Lymphogranuloma venereum – Symptome – Beschwerden

Folgende Symptome und Beschwerden können auf Lymphogranuloma venereum hinweisen:

Leitsymptome
Diese Leitsymptome lenken den Verdacht auf Lymphogranuloma venereum und werden oft zuerst bemerkt:

  • Schmerzlose Papel (Bläschen) oder Pustel (Eiterbläschen): Zerfällt ulzerös ("geschwürig"), sog. Primärläsion [Veränderungen am Ort der Infektion]
  • Schmerzhafte ein- oder beidseitige regionäre Lymphadenopathie (Lymphknotenvergrößerung; Schmelzen die Lymphknoten eitrig ein, spricht man von Bubonen (lat. bubo "Beule")): Kommt nach mehreren Wochen hinzu (Sekundärstatium – nach 10 bis 30 Tagen (2 bis 6 Wochen)): bei Primärbefall der Vulva ("Scheidenvorhof") oder des Penis sind die inguinalen Lymphknoten betroffen.
    • In ca. 20 % der Betroffenen ist eine Furche durch das zwischen inguinalen ("zur Leistengegend gehörend") und femoralen ("zum Oberschenkel gehörend") Lymphknoten liegende Poupart-Band zu erkennen. Dieses "Furchenzeichen" entsteht aus einer Einschnürung der geschwollenen Lymphknoten.
    • Bei weiblichen Patienten sind die inguinalen Lymphknoten nur in 20-30 % der Fälle betroffen. Tiefe iliakale und/oder perirektale Lymphknoten mit unspezifischen Rückenschmerzen und abdominalen Beschwerden sind hier eher typisch.
  • Chronifizierung mit Ulzerationen (Geschwürbildung) sowie ausgedehnter Fistelbildung und Fibrose (Bildung bindegewebiger Narben) der betroffenen Lymphsystemabschnitte (Rektum/Mastdarm und die Genitoanalregion): Mit nachfolgenden Lymphstauung (Lymphödeme), sog. Lymphorrhoiden (Tertiärstadium – nach 5 bis 10 Jahren) [Genitoanaler Symptomenkomplex]

Begleitsymptome (sekundäre Symptome)
Diese Begleitsymptome sind weniger charakteristisch und können auf Komplikationen hinweisen:

  • Allgemeines Krankheitsgefühl
  • Fieber bis hin zum Schüttelfrost
  • Kopfschmerzen (Cephalgie)
  • Muskelschmerzen (Myalgie)
  • Gelenkschmerzen (Arthralgie)
  • Gewichtsverlust: Kann bei chronischen Verläufen auftreten, insbesondere bei etwa 10-20 % der Patienten
  • Meningismus: Nackensteifigkeit tritt selten auf (etwa 5 % der Fälle), ist jedoch ein Hinweis auf eine Beteiligung der Hirnhäute

Weitere Hinweise zur Primärläsion

  • Bei Befall der Urethra (Harnröhre), der Vagina (Scheide) oder des Rektums (Mastdarm) bleibt die Primärläsion oft unbemerkt.
  • Bei Patienten mit Analverkehr/Analsex kann es auch zu einer massiven ulzerösen Proktitis (schmerzhafte Entzündung der Schleimhaut im unteren Darmabschnitt mit Bildung von Geschwüren) oder perirektalen Abszessen (umkapselte Eiteransammlungen in der Umgebung des Rektums (Mastdarm) gelegen) kommen.

Prädilektionsstellen (Körperregionen, an denen die Erkrankung bevorzugt auftritt)

  • Männer: Glans penis (Eichel) oder Präputium (Vorhaut)
  • Frauen: Vulva (Gesamtheit der äußeren primären Geschlechtsorgane), Vagina (Scheide) oder Cervix (Gebärmutterhals)
  • Männer und Frauen: Analregion (Anus (After) und die umliegenden Hautbezirke)