Milzbrand (Anthrax) – Medikamentöse Therapie

Therapieziel

  • Eliminierung der Erreger
  • Vermeidung von Komplikationen

Therapieempfehlungen

  • Antibiose (Antibiotikatherapie); die Therapie sollte intravenös erfolgen, wenn es Anzeichen für eine systemische Ausbreitung gibt.Therapiedauer:
    • lokalisierter Hautmilzbrand: 7-10 Tage
    • Verdacht auf Inhalation von Sporen: 60 Tage
    Cave (Achtung)! Falls das zentrale Nervensystem (ZNS) mit betroffen ist, muss das Antibiotikum liquorgängig (Eigenschaft von Wirkstoffen, die Blut-Hirn-Schranke zu überwinden) sein.
  • Postexpositionsprophylaxe (PEP)  s. u.

Postexpositionsprophylaxe (PEP)

  • Nach einer Exposition ("Aussetzung") mit Bacillus anthracis sollte eine PEP mit Antibiotika (Ciprofloxacin oder Doxycyclin) erfolgen.
  • Erfolgte eine aerogene ("über die Luft") Exposition, so sollte eine PEP über 60 Tage fortgeführt werden.
  • Die US-amerikanische Arzneimittelbehörde FDA hat zur Behandlung der inhalativen Milzbrandinfektion das Präparat Anthrasil zugelassen. Dieses enthält Immunglobuline, die aus dem Blut von Freiwilligen gewonnen werden, die zuvor gegen Anthrax geimpft worden sind (Quelle: FDA approves treatment for inhalation anthrax, 25. März, 2015)
  • In den USA steht ein Impfstoff zur Verfügung: BioThrax wird in den USA zur Impfung von Soldaten eingesetzt.
  • Die Standardhygiene (mit sporenwirksamen Desinfektionsmitteln) ist streng einzuhalten; es wird empfohlen, eine persönliche Schutzausrüstung mit Mund-Nasen-/Augenschutz und Schutzkittel zu tragen.

Supplemente (Nahrungsergänzungsmittel; Vitalstoffe)

Geeignete Nahrungsergänzungsmittel für das Immunsystem sollten die folgenden Vitalstoffe enthalten:

  • Vitamine (A, C, E, D3, B1, B2, Niacin (Vitamin B3), Pantothensäure (Vitamin B5), B6, B12, Folsäure, Biotin)
  • Spurenelemente (Chrom, Eisen, Kupfer, Mangan, Molybdän, Selen, Zink)
  • Fettsäuren (Omega-3-Fettsäuren: Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA))
  • Sekundäre Pflanzenstoffe (Beta-Carotin, Flavonoide (Citrusfrüchte), Lycopin (Tomaten), Proanthocyanidine (Cranberrys), Polyphenole)
  • Weitere Vitalstoffe (Probiotische Kulturen: Laktobazillen, Bifidobakterien)

Beachte: Die aufgeführten Vitalstoffe sind kein Ersatz für eine medikamentöse Therapie. Nahrungsergänzungsmittel sind dazu bestimmt, die allgemeine Ernährung in der jeweiligen Lebenssituation zu ergänzen.

Für Fragen zum Thema Nahrungsergänzungsmittel stehen wir Ihnen gerne kostenfrei zur Verfügung.

Nehmen Sie bei Fragen dazu bitte per E-Mail – info@docmedicus.de – Kontakt mit uns auf, und teilen Sie uns dabei Ihre Telefonnummer mit und wann wir Sie am besten erreichen können.