Leishmaniose – Ursachen

Pathogenese (Krankheitsentstehung)

Die Leishmaniose wird durch die verschiedenen Spezies der Leishmanien verursacht. Diese haben einen zweigeteilten Entwicklungszyklus, der zum einen Teil in der weiblichen Überträgermücke, der Sand- bzw. Schmetterlingsmücke (Phlebotome), und zum anderen im Menschen verläuft.

Im Blut des Stechinsektes entwickeln und vermehren sich die ca. 10-15 µm langen, begeißelten Parasiten (promastigote Form) und wandern anschließend in den Stechrüssel des Insektes. In der Regel wird der Erreger am Inokulationsort (Stelle, an der die Krankheitserreger eingedrungen sind) durch die zelluläre Immunantwort des Wirts zerstört. Wenn das Immunsystem des Betroffenen geschwächt ist, vermehren sich die Leishmanien in den Makrophagen ("Fresszellen") und Monozyten (gehören zur Gruppe der weißen Blutkörperchen; Zellen des Immunsystems und Vorläufer der Makrophagen) der Haut. Die promastigoten Formen wandeln sich in Amastigoten um. Diese sind unbegeißelt. Nach ihrer Vermehrung zerstören die Parasiten die Zellmembran und breiten sich hämatogen (auf dem Blutweg) im Organismus aus. Bei der viszeralen Leishmaniose gelangen die Leishmanien in die Lymphknoten, Milz, Leber und das Knochenmark.

Zu den Leishmanien der alten Welt gehören: L. tropica major, L. tropica minor, L. donovani, L. donovani infantum, L. archibaldi; zu denen der neuen Welt gehören: L. brasiliensis, L. mexican - mexicana, L. mexicana - pifanoi.

Ätiologie (Ursachen)

Verhaltensbedingte Ursachen

  • Nicht ausreichender Schutz vor Mückenstichen in Endemiegebieten der Leishmaniose (Tropen, Subtropen)
  • Mitbringen infizierter Tiere wie Hunde aus Endemiegebieten 

Weitere Ursachen

  • Flughafen-Leishmaniose ‒ Infektion im Flugzeug oder am Flughafen durch importierte Mücken
  • Baggage-Leishmaniose ‒ Infektion durch Mücken aus dem Fluggepäck
  • Sehr selten kann die Übertragung durch Organ- oder Blutspenden vorkommen.
  • Eine diaplazentare Infektion von der Mutter auf das ungeborene Kind ist möglich.