Leishmaniose – Symptome – Beschwerden

Folgende Symptome und Beschwerden können auf eine Leishmaniose hinweisen:

Viszerale Leishmaniose (VL) (Kala-Azar)

Leitsymptome
Diese Leitsymptome lenken den Verdacht auf die viszerale Leishmaniose und werden oft zuerst bemerkt:

  • Plötzlicher Beginn mit hohem Fieber (ca. 90-100 %)
  • Zunehmend reduzierter Allgemeinzustand: Oft begleitet von Schwäche und Müdigkeit (ca. 80-90 %)

Hauptsymptome (primäre Symptome)
Diese Hauptsymptome prägen das klinische Bild der viszeralen Leishmaniose:

  • Anämie (Blutarmut): Bedingt durch den Befall des Knochenmarks kommt es zu einer verringerten Anzahl an roten Blutkörperchen, was zu blasser Haut und Schwäche führt (ca. 70-80 %).
  • Hepatosplenomegalie: Deutliche Vergrößerung von Leber und Milz, was sich durch ein Spannungsgefühl oder Schmerzen im Bauch äußern kann (ca. 90-100 %)

Begleitsymptome (sekundäre Symptome)
Diese Begleitsymptome sind weniger charakteristisch und können auf Komplikationen hinweisen:

  • Diarrhoe (Durchfall): Kann in Verbindung mit Fieber und Schwäche auftreten (ca. 20-30 %)
  • Kachexie (starke Abmagerung): Deutlicher Gewichtsverlust und Schwäche aufgrund der chronischen Erkrankung (ca. 50-60 %)
  • Lymphadenopathie: Schwellung der Lymphknoten, besonders im Bauchraum (ca. 30-40 %)

Unspezifische Symptome
Diese unspezifischen Symptome treten bei vielen Erkrankungen auf und tragen weniger zur Diagnose bei:

  • B-Symptomatik: Weisen auf eine chronische Erkrankung hin:
    • Starker Nachtschweiß (nasse Haare, durchnässte Schlafbekleidung)
    • Unerklärliches, anhaltendes oder rezidivierendes Fieber (> 38 °C)
    • Ungewollter Gewichtsverlust (> 10 % Prozent des Körpergewichtes innerhalb von 6 Monaten) 

Die viszerale Leishmaniose geht in der Regel mit einer Trias einher:

  1. (Hepato)Splenomegalie (Leber-/Milzvergrößerung)
  2. Panzytopenie (Synonym: Trizytopenie: Mangel in allen drei Zellreihen der Blutbildung:
    • Leukozytopenie (Anzahl der Leukozyten/weiße Blutkörperchen ist zu niedrig)
    • Anämie (Blutarmut)
    • Thrombozytopenie (Anzahl der Thrombozyten/Blutplättchen ist zu niedrig))
  3. Erhöhung der γ-Globuline 

Kutane Leishmaniose (CL)

Leitsymptome
Diese Leitsymptome lenken den Verdacht auf die kutane Leishmaniose und werden oft zuerst bemerkt:

  • Kleine blaurote Papel („Orientbeule“) an der Stichstelle: Eine kleine Erhebung auf der Haut, die nach einem Insektenstich erscheint und sich im Laufe von Wochen bis Monaten vergrößert

Hauptsymptome (primäre Symptome)
Diese Hauptsymptome prägen das klinische Bild der kutanen Leishmaniose:

  • Knotige Plaque: Die Papel vergrößert sich zu einer flächigen, erhabenen Verhärtung, die sich über das Hautniveau erhebt. Diese Verhärtung kann im Gesicht oder an den Extremitäten auftreten (ca. 90 %).
  • Zentrale Ulzeration („volcano sign“) mit erhabenem Randwall: Die Plaque entwickelt in der Mitte ein Geschwür mit erhabenem Rand, das einem Vulkan ähnelt. Die Größe des Geschwürs liegt meist zwischen 1 und 5 cm (ca. 80-90 %).

Begleitsymptome (sekundäre Symptome)
Diese Begleitsymptome sind weniger charakteristisch und können auf Komplikationen hinweisen:

  • Lokalisation im Gesicht oder an den Extremitäten: Die Läsionen treten bevorzugt in diesen Körperbereichen auf, was kosmetisch belastend sein kann (ca. 70-80 %).

Unspezifische Symptome
Diese unspezifischen Symptome treten bei vielen Erkrankungen auf und tragen weniger zur Diagnose bei:

  • Narbenbildung nach Abheilung: Nach einer spontanen Abheilung, die in der Regel 9-15 Monate dauert, bleibt eine Narbe zurück.

Mukokutane Leishmaniose (MCL)

Leitsymptome
Diese Leitsymptome lenken den Verdacht auf die mukokutane Leishmaniose und werden oft zuerst bemerkt:

  • Kleine blaurote Papel (Knötchen) an der Haut: Ähnlich wie bei der kutanen Leishmaniose entsteht an der Stichstelle eine kleine, blaurote Erhebung auf der Haut (ca. 100 %)
  • Nekrotisierende Schleimhautveränderungen an Nase und Nasenrachenraum: Gewebeschädigungen in der Nase und im Nasenrachenraum, die sich durch Schmerzen, Nasenbluten oder Schwierigkeiten beim Atmen bemerkbar machen (ca. 70-80 %)

Hauptsymptome (primäre Symptome)
Diese Hauptsymptome prägen das klinische Bild der mukokutanen Leishmaniose:

  • Schwere Zerstörungen der Schleimhäute: Fortschreitende Zerstörungen der Schleimhäute in Nase, Mund oder Kehlkopf, was zu Deformitäten und Problemen beim Sprechen oder Schlucken führen kann (ca. 60-70 %)
  • Schwellungen und Geschwüre in den betroffenen Regionen: Besonders an Nase, Mund oder Genitalien, die nicht abheilen und zu dauerhaften Schäden führen können (ca. 50-60 %)

Begleitsymptome (sekundäre Symptome)
Diese Begleitsymptome sind weniger charakteristisch und können auf Komplikationen hinweisen:

  • Atembeschwerden: Probleme beim Atmen durch die Schwellung oder Verengung der Atemwege im Bereich des Nasenrachenraums (ca. 30-40 %)
  • Blutungen aus der Nase oder dem Mund: Durch die Schädigung der Schleimhäute (ca. 20-30 %)

Unspezifische Symptome
Diese unspezifischen Symptome treten bei vielen Erkrankungen auf und tragen weniger zur Diagnose bei:

  • Allgemeines Krankheitsgefühl