Pfeiffersches Drüsenfieber (Infektiöse Mononukleose) – Symptome – Beschwerden

In vielen Fällen verläuft die Infektion asymptomatisch.

Folgende Symptome und Beschwerden können jedoch auf die infektiöse Mononukleose (Pfeiffersches Drüsenfieber) hinweisen:

Prodromalsymptome

Diese Symptome treten oft eine Woche vor den Hauptbeschwerden auf (Vorläufersymptome):

  • Unspezifische Krankheitszeichen:
    • Subfebrile Temperaturen (37,5-38 °C)
    • Retroorbitale Kopfschmerzen (Schmerzen hinter den Augen)
    • Abgeschlagenheit

Nach Prodromalstadium 

Leitsymptome
Diese Leitsymptome lenken den Verdacht auf eine infektiöse Mononukleose und werden oft zuerst bemerkt:

  • Fieber (93-100 % der Fälle) [2]
  • Pharyngitis (Rachenentzündung) (69-91 % der Fälle) [2]
  • Lymphadenopathie (Lymphknotengrößerung): Hintere zervikale Lymphknoten (Spezifität 0,87; LR 3,1) und der Achsel- oder Leistenlymphknoten (Spezifität 0,82-0,91; LR 3,0-3,1) [1]

Begleitsymptome (sekundäre Symptome)
Diese Begleitsymptome sind weniger charakteristisch und können auf Komplikationen hinweisen:

  • Splenomegalie (Milzvergrößerung): 7-53 % der Fälle [2]; Spezifität 0,71–0,99; LR 1,9–6,6 [1], ggf. auch Hepatomegalie (Lebervergrößerung) (6-14 %) [2]
  • Ikterus (Gelbsucht) (4-10 % der Fälle) [2]
  • Palatinales Enanthem: Ausschlag im Bereich der Schleimhäute zum Gaumen hin (palatinal)
  • Morbilliformes Exanthem: Hautausschlag, vor allem an den Armen und am Körperstamm, meist papulös (0-15 %) [2]; Differentialdiagnosen: Röteln oder Scharlach 
  • Angina tonsillaris (Halsschmerzen)
  • Foetor ex ore (Mundgeruch)
  • Hepatitis (Leberentzündung)
  • Myalgie (Muskelschmerzen)
  • Petechien (flohstichartige Blutungen) am Gaumen (Spezifität 0,95; positiver Wahrscheinlichkeitsquotient, LR 5,3) [1]
  • Neuritis (Nervenentzündung)
  • Pneumonie (Lungenentzündung)
  • Dysphagie (Schluckbeschwerden)
  • Meningitis (Hirnhautentzündung) (sehr selten)
  • Abgeschlagenheit
  • Müdigkeit (Fatigue-Syndrom)

Weitere Hinweise

  • Bei Kindern verläuft ein Großteil der Erkrankung asymptomatisch, d. h. ohne Auftreten von Symptomen.
  • Bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen wird häufig eine Symptomtrias, bestehend aus Fieber, Lymphadenopathie (Lymphknotenvergrößerung) und Tonsillopharyngitis (akute Rachen- und/oder Gaumenmandelinfektion), beobachtet.

Literatur

  1. Ebell MH et al.: Does This Patient Have Infectious Mononucleosis? The Rational Clinical Examination Systematic Review. JAMA. 2016;315(14):1502-1509. doi:10.1001/jama.2016.2111.
  2. Stemberger M, Jung C, Bogner JR: Mononucleosis: a disease with three different etiologies. MMW Fortschr Med. 2018;160:44-8