Leishmaniose – Prävention

Zur Prävention der Leishmaniose muss auf eine Reduktion individueller Risikofaktoren geachtet werden.

Verhaltensbedingte Risikofaktoren

  • Nicht ausreichender Schutz vor dämmerungs- und nachtaktiven Phlebotomen (Sand- bzw. Schmetterlingsmücken)

    • Diese Mücken halten sich bevorzugt bodennah auf.
    • Moskitonetze sind nur wirksam, wenn die Maschengröße 1,2 mm nicht überschreitet.
    • Beachte: Der Flug der Sandmücken ist nahezu geräuschlos, und sie sind auf der menschlichen Haut fast unsichtbar.

Weitere Risikofaktoren

  • Flughafen-Leishmaniose
    • Infektion im Flugzeug oder am Flughafen durch importierte Mücken.
  • Baggage-Leishmaniose
    • Infektion durch Mücken, die sich im Fluggepäck befinden.
  • Übertragung durch Bluttransfusionen oder Organtransplantationen
    • Sehr selten, aber möglich.
  • Diaplazentare Übertragung
    • Übertragung von der Mutter auf das ungeborene Kind über die Plazenta (Mutterkuchen).

Präventionsfaktoren (Schutzfaktoren)

  • Ausführliche ärztliche Beratung vor Reiseantritt
    • Informationen über Endemiegebiete und Schutzmaßnahmen.
  • Tragen langer Kleidung
    • Kleidung sollte Arme und Beine vollständig bedecken.
  • Verwendung von Repellents
    • Einreiben mit insektenabweisenden Repellents mit den Wirkstoffen DEET (Diethyltoluamid) oder Icaridin.
  • Raum-Repellents
    • Verwendung von elektrischen Verdampfern oder Mückenspiralen zur Abwehr von Mücken in geschlossenen Räumen.
  • Schutz durch Moskitonetze
    • Verwendung von imprägnierten Moskitonetzen mit entsprechender Maschengröße.

Sekundärprävention

Die Sekundärprävention der Leishmaniose zielt darauf ab, Infektionen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln, um schwerwiegende Verläufe zu vermeiden.

  • Früherkennung und Diagnostik
    • Klinische Symptomatik:
      • Kutane Leishmaniose: Hautläsionen, die langsam größer werden und nicht heilen.
      • Viszerale Leishmaniose: Fieber, Gewichtsverlust, Milz- und Lebervergrößerung.
    • Labordiagnostik:
      • Nachweis von Leishmanien durch PCR, Mikroskopie oder Kultur.
  • Therapeutische Maßnahmen
    • Medikamentöse Therapie:
      • Miltefosin (oral) bei kutaner und viszeraler Leishmaniose.
      • Liposomales Amphotericin B bei viszeraler Leishmaniose.
    • Wundbehandlung:
      • Versorgung der Hautläsionen zur Vermeidung von Sekundärinfektionen.
    • Immununterstützende Maßnahmen:
      • Unterstützung des Immunsystems durch ausreichende Ernährung und Behandlung von Begleiterkrankungen.

Tertiärprävention

Die Tertiärprävention der Leishmaniose zielt darauf ab, Langzeitschäden und Rezidive (Wiederauftreten der Erkrankung) zu vermeiden.

  • Langzeitnachsorge
    • Überwachung auf Rezidive nach abgeschlossener Behandlung.
    • Regelmäßige Kontrolluntersuchungen zur frühzeitigen Erkennung eines erneuten Befalls.
  • Rehabilitation und psychologische Unterstützung
    • Beratung und Aufklärung über die Erkrankung und deren Langzeitfolgen.
    • Psychologische Betreuung zur Bewältigung von Stigmatisierung durch Hautveränderungen.