Helicobacter pylori-Infektion – Prävention
Zur Prävention der Helicobacter pylori-Infektion muss auf eine Reduktion individueller Risikofaktoren geachtet werden.
Verhaltensbedingte Risikofaktoren
- Ungenügende Hygienemaßnahmen
- Unzureichendes Händewaschen nach dem Toilettengang oder vor der Zubereitung von Lebensmitteln erhöht das Risiko einer Infektion.
- Verzehr von kontaminierten Lebensmitteln oder Wasser
- Infektionen können durch den Konsum von unzureichend gereinigtem oder ungekochtem Wasser sowie kontaminierten Lebensmitteln entstehen.
- Enger Kontakt mit infizierten Personen
- Übertragung ist durch gemeinsamen Gebrauch von Besteck, Gläsern oder durch direkten Kontakt möglich.
Präventionsfaktoren (Schutzfaktoren)
- Händehygiene
- Regelmäßiges Händewaschen mit Seife und Wasser, insbesondere nach dem Toilettengang und vor dem Essen.
- Verwendung von Desinfektionsmitteln, wenn Händewaschen nicht möglich ist.
- Lebensmittelhygiene
- Gründliches Waschen von Obst und Gemüse.
- Durchgaren von Fleisch und Fisch.
- Verwendung von abgepacktem oder abgekochtem Wasser in Endemiegebieten.
- Vermeidung enger Kontakte mit infizierten Personen
- Nicht teilen von Besteck, Gläsern und anderen Gegenständen, die mit dem Mund in Kontakt kommen.
Sekundärprävention
Die Sekundärprävention der Helicobacter pylori-Infektion zielt darauf ab, Infektionen frühzeitig zu erkennen und Komplikationen wie Gastritis oder Magengeschwüre zu verhindern.
- Früherkennung und Diagnostik
- Klinische Symptomatik:
- Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Appetitlosigkeit.
- Symptome einer chronischen Gastritis (Magenschleimhautentzündung) oder eines Magengeschwürs.
- Labordiagnostik:
- Urease-Atemtest zum Nachweis von Helicobacter pylori.
- Endoskopische Biopsie mit histologischer Untersuchung.
- Stuhlantigentest zum Nachweis des Erregers.
- Klinische Symptomatik:
- Therapeutische Maßnahmen
- Eradikationstherapie mit Antibiotika und Protonenpumpenhemmern (PPI).
- Regelmäßige Kontrolluntersuchungen, um den Therapieerfolg zu überprüfen.
Tertiärprävention
Die Tertiärprävention der Helicobacter pylori-Infektion zielt darauf ab, Folgekomplikationen wie Magengeschwüre und Magenkarzinome zu minimieren.
- Langzeitnachsorge
- Regelmäßige endoskopische Untersuchungen bei Patienten mit chronischer Gastritis (Magenschleimhautentzündung) oder Ulkuskrankheit (ulzerierenden Gewebedefekt/Geschwür im Bereich der Wand des Magens bzw. des Zwölffingerdarms).
- Überwachung auf mögliche Malignitäten (Magenkarzinome).
- Rehabilitation und Unterstützung
- Ernährungsberatung zur Förderung einer magenschonenden Ernährung.
- Psychologische Unterstützung bei Patienten mit chronischen Beschwerden.
- Aufklärung und Schulung
- Informationskampagnen zur Sensibilisierung der Bevölkerung über die Risiken und Präventionsmaßnahmen.
- Schulungen für medizinisches Personal zur frühzeitigen Erkennung und Behandlung von Helicobacter pylori-Infektionen.