Hepatitis C – Weitere Therapie

Allgemeine Maßnahmen

  • Partnermanagement, d. h. ggf. infizierte Partner müssen ausfindig gemacht und behandelt werden (Kontakte müssen bis zum geschätzten Zeitpunkt der Infektion rückverfolgt werden) [European Guidelines].
  • Beachtung der allgemeinen Hygienemaßnahmen!
    • Genitalhygiene
      • Einmal am Tag sollte der Genitalbereich mit einem pH-neutralen Pflegemittel gewaschen werden. Mehrmaliges tägliches Waschen mit Seife, Intimlotion oder Desinfektionsmittel zerstört den natürlichen Säureschutzmantel der Haut. Reines Wasser trocknet die Haut aus, häufiges Waschen reizt die Haut.
      • Es empfiehlt sich die Verwendung von Einmalwaschlappen.
      • Duschen ist besser als Baden (Aufweichen der Haut)
      • Anziehen der Unterwäsche erst bei absolut trockener Haut.
      • Die Unterwäsche sollte täglich gewechselt werden und atmungsaktiv sein (Baumwollmaterialien).
      • Luftundurchlässige Synthetikmaterialien schaffen einen idealen Nährboden für Krankheitserreger.
      Siehe dazu auch unter "Genitalhygiene für die Frau"/"Genitalhygiene für den Mann".
    • Verhinderung der Exposition (v. lat.: expositio; wörtlich: Aussetzung oder übertragen), indem Blut-zu-Blut-Kontakte mit Infizierten vermieden werden:
      • bei intravenösem Drogenkonsum darf jeder Konsument nur seine eigene Spritze und Nadel verwenden.
      • auf mögliche Blutkontakte achten und die gemeinsame Benutzung von Nagelscheren, Rasiermessern und Zahnbürsten mit Nicht-Infizierten vermeiden.
      • beim genitalen und analen Geschlechtsverkehr ein Kondom benutzten
  • Alkoholkarenz (vollständiger Verzicht auf Alkohol)
  • Nikotinrestriktion (Verzicht auf Tabakkonsum)
  • Erhalt des Normalgewichts anstreben!
    Bestimmung des BMI (Body-Mass-Index, Körpermasse-Index) bzw. der Körperzusammensetzung mittels der elektrischen Impedanzanalyse und ggf. Teilnahme an einem ärztlich betreuten Programm für Untergewichtige
  • Vermeidung von Drogenkonsum

Impfungen

Die nachfolgenden Impfungen sind angeraten, da eine Infektion häufig zur Verschlechterung der vorliegenden Erkrankung führen kann:

  • Grippe-Impfung
  • Pneumokokken-Impfung

Regelmäßige Kontrolluntersuchungen

  • Regelmäßige ärztliche Kontrolluntersuchungen

Ernährungsmedizin

  • Ernährungsberatung auf der Grundlage einer Ernährungsanalyse
  • Beachtung folgender spezieller Ernährungsempfehlungen:
    • Bei einer Hepatitis C-Erkrankung empfiehlt sich eine leichte Vollkost, die eine ausreichende Zufuhr von Energie sowie Hauptnährstoffen und Mikronährstoffen (Vitalstoffen) sichert. Im Rahmen dieser Ernährung sollte auf folgende Lebensmittel und Zubereitungsverfahren verzichtet werden, da sie erfahrungsgemäß häufig Beschwerden verursachen:
      • voluminöse und fettreiche Mahlzeiten
      • Hülsenfrüchte und Gemüse wie Weißkohl, Grünkohl, Paprika, Sauerkraut, Lauch, Zwiebeln, Wirsing, Pilze
      • rohes Stein- und Kernobst
      • frisches Brot, Vollkornbrot
      • hartgekochte Eier
      • kohlensäurehaltige Getränke
      • frittierte, panierte, geräucherte, sehr stark gewürzte oder sehr süße Lebensmittel
      • zu kalte bzw. zu heiße Lebensmittel
    • Ernährung reich an:
      • Vitaminen (Vitamin B12)
  • Auswahl geeigneter Lebensmittel auf Grundlage der Ernährungsanalyse
  • Ggf. Einnahme eines geeigneten Nahrungsergänzungsmittels
    Für Fragen zum Thema Nahrungsergänzungsmittel stehen wir Ihnen gerne kostenfrei zur Verfügung.
    Nehmen Sie bei Fragen dazu bitte per E-Mail – info@docmedicus.de – Kontakt mit uns auf, und teilen Sie uns dabei Ihre Telefonnummer mit und wann wir Sie am besten erreichen können.

  • Detaillierte Informationen zur Ernährungsmedizin erhalten Sie von uns.  

Psychotherapie

  • Ggf. Suchtberatung bei Drogenabhängigkeit
  • Detaillierte Informationen zur Psychosomatik (inkl. Stressmanagement) erhalten Sie von uns.

Organisationen und Selbsthilfegruppen

  • Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA)
    Postfach 91 01 52, D-51071 Köln
    Telefon: 0221-89920, Fax: 0221-8992300 E-Mail: poststelle@bzga.de, Internet: www.bzga.de
  • Deutsche Leberhilfe e. V.
    Luxemburgerstr. 150, 50937 Köln
    Telefon.: 0221 / 28 299-80, Fax: 0221/2829981,  Internet: www.leberhilfe.org.
    Beratungstelefon: Mo bis Do von 9 bis 16, Fr 9 bis 14 Uhr, Tel.: 02 21 / 28 29 98-0.
  • Bundesverband "Selbsthilfegruppen Hepatitis e.V."
    Ensingerstraße 25, 89073 Ulm
    Beratungstelefon: 0731/9213436, Fax: 0731/9213436

Leitlinien

  1. Tiplica GS et al.: 2015 European guidelines for the management of partners of persons with sexually transmitted infections. JEADV 2015; online 7. Mai 2015