Mumps (Parotitis epidemica) – Einleitung

Parotitis epidemica, umgangssprachlich als Mumps oder Ziegenpeter bezeichnet, ist eine akute, generalisierte Virusinfektion, die durch das Paramyxovirus, speziell aus der Gattung Rubulavirus, verursacht wird. Diese Erkrankung manifestiert sich typischerweise durch eine schmerzhafte Schwellung der Ohrspeicheldrüsen und kann in seltenen Fällen zu schwerwiegenden Komplikationen

Synonyme und ICD-10: Parotitis epidemica (Mumps); Salivitis epidemica; ICD-10-GM B26.-: Mumps

Charakteristische Laborbefunde

Für die Diagnose der Pertussis sind folgende Laborbefunde typisch:

  • Leukozytose: Erhöhte Leukozytenzahl (Anzahl der weißen Blutkörperchen), oft begleitet von einer Lymphozytose.
  • Erregernachweis:
    • PCR (Polymerase-Kettenreaktion): Direktnachweis von Bordetella pertussis aus Nasopharynxabstrichen (Nasenrachenabstrich).
    • Kultur: Anzucht des Erregers aus Nasopharynxabstrichen, insbesondere in den frühen Krankheitsstadien.
    • Serologie: Nachweis von Antikörpern gegen Bordetella pertussis bei länger zurückliegender Infektion oder bei ungeimpften Patienten.

Formen der Erkrankung

Pertussis kann in verschiedenen Formen und Verläufen auftreten:

  • Klassische Pertussis: Typischer Verlauf mit den drei Stadien (Stadium catarrhale, Stadium convulsivum, Stadium decrementi).
  • Atypische Pertussis: Abgeschwächte oder unvollständige Symptomatik, häufig bei geimpften Personen oder durch Bordetella parapertussis ausgelöst.
  • Komplizierte Pertussis: Auftreten schwerer Komplikationen wie Pneumonie, Krampfanfälle, Apnoe-Episoden, insbesondere bei Säuglingen und immungeschwächten Patienten.

Epidemiologie

Geschlechterverhältnis: Keine signifikanten Unterschiede zwischen den Geschlechtern.

Häufigkeitsgipfel
: Säuglinge und Kleinkinder sind am häufigsten betroffen, aber auch Erwachsene können erkranken, insbesondere wenn der Impfschutz nicht mehr besteht.

Prävalenz
(Krankheitshäufigkeit): Die Prävalenz variiert, abhängig von den Impfraten in der Bevölkerung. In Ländern mit hoher Impfquote ist Pertussis selten, während sie in Regionen mit niedriger Durchimpfungsrate häufiger auftritt.

Inzidenz
(Häufigkeit von Neuerkrankungen): Die Inzidenz liegt in Deutschland bei ca. 10-20 Fällen pro 100.000 Einwohner pro Jahr, kann jedoch bei Ausbrüchen deutlich höher sein.

Saisonale Häufung der Erkrankung
: Pertussis tritt ganzjährig auf, wobei leichte Häufungen im Spätsommer und Herbst beobachtet werden.

Infektionsepidemiologie

Erreger: Paramyxovirus, Gattung Rubulavirus

Erregerreservoir
: Der Mensch ist das einzige bekannte Reservoir.

Vorkommen
: Die Infektion tritt weltweit auf.

Mensch-zu-Mensch-Übertragung
: Ja, erfolgt hauptsächlich über Tröpfcheninfektion (z. B. Husten, Niesen) sowie aerogen über Aerosole in der Luft. Eine Schmierinfektion ist ebenfalls möglich.

Kontagiosität
(Ansteckungskraft): Der Kontagiositätsindex beträgt 0,40, was bedeutet, dass 40 % der nicht-immunen Personen nach Kontakt mit einem Infizierten erkranken.

Manifestationsindex: Ca. 50 % der Mumps-Infizierten erkranken manifest an Mumps.

Übertragungsweg
: Hauptsächlich Tröpfcheninfektion und aerogen, seltener Schmierinfektion.

Eintrittspforte
: Schleimhäute der oberen Atemwege.

Inkubationszeit
(Zeit von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Erkrankung): Typischerweise 16-18 Tage, möglich sind auch 12-25 Tage.

Krankheitsdauer
: Variabel, abhängig vom Verlauf.

Dauer der Infektiosität
: Von 7 Tagen vor bis ca. 9 Tage nach Auftreten der Parotisschwellung, mit maximaler Ansteckungsfähigkeit 2 Tage vor bis 4 Tage nach Symptombeginn.

Seroprävalenz
(Häufigkeit des serologischen Nachweises spezifischer Antikörper): Bei Frauen im gebärfähigen Alter beträgt die Mumpsvirus-IgG-Antikörper-Prävalenz 60-70 % [1].

Erregerspezifische Immunität
: Die Infektion hinterlässt eine lebenslange Immunität, Reinfektionen sind jedoch möglich, insbesondere aufgrund unvollständiger Kreuzneutralisation verschiedener Mumpsvirus-Genotypen.

Verlauf und Prognose

Verlauf

  • Bei etwa einem Drittel der Infizierten verläuft die Erkrankung asymptomatisch oder mild. Typische Symptome sind Fieber, Kopfschmerzen und eine schmerzhafte Schwellung der Parotis (Ohrspeicheldrüse).
  • Komplikationen wie Myokarditis (Herzmuskelentzündung) oder Enzephalitis (Gehirnentzündung) sind selten, können jedoch auftreten.

Prognose

  • In der Regel ist die Prognose gut, und die meisten Patienten erholen sich vollständig.
  • Von einer erhöhten Abort- (Fehlgeburten) und Frühgeburtenrate nach Mumpsinfektion ist nicht auszugehen [2].
  • Letalität: Die Sterblichkeit beträgt etwa 1 ‰ der Erkrankten.

Impfung: Eine Schutzimpfung gegen Mumps ist verfügbar.

In Deutschland ist der direkte oder indirekte Nachweis des Erregers nach dem Infektionsschutzgesetz (IfSG) meldepflichtig, soweit die Nachweise auf eine akute Infektion hinweisen.

Literatur

  1. Enders M, Biber M, Exler S (2007) Masern, Mumps und Röteln. Bundesgesundheitsblatt Gesundheitsforschung Gesundheitsschutz 50:1393-1398
  2. Enders M, Rist B, Enders G (2005) Abort- und Frühgeburtenrate nach akuter Mumpsinfektion in der Schwangerschaft. Gynakol Geburtshilfliche Rundsch 45:39-43

Leitlinien

  1. S2k-Leitlinie: Labordiagnostik schwangerschaftsrelevanter Virusinfektionen. (AWMF-Registernummer: 093-001), Oktober 2021 Langfassung