Hepatitis B – Impfschutz
Hepatitis B ist eine Leberentzündung, die durch das Hepatitis-B-Virus verursacht wird.
Wer und wann sollte geimpft werden?
- Angestellte im Gesundheitswesen, die Kontakt zu Blut und sonstigen Körperflüssigkeiten haben
- Dialyse-Patienten – Personen, die aufgrund einer Nierenfunktionsstörung eine Blutwäsche erhalten
- Bewohner und Betreuer von Einrichtungen für alte Menschen oder Menschen mit Behinderungen
- Ersthelfer
- Polizisten
- Drogenabhängige
- Insassen von Haftanstalten
- Homosexuelle Personen
- Personen mit häufig wechselnden Geschlechtspartnern
- Personen mit regelmäßiger Gabe von Blut oder Blutprodukten
- Personen vor ausgedehnten chirurgischen Eingriffen
- Personen mit Kontakt zu Hepatitis-B-erkrankten Personen
- Personen vor Reisen in Gebiete mit hoher Hepatitis-B-Prävalenz
- Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren
Bei allen oben genannten Personengruppen sollten drei Impfungen
(= Grundimmunisierung) durchgeführt werden; jeweils die erste Impfung
zum Zeitpunkt Null, die zweite Impfung nach einem Monat und die dritte
Impfung nach sechs Monaten.
Bei Säuglingen beginnt man im dritten Lebensmonat mit der ersten
Impfung. Bei Kindern sollte die Impfung im elften bis zwölften
Lebensjahr durchgeführt werden.
Nach Anschluss der Grundimmunisierung wird eine Kontrolle des Impfstatus anhand einer Blutuntersuchung auf Hepatitis-B-Antikörper (Anti-HBs-Titer) empfohlen (siehe unten: Impfstatus).
Wer sollte nicht geimpft werden?
- Personen, die gerade eine Infektionskrankheit wie beispielsweise Influenza (Grippe) durchmachen
Nebenwirkungen/ Impfreaktionen
- Lokale Reaktionen um die Einstichstelle
Impfstatus – Kontrolle von Impftitern
Nach Anschluss der Grundimmunisierung wird eine Kontrolle des Impfstatus anhand einer Blutuntersuchung auf Hepatitis-B-Antikörper (Anti-HBs-Titer) empfohlen:
Impfung | Laborparameter | Wert | Bewertung |
Hepatitis B
|
Hepatitis-B-Antikörper (Anti-HBs-Titer) |
< 10 IE/l | Kein ausreichender Impfschutz nachweisbar → Eine weitere Dosis ist erforderlich |
10-100 IE/l | Regelmäßige Kontrolluntersuchung alle drei bis sechs Monate |
||
> 100 IE/l | Nach zehn Jahren sollte eine Auffrischimpfung bei Personen durchgeführt werden, die weiterhin ein hohes Infektionsrisiko haben wie beispielsweise Angestellte im Gesundheitswesen |
Postexpositionsprophylaxe
Unter einer Postexpositionsprophylaxe versteht man die Versorgung mit Medikamenten zur Vermeidung einer Erkrankung bei Personen, die gegen eine bestimmte Krankheit nicht durch Impfung geschützt sind, dieser aber ausgesetzt waren:- Personen nach Verletzungen mit möglicherweise erregerhaltigen Gegenständen wie beispielsweise Nadeln oder Skalpellen sollten sofort geimpft werden und gleichzeitig ein Hepatitis-B-Immunglobulin – Antikörper gegen Hepatitis-B-Viren – erhalten
- Bei Neugeborenen Hepatitis-B-positiv getesteter Mütter wird direkt nach der Geburt eine Dosis Hepatitis-B-Immunglobulin verabreicht. Die komplette Grundimmunisierung wird dann im ersten Lebensjahr durchgeführt.