Herpes genitalis – Symptome – Beschwerden
Folgende Symptome und Beschwerden können auf eine Herpes genitalis-Infektion hinweisen:
Leitsymptome
Diese Leitsymptome lenken den Verdacht auf eine Herpes genitalis-Infektion und werden oft zuerst bemerkt:
- Bläschenbildung*: Die charakteristischen, mit Flüssigkeit gefüllten Bläschen treten bei fast allen Betroffenen auf.
- Bildung kleiner, feuchter und schmerzhafter Ulzera (Geschwüre*): Nach dem Aufplatzen der Bläschen, Bildung schmerzhafter Geschwüre (80-90 % der Betroffenen).
- Brennender Schmerz: Insbesondere beim Wasserlassen oder Berühren der betroffenen Hautpartien; bei etwa 70-90 % der Betroffenen
- Pruritus (Juckreiz): Häufiges erstes Anzeichen, das bei etwa 60-80 % der Betroffenen auftritt
- Spannungsgefühl: Vorbote der Bläschenbildung; beobachtet bei etwa 50-70 % der Patienten
- Hohes Fieber: Tritt bei etwa 40-60 % der Patienten auf, vor allem bei einer Erstinfektion
- Lymphadenopathie: Vergrößerte Lymphknoten in der Leistengegend; treten bei etwa 30-50 % der Betroffenen auf
- Verstärkter vaginaler Fluor (Scheidenausfluss): Tritt bei etwa 30-50 % der Fälle auf
Hauptsymptome (primäre Symptome)
Diese Hauptsymptome prägen das klinische Bild einer Herpes genitalis-Infektion:
- Dysurie (schmerzhaftes Wasserlassen): Wird oft von Patienten berichtet, besonders während der Bläschenbildung (ca. 30-40 % der Fälle)
- Müdigkeit und allgemeines Krankheitsgefühl: Tritt vor allem bei Primärinfektionen auf, besonders bei hohem Fieber
- Muskelschmerzen und Gelenkschmerzen: Häufig bei Patienten mit einer schweren Infektion, vor allem während der Erstinfektion, bei etwa 20-30 % der Betroffenen
- Kopfschmerzen: Begleitendes Symptom, das bei etwa 30 % der Patienten auftritt, insbesondere bei einer systemischen Reaktion
Begleitsymptome (sekundäre Symptome)
Diese Begleitsymptome sind weniger charakteristisch und können auf Komplikationen hinweisen:
- Ödeme der betroffenen Region: Schwellungen der äußeren Genitalien aufgrund der Entzündung; bei etwa 20-30 % der Betroffenen vorhanden
- Schmerzen im unteren Rücken: Strahlen manchmal von den betroffenen Nervenbahnen aus, besonders bei einem schweren Ausbruch
- Schüttelfrost: Kann in Verbindung mit dem Fieber auftreten, besonders bei schwereren Infektionen
Unspezifische Symptome
Diese unspezifischen Symptome treten bei vielen Erkrankungen auf und tragen weniger zur Diagnose bei:
- Appetitlosigkeit: Wird häufig bei schweren oder systemischen Infektionen beobachtet, aber unspezifisch für Herpes genitalis.
- Nausea (Übelkeit): Kann in Verbindung mit Fieber und allgemeinem Unwohlsein auftreten, jedoch selten.
*Hauptsächlich im Bereich der äußeren Genitalien, der Cervix (Gebärmutterhals) und Urethra (Harnröhre); ebenfalls möglich an Innenschenkel, Gesäß, Perineum oder der perianalen Haut (Herpes analis)
Beachte: Bei einer maternalen (mütterlichen) Primärinfektion in den letzten 4 Wochen vor der Geburt liegt das neonatale Infektionsrisiko (des Neugeborenen) um ca. 40-50 %; im ersten Trimenon (Schwangerschaftsdrittel) beträgt die neonatale Infektionsgefahr nur noch 1 %.
Beim rezidivierenden Herpes genitalis zeigen folgende Symptome einen folgenden erneuten Krankheitsausbruch an:
- Pruritus* (Juckreiz)
- Hyperästhesie (gesteigerte Empfindlichkeit der betroffenen Region) bzw. Neuralgie* (Nervenschmerzen)
- Schmerzen*
- Allgemeines Krankheitsgefühl
*Prodromalsymptome (Vorläufersymptome), die Stunden oder Tage vor einer Herpes-Episode auftreten
Nur circa 30 % der Infektionen zeigen sich mit den oben genannten Symptomen.
Beim Mann zeigen sie sich dann häufig am Penis, bei der Frau im Bereich der Vagina (Scheide). Es kann jedoch bei beiden Geschlechtern auch die Urethra (Harnröhre) betroffen sein.
Symptome bleiben bei der Primärinfektion meist bis zu drei Wochen bestehen.
Das Ausmaß der Symptome hängt unter anderem von der Abwehrlage, dem Alter und der Art der Infektion (Erstinfektion oder Reaktivierung) ab.