Ornithose – Prävention

Zur Prävention der Ornithose muss auf eine Reduktion der Risikofaktoren geachtet werden.

Verhaltensbedingte Risikofaktoren

  • Direkter Kontakt zu infizierten Vögeln
    • Besonders betroffen sind Tauben, Papageien und andere Käfigvögel.
    • Infizierte Vögel zeigen häufig keine Krankheitssymptome, können aber den Erreger Chlamydia psittaci ausscheiden.
  • Kontakt zu kontaminiertem Staub
    • Staub in Vogelkäfigen, -ställen oder Taubenschlägen kann Chlamydia psittaci enthalten.
    • Das Einatmen von kontaminiertem Staub stellt ein wesentliches Infektionsrisiko dar.

Präventionsfaktoren (Schutzfaktoren)

  • Hygienemaßnahmen
    • Tragen von Atemschutzmasken bei der Reinigung von Vogelkäfigen oder Taubenschlägen.
    • Regelmäßige Reinigung und Desinfektion von Käfigen und Ställen.
  • Expositionsprophylaxe
    • Vermeidung unnötigen Kontakts mit potenziell infizierten Vögeln, insbesondere in Risikogebieten.
    • Sicherstellung einer guten Belüftung in Räumen mit Vogelhaltung.
  • Tierärztliche Kontrolle
    • Regelmäßige tierärztliche Untersuchungen von Vögeln auf Chlamydia psittaci.
    • Quarantäne für neu erworbene Vögel, um die Ausbreitung des Erregers zu verhindern.

Sekundärprävention

Die Sekundärprävention zielt darauf ab, Ornithose frühzeitig zu erkennen und gezielt Maßnahmen einzuleiten.

  • Früherkennung und Diagnostik
    • Klinische Symptomatik:
      • Grippeähnliche Beschwerden wie Fieber, Kopfschmerzen, Muskelschmerzen
      • Atemwegsinfektionen mit trockenem Husten
      • In schweren Fällen: Pneumonie (Lungenentzündung)
    • Labordiagnostik
      • Nachweis von Chlamydia psittaci in respiratorischen Proben mittels PCR (Polymerase-Kettenreaktion).
      • Serologische Tests zur Bestimmung von Antikörpern.
  • Therapeutische Maßnahmen
    • Antibiotikatherapie
      • Erste Wahl: Doxycyclin für mindestens 14 Tage.
      • Alternativ: Makrolide wie Azithromycin bei Kontraindikationen gegen Tetracycline.

Tertiärprävention

Die Tertiärprävention zielt darauf ab, Folgekomplikationen und Langzeitschäden nach einer Ornithose-Infektion zu minimieren.

  • Langzeitnachsorge
    • Überwachung der Lungenfunktion nach schwerer Pneumonie.
    • Regelmäßige Kontrolluntersuchungen zur Vermeidung von Spätfolgen.
  • Psychosoziale Unterstützung
    • Aufklärung und Beratung von Betroffenen hinsichtlich Rückfallprophylaxe und Vermeidung erneuter Exposition.
  • Rehabilitation
    • Unterstützung bei der Wiederherstellung der körperlichen Leistungsfähigkeit nach einer schweren Infektion.
    • Atemtherapie bei bleibenden Einschränkungen der Lungenfunktion.