Lymphozytäre Choriomeningitis (Armstrong-Krankheit) – Prävention
Zur Prävention der lymphozytären Choriomeningitis muss auf eine Reduktion der Risikofaktoren geachtet werden.
Verhaltensbedingte Risikofaktoren
- Haltung von Hausmäusen, Hamstern und anderen Nagern – Diese Tiere können das Virus tragen und über Kot, Urin oder Speichel übertragen.
- Ungenügende Hygiene im Umgang mit Nagern – Reinigung von Käfigen ohne Handschuhe oder fehlendes Händewaschen nach Kontakt erhöht das Infektionsrisiko.
- Unzureichende Desinfektion von Oberflächen – Besonders in Haushalten mit Nagetieren.
- Kontakt mit infizierten Tieren in Laboren oder Zuchtanlagen – Erhöhtes Risiko bei Personen, die beruflich mit Nagetieren arbeiten.
Weitere Risikofaktoren
- Immunsuppression – Personen mit geschwächtem Immunsystem sind anfälliger für schwere Verläufe.
- Schwangere – Eine Infektion während der Schwangerschaft kann zu Fehlbildungen beim ungeborenen Kind führen.
Präventionsfaktoren (Schutzfaktoren)
- Hygienemaßnahmen
- Gründliches Händewaschen nach Kontakt mit Nagetieren oder deren Käfigen.
- Reinigung und Desinfektion von Oberflächen in Kontakt mit Nagetieren.
- Verwendung von Handschuhen beim Reinigen von Käfigen.
- Vermeidung von Kontakt mit Wildnagern.
- Vermeidung von Nagetierbefall im Haushalt
- Abdichten von Öffnungen, durch die Nagetiere in den Wohnbereich gelangen können.
- Lagerung von Lebensmitteln in verschlossenen Behältern.
- Verwendung von Fallen und Abwehrmitteln zur Kontrolle von Nagetierpopulationen.
Sekundärprävention
Die Sekundärprävention zielt darauf ab, eine Infektion mit dem lymphozytären Choriomeningitis-Virus (LCMV) frühzeitig zu erkennen und die Ausbreitung zu verhindern.
- Früherkennung und Diagnostik
- Symptombeobachtung – Überwachung auf Symptome wie Fieber, Kopfschmerzen, Nackensteifigkeit und Lichtempfindlichkeit.
- Labordiagnostik
- Serologische Tests – Nachweis von Antikörpern gegen LCMV im Blut.
- PCR-Test – Hochsensitive Methode zum Nachweis viraler RNA in Blut- oder Liquorproben.
- Liquorpunktion (Lumbalpunktion) – Untersuchung der Gehirn-Rückenmarksflüssigkeit (Liquor) auf Anzeichen einer viralen Meningitis.
- Isolierung von infizierten Personen – Vermeidung von engem Kontakt zu anderen Personen, insbesondere zu Schwangeren und immungeschwächten Personen.
Tertiärprävention
Die Tertiärprävention konzentriert sich auf die Behandlung von Komplikationen und die Unterstützung der Genesung.
- Langzeittherapie bei neurologischen Folgeschäden
- Physiotherapie und Ergotherapie zur Verbesserung der Mobilität.
- Logopädie bei Sprach- oder Schluckstörungen.
- Psychosoziale Unterstützung
- Psychologische Betreuung für Betroffene und Angehörige zur Bewältigung von Langzeitfolgen.
- Regelmäßige Nachsorgeuntersuchungen – Überwachung von neurologischen Funktionen und eventuellen Langzeitkomplikationen durch Fachärzte.