Kinderlähmung (Poliomyelitis) – Prävention
Die Poliomyelitis-Impfung (Polio-Impfung) ist die wichtigste und wirksamste präventive Maßnahme.
Zur Prävention der Poliomyelitis (Kinderlähmung) muss des Weiteren auf eine Reduktion der Risikofaktoren geachtet werden.
Verhaltensbedingte Risikofaktoren
- Kontakt zu infizierten Personen in der Phase der Ansteckung vermeiden – Die Übertragung erfolgt hauptsächlich fäkal-oral oder durch Tröpfcheninfektion.
- Ungenügende Hygiene – Besonders in Gemeinschaftseinrichtungen wie Kindergärten.
- Verzehr von kontaminiertem Wasser oder Lebensmitteln – Besonders in Endemiegebieten.
Medikamente
- „Impfpolio“ (vakzine-abgeleitete Polioviren) – Kann durch den oralen Lebendimpfstoff verursacht werden.
- Hinweis: Der inaktivierte Polio-Vakzine (IPV) vermittelt einen Impfschutz ohne die Gefahr einer Übertragung.
Präventionsfaktoren (Schutzfaktoren)
- Impfung – Die wichtigste Maßnahme ist die Polio-Impfung.
- Inaktivierter Polio-Vakzine (IPV) – Vermittelt einen sicheren Impfschutz ohne das Risiko einer Übertragung.
- Auffrischimpfungen – Empfohlen, um den Impfschutz aufrechtzuerhalten.
- Hygienemaßnahmen –
- Regelmäßiges Händewaschen mit Wasser und Seife.
- Vermeidung von Kontakt mit kontaminiertem Wasser.
- Desinfektion von Oberflächen und Sanitäranlagen.
Sekundärprävention
Die Sekundärprävention zielt darauf ab, erste Anzeichen einer Poliomyelitis frühzeitig zu erkennen und gezielte Maßnahmen einzuleiten, um deren Fortschreiten zu verhindern.
- Früherkennung und Diagnostik
- Symptombeobachtung – Überwachung auf Anzeichen wie Fieber, Muskelschmerzen und schlaffe Lähmungen.
- Labordiagnostik
- PCR-Test – Zum Nachweis von Polioviren in Stuhlproben oder Rachensekret.
- Serologie – Zum Nachweis von spezifischen Antikörpern.
- Medikamentöse Therapie – Behandlung der Symptome, da es keine spezifische antivirale Therapie gegen Polioviren gibt.
Tertiärprävention
Die Tertiärprävention zielt darauf ab, Komplikationen zu minimieren und eine vollständige Genesung zu fördern.
- Behandlung von Komplikationen
- Physiotherapie – Zur Unterstützung der Mobilität bei Lähmungen.
- Orthopädische Hilfsmittel – Zur Verbesserung der Lebensqualität bei bleibenden Lähmungen.
- Rehabilitation und Nachsorge
- Lungenfunktionsüberwachung – Besonders wichtig bei Beteiligung der Atemmuskulatur.
- Psychologische Unterstützung – Zur Bewältigung von Langzeitfolgen.
- Ernährungsberatung – Förderung eines starken Immunsystems zur Unterstützung der Genesung.
- Aufklärung über Hygienemaßnahmen – Förderung von Präventionswissen zur Vermeidung zukünftiger Infektionen.