Kleiderlausbefall (Pediculosis corporis) – Prävention
Zur Prävention der Pediculosis corporis (Kleiderlausbefall) muss auf eine Reduktion der Risikofaktoren geachtet werden.
Verhaltensbedingte Risikofaktoren
- Übertragung durch Austausch befallener Kleidung oder gemeinsam genutzter Handtücher und Bettwäsche
- Die Kleiderlaus versteckt sich in den Nähten und Falten der Kleidung und legt dort ihre Eier ab.
- Eine Übertragung erfolgt durch direkten Kontakt mit kontaminierter Kleidung oder Textilien.
Präventionsfaktoren (Schutzfaktoren)
- Hygienemaßnahmen zur Vermeidung von Übertragungen
- Regelmäßiges Waschen von Kleidung und Bettwäsche bei mindestens 60 °C, um Läuse und Nissen abzutöten.
- Wechsel von Kleidung und Bettwäsche in regelmäßigen Abständen.
- Trocknen der Kleidung in einem Wäschetrockner bei hoher Temperatur zur zusätzlichen Desinfektion.
- Vermeidung des Austauschs persönlicher Gegenstände
- Keine gemeinsame Nutzung von Handtüchern, Kleidung, Bettwäsche oder Haarbürsten.
- Reinigung und Desinfektion von Gegenständen
- Möbel, Sitzgelegenheiten und Matratzen sollten regelmäßig gereinigt und desinfiziert werden.
- Vermeidung enger Kontakte zu betroffenen Personen
- In Einrichtungen wie Flüchtlingsunterkünften, Obdachlosenheimen oder Gefängnissen ist das Risiko einer Übertragung erhöht.
Sekundärprävention
Die Sekundärprävention der Pediculosis corporis zielt darauf ab, einen Befall frühzeitig zu erkennen und gezielte Maßnahmen einzuleiten.
- Früherkennung und Diagnostik
- Klinische Symptomatik:
- Starker Juckreiz, insbesondere in Bereichen, die von Kleidung bedeckt sind (Nacken, Achselhöhlen, Hüftbereich).
- Sichtbare Bissspuren oder Hautveränderungen wie Rötungen und Krusten.
- Inspektion der Kleidung:
- Läuse und Nissen können in den Nähten und Falten der Kleidung gefunden werden.
- Klinische Symptomatik:
- Therapeutische Maßnahmen
- Hygienische Maßnahmen:
- Waschen aller Kleidung, Bettwäsche und Handtücher bei mindestens 60 °C.
- Insektizide Behandlung:
- Behandlung der Haut mit Permethrin oder anderen geeigneten Pedikuloziden bei begleitender Kopf- oder Filzlausinfektion.
- Rasur von Körperhaaren:
- In Fällen starker Körperhaarbesiedlung kann eine Rasur hilfreich sein.
- Hygienische Maßnahmen:
Tertiärprävention
Die Tertiärprävention der Pediculosis corporis zielt darauf ab, wiederkehrende Infektionen und mögliche Folgekomplikationen zu vermeiden.
- Langzeitnachsorge
- Überwachung auf erneuten Befall und Kontrolle der hygienischen Bedingungen.
- Nachkontrolle durch medizinisches Personal, insbesondere in Gemeinschaftseinrichtungen.
- Rehabilitation und Beratung
- Aufklärung über Übertragungswege und Maßnahmen zur Vermeidung von Wiederinfektionen.
- Unterstützung bei der Wiederherstellung hygienischer Bedingungen in der Umgebung des Betroffenen.
- Behandlung möglicher Komplikationen
- Pyodermie (bakterielle Hautinfektionen) durch Kratzen der betroffenen Stellen.
- Vagabundenkrankheit (Morbus vagabundus):
- Chronische Hautveränderungen bei lang anhaltendem Kleiderlausbefall, charakterisiert durch Hautverdickungen, Verfärbungen und Verhornungen.
- Übertragung von Infektionskrankheiten:
- Kleiderläuse können als Vektoren für Krankheiten wie Rickettsiose (z. B. Fleckfieber) und Borreliose (z. B. Rückfallfieber) dienen.