Ringelröteln (Erythema infectiosum) – Prävention
Zur Prävention der Parovirus B19-Infektion (Ringelröteln) muss auf eine Reduktion der Risikofaktoren geachtet werden.
Verhaltensbedingte Risikofaktoren
- Beruflicher Kontakt zu Betroffenen – Erhöhtes Infektionsrisiko für Erzieher, Lehrer und medizinisches Personal.
- Familiärer Kontakt zu Betroffenen – Übertragung durch engen Kontakt zu infizierten Personen.
- Nicht-ausreichende Hygiene – Unzureichende Handhygiene erhöht das Risiko einer Schmierinfektion.
Beachte: Das humane Parvovirus-B19 (B19V) ist ausgesprochen umweltstabil. Es lässt sich nur durch viruzide Desinfektionsmittel inaktivieren, wenn die Einwirkzeit beachtet wird.
Präventionsfaktoren (Schutzfaktoren)
- Hygienemaßnahmen
- Regelmäßiges Händewaschen – Besonders nach Kontakt mit infizierten Personen oder kontaminierten Oberflächen.
- Verwendung von viruziden Desinfektionsmitteln – Zur Inaktivierung des Parvovirus-B19.
- Aufklärung und Verhaltensanpassung
- Kontaktvermeidung – Bei bekannter Infektion Kontakt zu Risikogruppen wie Schwangeren vermeiden.
- Stillen
- Stillen ist erlaubt – Es gibt keine Hinweise darauf, dass das Virus über die Muttermilch übertragen wird.
Sekundärprävention
Die Sekundärprävention zielt darauf ab, eine Parvovirus-B19-Infektion frühzeitig zu erkennen und gezielte Maßnahmen einzuleiten, um deren Fortschreiten zu verhindern.
- Früherkennung und Diagnostik
- Symptombeobachtung – Überwachung auf typische Anzeichen wie Hautausschlag (Ringelröteln), Fieber und Gelenkschmerzen.
- Labordiagnostik –
- PCR-Test – Zum direkten Nachweis von Parvovirus-B19-DNA.
- Antikörpernachweis (IgM, IgG) – Nachweis einer akuten oder durchgemachten Infektion.
- Schutzmaßnahmen bei Verdacht auf Infektion
- Isolierung von infizierten Personen – Besonders in Gemeinschaftseinrichtungen wie Kindergärten oder Schulen.
- Nachverfolgung von Kontaktpersonen – Identifikation und Betreuung von Personen mit engem Kontakt zu Infizierten.
Tertiärprävention
Die Tertiärprävention zielt darauf ab, Komplikationen zu minimieren und eine vollständige Genesung zu fördern.
- Behandlung von Komplikationen
- Anämie (Blutarmut) – Behandlung bei Patienten mit schweren Verlaufsformen wie aplastischer Krise.
- Hydrops fetalis* – Prävention und Behandlung bei Schwangeren durch gezielte pränatale Betreuung.
- Rehabilitation und Nachsorge
- Ernährungsberatung – Förderung eines starken Immunsystems zur Unterstützung der Genesung.
- Psychologische Unterstützung – Begleitung zur Bewältigung der psychischen Belastung durch die Erkrankung.
- Aufklärung über Hygienemaßnahmen – Förderung von Präventionswissen zur Vermeidung zukünftiger Infektionen.
*Schwere fetale Störung mit exzessiver Ansammlung fetaler Flüssigkeit im Interstitium (Zwischenraum zwischen Geweben oder Zellen) und den Körperhöhlen des Feten