Hautpilzerkrankung (Tinea; Dermatophytose) – Symptome – Beschwerden

Folgende Symptome und Beschwerden können auf eine Tinea (Dermatophytose/Hautpilzerkrankung) hinweisen:

Initial kann eine Tinea zu umschriebenen Rötungen führen, die sich im Krankheitsverlauf zentral aufhellen und zentrifugal ausbreiten.

Tinea capitis ("Kopfpilz")

Leitsymptome
Diese Leitsymptome lenken den Verdacht auf einen Kopfpilz und werden oft zuerst bemerkt:

  • Rötung und Schuppung der Kopfhaut: Feine, kleieartige Schuppenbildung mit teils massiver Rötung der betroffenen Kopfhautpartien (ca. 80 %)
  • Juckreiz: Häufiges Jucken (ca. 70-80 %)

Hauptsymptome (primäre Symptome)
Diese Hauptsymptome prägen das klinische Bild eines Kopfpilzes:

  • Alopecia (Haarausfall): Vorübergehender Haarausfall in den befallenen Bereichen; dauerhafter Haarausfall tritt nur selten auf (ca. 20-30 %)

Begleitsymptome (sekundäre Symptome)
Diese Begleitsymptome sind weniger charakteristisch und können auf Komplikationen hinweisen:

  • Schmerzhafte, nässende und eitrige Hautfläche: Besonders bei einer tiefen Infektion (Tinea capitis profunda) können nässende, schmerzhafte und furunkelartige Hautveränderungen auftreten (ca. 10-20 %)
  • Lokale Entzündungen: Schwellungen und Rötungen um die betroffenen Haarfollikel, die auf eine tiefergehende Infektion hinweisen können (ca. 20-30 %)

Unspezifische Symptome
Diese unspezifischen Symptome treten bei vielen Erkrankungen auf und tragen weniger zur Diagnose bei:

  • Allgemeines Unwohlsein

Beachte: Das klinische Bild einer Tinea capitis kann sehr variieren – es ist abhängig von der Art des Erregers und der Immunitätslage des Patienten.

Eine kontagiöse Sonderform der Tinea capitis stellt die Mikrosporie dar. Dabei kann eine Ausbreitung vom Kopf auf den ganzen Körper erfolgen.

Tinea corporis et faciei ("Körper- und Gesichtspilz")

Leitsymptome
Diese Leitsymptome lenken den Verdacht auf einen Körper- und Gesichtspilz und werden oft zuerst bemerkt:

  • Ringförmige Rötung mit erhabenen Rändern: Breiten sich von der Mitte aus nach außen hin aus; die Rötungen können jucken und leicht schuppen (ca. 80-90 %)

Hauptsymptome (primäre Symptome)
Diese Hauptsymptome prägen das klinische Bild eines Körper- und Gesichtspilzes:

  • Follikulitis: Entzündung der Haarfollikel, die sich durch kleine, gerötete Knötchen und leichte Schuppung zeigt (ca. 50-60 %)
  • Zentrifugale Ausbreitung: Die Läsionen breiten sich von der Mitte ausgehend nach außen hin aus, wobei das Zentrum heller wird (ca. 80-90 %)

Begleitsymptome (sekundäre Symptome)
Diese Begleitsymptome sind weniger charakteristisch und können auf Komplikationen hinweisen:

  • Juckreiz und Spannungsgefühl: Begleitender Juckreiz und ein Spannungsgefühl in den betroffenen Bereichen, besonders an empfindlicher Haut wie im Gesicht (ca. 60-70 %)
  • Verkrustungen und Pustelbildung: In fortgeschrittenen Stadien können sich Krusten oder eitrige Pusteln bilden, besonders wenn es zu einer sekundären bakteriellen Infektion kommt (ca. 20-30 %)

Unspezifische Symptome
Diese unspezifischen Symptome treten bei vielen Erkrankungen auf und tragen weniger zur Diagnose bei:

  • Trockene und gespannte Haut: Generelles Trockenheitsgefühl, besonders nach dem Waschen oder bei trockener Luft

Tinea manuum ("Handpilz")

Leitsymptome
Diese Leitsymptome lenken den Verdacht auf einen Handpilz und werden oft zuerst bemerkt:

  • Juckende Bläschen:
    • Kleine Bläschen, besonders an der Handinnenfläche, die stark jucken können (dyshidrosiforme Form) (ca. 60-70 %); können nach dem Abheilen trockene, schuppende Stellen hinterlassen
    • Bläschen, die eintrocknen und schuppende, verhärtete Hautbereiche hinterlassen (hyperkeratotisch-squamöse Form); es können sich schmerzhafte Hautrisse (Rhagaden) bilden, insbesondere an den Handflächen (ca. 40-50 %)

Begleitsymptome (sekundäre Symptome)
Diese Begleitsymptome sind weniger charakteristisch und können auf Komplikationen hinweisen:

  • Schmerzen durch Rhagaden: Schmerzhafte Risse in der Haut, besonders wenn die trockenen, verhärteten Stellen belastet oder bewegt werden (ca. 30-40 %)
  • Rötung und Schuppung: Besonders bei anhaltender Infektion (ca. 40-50 %)

Unspezifische Symptome
Diese unspezifischen Symptome treten bei vielen Erkrankungen auf und tragen weniger zur Diagnose bei:

  • Trockenheitsgefühl: Generelle Trockenheit und Spannungsgefühl der betroffenen Haut, das besonders nach dem Kontakt mit Wasser oder Seife auffällt

Die Tinea manuum ist häufig einseitig lokalisiert.

