Mumps (Parotitis epidemica) – Symptome – Beschwerden

Folgende Symptome und Beschwerden können gemeinsam auf eine Parotitis epidemica (Mumps) hinweisen:

Der Infektion vorausgehen kann ein mehrtägiges unspezifisches Prodromalstadium (Vorstadium der Erkrankung) mit Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen sowie Anorexie (Appetitlosigkeit) und Unwohlsein.

Leitsymptome
Diese Leitsymptome lenken den Verdacht auf Parotitis epidemica (Mumps) und werden oft zuerst bemerkt:

  • Schmerzhafte Schwellung der Ohrspeicheldrüse (Parotis): Eine oder beide Ohrspeicheldrüsen sind geschwollen und schmerzhaft, oft verbunden mit abstehenden Ohren und den charakteristischen "Hamsterbacken" (einseitig in 20-30 %, doppelseitig in 70-80 % der Fälle).
    Die entzündliche Schwellung dauert etwa 3-8 Tage an.
  • Mitbeteiligung anderer Speicheldrüsen: In 10-15 % der Fälle sind auch die Unterkieferspeicheldrüse (Glandula submandibularis) oder die Zungenspeicheldrüse (Glandula sublingualis) betroffen. Die Bauchspeicheldrüse (Pankreas) kann in 2-5 % der Fälle betroffen sein.

Begleitsymptome (sekundäre Symptome)
Diese Begleitsymptome sind weniger charakteristisch und können auf Komplikationen hinweisen:

  • Fieber: Häufig begleitend zu der Schwellung der Speicheldrüsen (ca. 60-70 %)
  • Kopfschmerzen: Oft zusammen mit Fieber und allgemeinem Krankheitsgefühl (ca. 40-50 %)
  • Allgemeines Krankheitsgefühl und Müdigkeit
  • Appetitlosigkeit (Anorexie) (ca. 30-40 %)
  • Ohrenschmerzen: Besonders bei Bewegung oder Berührung (ca. 20-30 %)
  • Schwierigkeiten beim Kauen, Schlucken und Sprechen: Die Schwellung und Schmerzen führen oft zu Problemen bei alltäglichen Aktivitäten wie dem Essen und Sprechen (ca. 40-50 %)

Altersabhängig können folgende weitere Symptome auftreten:

Im Kindesalter

Leitsymptome
Diese Leitsymptome lenken den Verdacht auf Parotitis epidemica (Mumps) bei Kindern und werden oft zuerst bemerkt:

  • Meningoenzephalitis: Eine Entzündung des Gehirns (Enzephalitis) und der Hirnhäute (Meningitis), die zu starken Kopfschmerzen, Bewusstseinsstörungen und in Einzelfällen auch zu Anfallsleiden führen kann

Begleitsymptome (sekundäre Symptome)
Diese Begleitsymptome sind weniger charakteristisch und können auf Komplikationen hinweisen:

  • Konsekutive Anfallsleiden: In seltenen Fällen können nach einer Meningoenzephalitis epileptische Anfälle auftreten.
  • Andere Drüsenbeteiligungen: Bei Kindern können andere Drüsen wie die Unterkieferspeicheldrüse (Glandula submandibularis) oder die Zungenspeicheldrüse (Glandula sublingualis) betroffen sein, insbesondere in der Nähe der Pubertät.

Kinder unter 5 Jahren

Hauptsymptome (primäre Symptome)
Diese Hauptsymptome prägen das klinische Bild von Mumps bei Kindern unter 5 Jahren:

  • Akute respiratorische Erkrankungen: Erkältungsähnliche Symptome wie Husten, Schnupfen und Fieber (40-50 %)

Im Erwachsenenalter

Leitsymptome
Diese Leitsymptome lenken den Verdacht auf Parotitis epidemica (Mumps) bei Erwachsenen und werden oft zuerst bemerkt:

  • Orchitis (Hodenentzündung): Vor allem bei Männern nach der Pubertät tritt eine schmerzhafte Schwellung eines oder beider Hoden auf (15-30 %)
  • Oophoritis (Eierstockentzündung): Bei etwa 5 % der betroffenen Frauen; oft begleitet von Bauchschmerzen
  • Mastitis (Brustdrüsenentzündung): Tritt bei ca. 30 % der betroffenen Frauen auf

Hauptsymptome (primäre Symptome)
Diese Hauptsymptome prägen das klinische Bild von Mumps bei Kindern unter 5 Jahren:

  • Pankreatitis (Bauchspeicheldrüsenentzündung): Symptome wie Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen können bei 4 % der Patienten auftreten
  • Thyreoiditis (Schilddrüsenentzündung): Kann zu Halsbeschwerden, Schluckbeschwerden und gelegentlich zu einer Über- oder Unterfunktion der Schilddrüse führen

Begleitsymptome (sekundäre Symptome)
Diese Begleitsymptome sind weniger charakteristisch und können auf Komplikationen hinweisen:

  • ZNS-Beteiligung (Zentralnervensystem): Bei etwa 60 % der erwachsenen Patienten kann es zu einer Beteiligung des Zentralnervensystems kommen:
    • Asymptomatische Pleozytose (erhöhte Zellzahl im Nervenwasser; 50 %)
    • Symptomatische aseptische Meningitis (10 %)
    • Vorübergehende Taubheit (bei etwa 4 % der Patienten)
    • Dauerhafte Taubheit: sehr selten (1 von 20.000 Fällen)

Weitere Hinweise

  • Bei 30-40 % der Fälle ist der Verlauf klinisch apparent oder subklinisch, das heißt, es bestehen keine Symptome.
  • Der Großteil der Mumps-Infektionen im Alter unter 2 Jahren verläuft subklinisch.
  • Bei Kindern unter 5 Jahren stellt sich eine Parotitis epidemica häufig als akute respiratorische Erkrankung (40-50 % der Fälle) dar.