Lepra – Prävention

Zur Prävention der Lepra muss auf eine Reduktion individueller Risikofaktoren geachtet werden.

Verhaltensbedingte Risikofaktoren

  • Längerer intensiver Kontakt zu an Lepra erkrankten Personen – Besonders in Endemiegebieten, wo die Krankheit noch verbreitet ist.
  • Mangelhafte Hygiene und Lebensbedingungen – Schlechte hygienische Verhältnisse und mangelnde Gesundheitsversorgung begünstigen die Verbreitung.
  • Schwaches Immunsystem – Personen mit Immunsuppression haben ein erhöhtes Risiko.

Präventionsfaktoren (Schutzfaktoren)

Zur Prävention von Lepra müssen Maßnahmen zur Förderung der allgemeinen Gesundheit und spezifischer Schutzmaßnahmen berücksichtigt werden.

  • Frühzeitige Diagnostik und Behandlung von Erkrankten – Reduziert die Infektiosität und verhindert die Weitergabe des Erregers.
  • Ernährung
    • Mikronährstoffe – Förderung eines starken Immunsystems durch eine ausgewogene Ernährung mit hohem Gehalt an Vitamin A, C, Zink und Omega-3-Fettsäuren.
  • Genussmittelkonsum
    • Verzicht auf Rauchen – Rauchen schwächt das Immunsystem und erhöht die Anfälligkeit für Infektionen.
    • Moderater Alkoholkonsum – Übermäßiger Alkohol schwächt das Immunsystem.
  • Körperliche Aktivität
    • Regelmäßige Bewegung – Unterstützt die Immunfunktion und fördert die allgemeine Gesundheit.
  • Hygienegewohnheiten
    • Verbesserung der persönlichen Hygiene – Regelmäßiges Waschen der Hände und des Körpers reduziert das Infektionsrisiko.
    • Vermeidung von engem Kontakt zu Erkrankten – Besonders in der infektiösen Phase.

Sekundärprävention

Die Sekundärprävention zielt darauf ab, Lepra frühzeitig zu erkennen und gezielte Maßnahmen einzuleiten, um deren Fortschreiten zu verhindern.

  • Früherkennung und Diagnostik
    • Symptombeobachtung – Überwachung auf Anzeichen wie Hautläsionen, Taubheitsgefühl und Muskelschwäche.
    • Labordiagnostik
      • Säurefeste Stäbchen (AFB)-Test – Zum Nachweis von Mycobacterium leprae.
      • PCR (Polymerase-Kettenreaktion) – Zum direkten Nachweis des Erregers.
  • Postexpositionsprophylaxe (PEP)
    • Einmalige Gabe von Rifampicin – Zur Prophylaxe bei Personen mit engem Kontakt zu einem erkrankten Patienten [1].

Tertiärprävention

Die Tertiärprävention zielt darauf ab, wiederkehrende Infektionen und mögliche Komplikationen langfristig zu minimieren.

  • Langzeittherapie
    • Behandlung von Komplikationen – Behandlung von Folgeerkrankungen wie Nervenschäden oder deformierenden Veränderungen.
  • Rehabilitation und Nachsorge
    • Physiotherapie – Unterstützung bei der Wiederherstellung der Muskelkraft und Beweglichkeit.
    • Psychologische Unterstützung – Begleitung zur Bewältigung der psychischen Belastung durch die Erkrankung.
  • Maßnahmen zur Verhinderung von Langzeitfolgen
    • Ernährungsberatung – Förderung einer ausgewogenen Ernährung zur Unterstützung der Genesung.
    • Aufklärung über Hygienemaßnahmen – Förderung von Präventionswissen zur Vermeidung zukünftiger Infektionen.

Beachte

Eine frühzeitige Behandlung von Lepra verhindert die Übertragung und minimiert das Risiko von bleibenden Schäden. Eine Impfung gegen Lepra existiert derzeit nicht.

Literatur

  1. Robert Koch-Instituts, Epidemiologischen Bulletin 3/2023