Q-Fieber – Prävention
Zur Prävention des Q-Fiebers muss auf eine Reduktion der Risikofaktoren geachtet werden.
Verhaltensbedingte Risikofaktoren
- Enger Kontakt mit Tieren, vor allem
- Schlachter
- Tierhalter
- Personen in der Verarbeitung von Tierfellen
- Personen, die in der Veterinärmedizin tätig sind
- Laborpersonal
Prophylaxemaßnahmen
- Direkten Kontakt zu infizierten Tieren/Tierprodukten meiden
- Einhaltung der durch die Veterinärmedizin festgelegten Maßnahmen im Umgang mit infizierten Tieren/Tierprodukten
Präventionsfaktoren (Schutzfaktoren)
- Impfung gegen Coxiella burnetii
- Schutzimpfung für Risikogruppen wie Tierärzte, Landwirte und Schlachthofmitarbeiter.
- Die Impfung ist besonders wirksam bei Personen mit regelmäßigem Kontakt zu potenziell infizierten Tieren.
- Hygienemaßnahmen
- Gründliches Händewaschen nach Kontakt mit Tieren oder Tierprodukten.
- Verwendung von Schutzausrüstung wie Handschuhen und Atemschutzmasken bei Arbeiten mit potenziell kontaminiertem Material.
- Lüftung und Reinigung
- Regelmäßige Reinigung und Desinfektion von Ställen, Schlachthöfen und anderen Bereichen, in denen Tierkontakt besteht.
- Sicherstellung einer ausreichenden Belüftung in Arbeitsbereichen, um die Konzentration von Aerosolen zu minimieren.
Sekundärprävention
Die Sekundärprävention zielt darauf ab, erste Anzeichen einer Q-Fieber-Infektion frühzeitig zu erkennen und eine Ausbreitung zu verhindern.
- Früherkennung und Diagnostik
- Labordiagnostik
- Blutkulturen – Nachweis von Coxiella burnetii im Blut.
- PCR (Polymerase-Kettenreaktion) – Sensitiver Nachweis der Q-Fieber-DNA.
- Serologische Tests – Nachweis spezifischer Antikörper gegen Coxiella burnetii.
- Labordiagnostik
- Screening und Überwachung
- Beobachtung enger Kontaktpersonen von Erkrankten, insbesondere in gefährdeten Berufsgruppen.
- Frühzeitige Erkennung von Symptomen wie Fieber, starke Kopfschmerzen, Myalgien (Muskelschmerzen) und trockener Husten.
- Postexpositionsprophylaxe (PEP)
- Definition: Medikamentöse Prophylaxe nach Kontakt mit einer infizierten Person oder kontaminiertem Material.
- Indikationen: Ungeimpfte oder unzureichend geimpfte Kontaktpersonen.
- Therapieoptionen:
- Doxycyclin als Antibiotikaprophylaxe.
- Therapie
- Antibiotikatherapie
- Empirische Therapie – Sofortiger Beginn mit Doxycyclin.
- Gezielte Therapie – Anpassung der Antibiotikabehandlung nach Erhalt des Antibiogramms.
- Antibiotikatherapie
Tertiärprävention
Die Tertiärprävention zielt darauf ab, Langzeitfolgen und Komplikationen einer Q-Fieber-Infektion zu minimieren.
- Langzeittherapie
- Behandlung chronischer Q-Fieber-Infektionen mit Doxycyclin und Hydroxychloroquin.
- Regelmäßige Kontrolluntersuchungen zur Überwachung der Erregerlast im Körper.
- Lebensstilinterventionen
- Vermeidung erneuter Exposition gegenüber potenziellen Infektionsquellen.
- Aufklärung über Hygienemaßnahmen im Umgang mit Tieren und Tierprodukten.
- Psychosoziale Unterstützung
- Beratung und Unterstützung für Betroffene mit chronischem Q-Fieber.
- Integration in Selbsthilfegruppen zur Krankheitsbewältigung.