Lymphozytäre Choriomeningitis (Armstrong-Krankheit) – Symptome – Beschwerden
Die Lymphozytäre Choriomeningitis (Armstrong-Krankheit) verläuft in zwei klinisch abgrenzbaren Stadien.
Erstes Stadium (Prodromalphase – systemisch)
Leitsymptome
Diese Leitsymptome lenken den Verdacht auf eine lymphozytäre Choriomeningitis im ersten Stadium und werden oft zuerst bemerkt:
- Biphasisches Fieber (zweiphasiger Temperaturanstieg) (bei ca. 90-100 %)
- Cephalgie (Kopfschmerzen) (bei ca. 80-95 %)
Hauptsymptome (primäre Symptome)
Diese Hauptsymptome prägen das klinische Bild einer lymphozytären Choriomeningitis im ersten Stadium:
- Müdigkeit, Abgeschlagenheit (Erschöpfung/allgemeines Krankheitsgefühl) (bei ca. 70-80 % der Erkrankten)
- Myalgie (Muskelschmerzen) (bei ca. 60-70 %)
- Nausea (Übelkeit), Emesis (Erbrechen) (bei ca. 40-60 % der Erkrankten)
Begleitsymptome (sekundäre Symptome)
Diese Begleitsymptome sind weniger charakteristisch und können auf Komplikationen hinweisen:
- Gastrointestinale Beschwerden (Magen-Darm-Beschwerden) – unspezifisch, z. B. Appetitlosigkeit
- Leicht erhöhte Leberwerte (ALT, AST) (bei ca. 30-50 %)
- Leukopenie oder Lymphozytose im Blutbild (erniedrigte weiße Blutkörperchen oder vermehrte Lymphozyten) (bei ca. 30-40 % der Erkrankten)
Zweites Stadium (ZNS-Phase)
Leitsymptome
Diese Leitsymptome lenken den Verdacht auf eine lymphozytäre Choriomeningitis im zweiten Stadium und werden oft zuerst bemerkt:
- Meningismus (Nackensteifigkeit) (bei ca. 60-80 %)
- Photophobie (Lichtscheu) (bei ca. 50-70 %)
- Cephalgie (Kopfschmerzen), zunehmend, persistierend (andauernd) oder verstärkt
Hauptsymptome (primäre Symptome)
Diese Hauptsymptome prägen das klinische Bild einer lymphozytären Choriomeningitis im zweiten Stadium:
- Lymphozytäre Meningitis (Hirnhautentzündung mit Lymphozyten) – häufigstes ZNS-Krankheitsbild
- Liquor: lymphozytäre Pleozytose (erhöhte Zellzahl im Nervenwasser mit Lymphozyten) – > 95 % bei ZNS-Beteiligung
- Nausea (Übelkeit), Emesis (Erbrechen) oder auch anhaltender Brechreiz – persistierend in ZNS-Phase
- Kein gestörtes Bewusstsein – typisch bei unkompliziertem Verlauf
Komplikationen (ZNS-bezogen)
- Meningoenzephalitis (gleichzeitige Entzündung von Hirnhäuten und Gehirn) – selten, v. a. bei Risikogruppen
- Bewusstseinsstörungen (Störung der Wachheit und Orientierung) – < 10 %, meist bei Enzephalitis
- Kongenitale Manifestationen (intrauterine Infektion) (angeborene Schäden bei vorgeburtlicher Ansteckung):
- Hydrozephalus (Wasserkopf)
- Intrakraniale Verkalkungen (Kalkeinlagerungen im Gehirn)
- Chorioretinitis (Entzündung der Aderhaut und Netzhaut)
- Entwicklungsstörungen (verzögerte geistige/körperliche Entwicklung)
Zusätzliche Laborbefunde (stadienübergreifend)
- Leberwerte: ALT, AST leicht erhöht (meist nicht symptomatisch)
- Peripheres Blutbild: Leukopenie, Lymphozytose (verminderte weiße Blutkörperchen oder vermehrte Lymphozyten)
- Liquordiagnostik: lymphozytäre Pleozytose, meist normales Glukoseverhältnis, leicht erhöhtes Eiweiß (veränderte Werte im Nervenwasser)