Keuchhusten (Pertussis) – Prävention
Die Pertussis-Impfung (Keuchhusten-Impfung) ist die wichtigste und wirksamste präventive Maßnahme. Erwachsene sollten bei der nächsten fälligen Td-Impfung einmalig den Tdap-Kombinationsimpfstoff erhalten (siehe unten: "Pertussis-Impfung")-
Zur Prävention des Keuchhustens (Pertussis) muss des Weiteren auf eine Reduktion der Risikofaktoren geachtet werden.
Verhaltensbedingte Risikofaktoren
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Kontakt zu infizierten Personen in der Phase der Ansteckung vermeiden – Die Ansteckungsfähigkeit beginnt bereits im frühen Stadium catarrhale, welches häufig nur leichte Erkältungssymptome wie Husten, Schnupfen und leichtes Fieber zeigt. Da die typischen Hustenanfälle (Stadium convulsivum) erst später auftreten, erfolgt die Übertragung meist unbemerkt. Die Ansteckungsgefahr besteht bis zu drei Wochen nach Beginn der Hustenanfälle.
Präventionsfaktoren (Schutzfaktoren)
- Impfung
- Die wichtigste Maßnahme ist die Pertussis-Impfung, die im Rahmen des regulären Impfkalenders empfohlen wird.
- Erwachsene – Einmalige Impfung mit dem Tdap-Kombinationsimpfstoff bei der nächsten fälligen Td-Impfung.
- Schwangere – Impfung ab dem zweiten Trimenon zur Reduktion des Übertragungsrisikos auf das Neugeborene.
- Hygienemaßnahmen –
- Regelmäßiges Händewaschen mit Wasser und Seife.
- Nutzung von Taschentüchern oder Ellenbeugen beim Husten und Niesen.
- Desinfektion von häufig berührten Oberflächen wie Türgriffen und Spielzeug.
Postexpositionsprophylaxe (PEP)
Unter einer Postexpositionsprophylaxe versteht man die Versorgung mit Medikamenten zur Vermeidung einer Erkrankung bei Personen, die gegen eine bestimmte Krankheit nicht durch Impfung geschützt sind, dieser aber ausgesetzt waren. Siehe dazu unter "Medikamentöse Therapie".
Sekundärprävention
Die Sekundärprävention zielt darauf ab, erste Anzeichen von Pertussis frühzeitig zu erkennen und gezielte Maßnahmen einzuleiten, um deren Fortschreiten zu verhindern.
- Früherkennung und Diagnostik
- Symptombeobachtung – Überwachung auf typische Anzeichen wie anfallsartiges Husten, inspiratorischer Stridor und Erbrechen nach Hustenanfällen.
- Labordiagnostik
- PCR-Test – Zum direkten Nachweis von Bordetella pertussis-DNA.
- Kultur – Anzüchtung des Erregers zur Bestätigung der Diagnose.
- Serologie – Zum Nachweis von spezifischen Antikörpern bei späteren Infektionsstadien.
- Medikamentöse Therapie – Frühzeitige Gabe von Makrolid-Antibiotika wie Azithromycin oder Clarithromycin zur Reduktion der Krankheitsdauer und Minimierung des Infektionsrisikos.
Tertiärprävention
Die Tertiärprävention zielt darauf ab, Komplikationen zu minimieren und eine vollständige Genesung zu fördern.
- Behandlung von Komplikationen
- Therapie bei Pneumonie (Lungenentzündung) – Behandlung einer bakteriellen Superinfektion.
- Behandlung von Apnoe-Episoden (Atmung setzt kurzzeitig aus oder wird sehr flach) bei Säuglingen – Überwachung und unterstützende Maßnahmen zur Sicherstellung der Atemwege.
- Rehabilitation und Nachsorge
- Lungenfunktionsüberwachung – Regelmäßige Kontrolle der Lungenfunktion bei Kindern mit schwerem Krankheitsverlauf.
- Physiotherapie – Zur Unterstützung der Atemfunktion und Verbesserung der Lebensqualität.
- Ernährungsberatung – Förderung eines starken Immunsystems zur Unterstützung der Genesung.
- Aufklärung über Hygienemaßnahmen – Förderung von Präventionswissen zur Vermeidung zukünftiger Infektionen.