Kleiderlausbefall (Pediculosis corporis) – Einleitung

Die Pediculosis corporis, auch als Kleiderlausbefall bekannt, ist eine parasitäre Hauterkrankung, die durch die Kleiderlaus (Pediculus humanus corporis) verursacht wird. Diese Läuse leben überwiegend in der Kleidung und kommen nur zur Nahrungsaufnahme auf die Haut.

Synonyme und ICD-10: Cutis vagantium; Maculae caeruleae; Pediculosis corporis; Pediculosis vestimenti; Pedikulose durch Pediculus humanus corporis; ICD-10-GM B85.1: Pedikulose durch Pediculus humanus corporis

Merkmale der Kleiderläuse (Pediculus humanus corporis)

Kleiderläuse (Pediculus humanus humanus), auch bekannt als Körperläuse (Pediculus humanus corporis), sind etwa drei bis vier Millimeter lange Parasiten, deren Farbe von weißlich bis bräunlich variiert. Sie stellen eine Unterart der Menschenlaus (Pediculus humanus) dar und gehören zur Ordnung der Tierläuse (Phthiraptera).

Das weibliche Tier hat eine Lebensdauer von bis zu 40 Tagen und legt täglich etwa zehn Eier. Unter optimalen Bedingungen dauert es circa zwei Wochen, bis sich die Larven zu erwachsenen Läusen entwickeln. Als Ektoparasiten leben Kleiderläuse auf der Körperoberfläche des Wirts und ernähren sich von dessen Blut.

Charakteristische Laborbefunde

Bei der Diagnose stehen klinische Befunde im Vordergrund. Typische Hinweise sind:

  • Sichtbare Kleiderläuse in den Nähten der Kleidung.
  • Juckreiz und Hautveränderungen wie Quaddeln und Krusten durch den Läusebefall.

Formen der Erkrankung

Die Kleiderlaus lebt bevorzugt in der Kleidung und bewegt sich auf die Haut, um Blut zu saugen. Zu den Erkrankungsformen zählen:

  • Leichter Befall: Begrenzt auf einzelne Körperbereiche.
  • Schwerer Befall: Starker Läusebefall mit zusätzlichen bakteriellen Sekundärinfektionen.
  • Komplikationen: Kleiderläuse übertragen Krankheitserreger wie Rickettsien (Fleckfieber), Bartonella quintana (Fünftagefieber) und Borrelia recurrentis (epidemisches Rückfallfieber).

Ursachen

Die Hauptursache für einen Kleiderlausbefall ist schlechte Hygiene und der Kontakt mit kontaminierter Kleidung oder Textilien. Besonders häufig sind Menschen betroffen, die in beengten Verhältnissen leben, wie Obdachlose oder Menschen in Flüchtlingslagern.

Epidemiologie

Geschlechterverhältnis: Männer und Frauen sind gleichermaßen betroffen.

Häufigkeitsgipfel
: Kleiderlausbefall tritt in Krisenzeiten und unter schlechten hygienischen Bedingungen auf, z. B. bei Obdachlosen oder in Flüchtlingslagern.

Prävalenz
(Krankheitshäufigkeit): In zivilisierten Ländern sehr selten; häufiger in Entwicklungsländern und Krisengebieten.

Inzidenz (Häufigkeit von Neuerkrankungen): In Deutschland sehr geringe Fallzahlen, vorwiegend bei sozial benachteiligten Gruppen.

Infektionsepidemiologie

Erreger: Pediculus humanus corporis, ein blutsaugender Ektoparasit.

Erregerreservoir: Der Mensch ist der einzige relevante Wirt.

Vorkommen: Weltweit verbreitet, jedoch in zivilisierten Ländern selten.

Mensch-zu-Mensch-Übertragung: Ja, durch direkten Austausch von Kleidung oder durch geteilte Handtücher und Bettwäsche.

Kontagiosität (Ansteckungskraft bzw. Übertragungsfähigkeit des Erregers): Die Übertragung erfolgt schnell, insbesondere bei engem Kontakt und schlechten hygienischen Bedingungen.

Übertragungsweg: Direkter Kontakt mit befallenen Kleidungsstücken oder Textilien.

Eintrittspforte: Hautkontakt mit der Laus, die das Blut saugt.

Inkubationszeit (Zeit von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Erkrankung: Die Symptome treten innerhalb von Tagen nach dem Befall auf.

Krankheitsdauer: Die Infektion kann andauern, solange der Befall besteht. Eine gründliche Reinigung der Kleidung beendet in der Regel den Befall.

Dauer der Infektiosität: Solange sich lebende Läuse in der Kleidung oder auf dem Körper befinden.

Seroprävalenz (Häufigkeit des serologischen Nachweises spezifischer Antikörper): Nicht relevant für die Diagnostik, da der Nachweis der Läuse visuell erfolgt.

Erregerspezifische Immunität: Eine Immunität entwickelt sich nicht, und wiederholte Infektionen sind möglich.

Verlauf und Prognose

Verlauf

  • Der Befall verursacht Juckreiz, Hautirritationen und kann zu sekundären bakteriellen Infektionen führen. Bei starkem Befall müssen umfassende Hygienemaßnahmen und gegebenenfalls die Hinzuziehung eines Schädlingsbekämpfers erfolgen.
  • Komplikationen: Kleiderläuse sind Überträger gefährlicher Krankheitserreger wie Rickettsia prowazekii (Fleckfieber), Bartonella quintana (Fünftagefieber) und Borrelia recurrentis (Rückfallfieber).

Prognose

  • Die Prognose ist bei angemessener Hygiene und Bekämpfung der Läuse gut. Bei schwerem Befall oder Komplikationen kann es zu schwerwiegenden Erkrankungen kommen, die eine ärztliche Behandlung erfordern.

Meldepflicht

Nach dem Infektionsschutzgesetz (IfSG) ist der Befall in Deutschland meldepflichtig.