf und formen eine schmetterlingsartige Figur, die das Munddreieck auslässt.

Hauptsymptome (primäre Symptome)
Diese Hauptsymptome prägen das klinische Bild der Exanthemphase von Ringelröteln:

  • Fleckiges Erythem: 1-4 Tage später erscheint eine flächenhafte Rötung mit typischen Girlanden- oder Ringelmuster am Körperstamm sowie an Armen und Beinen (Streckseiten). Die Läsionen fließen meist zusammen und blassen zentral ab.

Begleitsymptome (sekundäre Symptome)
Diese Begleitsymptome sind weniger charakteristisch und können auf Komplikationen hinweisen:

  • Transiente Anämie (Blutarmut): Leichte Form einer vorübergehenden Blutarmut, die zu Müdigkeit und Blässe führen kann
  • Begleithepatitis (Leberentzündung): Seltenes Begleitsymptom mit leichten Leberfunktionsstörungen

Unspezifische Symptome
Diese unspezifischen Symptome treten bei vielen Erkrankungen auf und tragen weniger zur Diagnose bei:

  • Allgemeines Krankheitsgefühl: Begleitet oft den Hautausschlag

Weitere Hinweise

  • Verlauf:
    • Bei Kindern verlaufen etwa 30 Prozent der Infektionen asymptomatisch (symptomfrei)
    • Bei Jugendlichen zeigt sich häufig ein Handschuh-Socken-Syndrom, d. h. ein Hautausschlag, der ausschließlich auf die Hände und Füße beschränkt bleibt
    • Bei Erwachsenen ist der Verlauf deutlich schwerer.
  • Bei Schwangeren werden in 30-50 % der Fälle asymptomatische Verläufe beobachtet.
    Die Feststellung einer Erstinfektion mit Ringelröteln in der Schwangerschaft ermöglicht die gezielte überwachende Ultraschalldiagnostik, sodass im Falle eines Hydrops fetalis* frühzeitig eine Blutaustauschtherapie beim ungeborenen Kind erfolgen kann.
    *generalisierte Flüssigkeitsansammlung, die sich über weite Teile des Körpers eines ungeborenen Kindes ausgebreitet
  • Die Hautveränderungen heilen nach einigen Tagen folgenlos aus.