Tinea inguinalis ("Leistenpilz")

Leitsymptome
Diese Leitsymptome lenken den Verdacht auf einen Leistenpilz und werden oft zuerst bemerkt:

  • Rote Flecken an der Oberschenkelinnenseite: Typische, ein- oder beidseitig auftretende rote Flecken an der Oberschenkelinnenseite, häufig mit einem entzündlich-schuppenden Randsaum (ca. 70-80 %)
  • Brennen der betroffenen Hautareale: Häufiges Brennen und Jucken der betroffenen Hautpartien, besonders nach dem Schwitzen oder Reiben (ca. 60-70 %)

Hauptsymptome (primäre Symptome)
Diese Hauptsymptome prägen das klinische Bild eines Leistenpilzes:

  • Peripher entzündlich schuppender Randsaum: Der rote Fleck hat oft einen erhabenen, schuppenden Rand, der das typische Erscheinungsbild der Tinea inguinalis darstellt (ca. 70-80 %)
  • Ausbreitung auf angrenzende Hautareale: Die betroffenen Hautstellen können sich von der Oberschenkelinnenseite auf den Genitalbereich oder das Gesäß ausbreiten (ca. 40-50 %)

Begleitsymptome (sekundäre Symptome)
Diese Begleitsymptome sind weniger charakteristisch und können auf Komplikationen hinweisen:

  • Erythematöse Hautareale: Rötung und leichte Schuppung, oft begleitet von Juckreiz und Brennen (ca. 60-70 %)
  • Feuchte Haut und Mazeration: Besonders bei starkem Schwitzen kann die Haut in den betroffenen Bereichen feucht und mazeriert wirken, was das Brennen und die Rötung verstärken kann (ca. 30-40 %)

Unspezifische Symptome
Diese unspezifischen Symptome treten bei vielen Erkrankungen auf und tragen weniger zur Diagnose bei:

  • Juckreiz und Spannungsgefühl: Allgemeiner Juckreiz und Spannungsgefühl, besonders bei Bewegung oder Reibung der Hautpartien

Tinea pedis ("Fußpilz")

Leitsymptome
Diese Leitsymptome lenken den Verdacht auf einen Fußpilz und werden oft zuerst bemerkt:

  • Rötung und Schuppung in den Zehenzwischenräumen: Besonders in den Zwischenräumen der Zehen tritt eine Rötung und Schuppung der Haut auf, oft begleitet von einem unangenehmen Juckreiz (ca. 70-80 %)
  • Bläschenbildung und Spannungsgefühl: Bei einigen Formen treten kleine Bläschen auf, besonders im Bereich des Fußgewölbes, die oft mit einem Spannungsgefühl und Juckreiz einhergehen (ca. 40-50 %)

Hauptsymptome (primäre Symptome)
Diese Hauptsymptome prägen das klinische Bild eines Fußpilzes:

  • Interdigitale Form: Weiche, aufgequollene Haut in den Zehenzwischenräumen, oft mit Schuppung und Rötung. Es können schmerzhafte Hautrisse (Rhagaden) auftreten (ca. 50-60 %)
  • Squamös-hyperkeratotische Form (Mokassin-Mykose): Trocken-schuppende Haut an den Fußsohlen, oft mit einer Verdickung (Hyperkeratose) der Haut und schmerzhaften Rissen (Rhagaden) (ca. 30-40 %)
  • Vesikulös-dyshidrotische Form: Bläschenbildung am Fußgewölbe, begleitet von starkem Juckreiz und Spannungsgefühl (ca. 20-30 %)

Begleitsymptome (sekundäre Symptome)
Diese Begleitsymptome sind weniger charakteristisch und können auf Komplikationen hinweisen:

  • Schmerzhaftigkeit durch Rhagaden: Schmerzhafte Hautrisse, insbesondere bei der hyperkeratotischen Form, die das Gehen erschweren können (ca. 20-30 %)
  • Schwellung: Begleitende Schwellung der betroffenen Hautareale, besonders bei sekundären bakteriellen Infektionen (Häufigkeit: ca. 30-40 %).

Unspezifische Symptome
Diese unspezifischen Symptome treten bei vielen Erkrankungen auf und tragen weniger zur Diagnose bei:

  • Trockenheit und Spannungsgefühl: Besonders nach dem Duschen oder Schwitzen

Weitere Hinweise

  • Im Genitoanalbereich befallen Dermatophyten (Fadenpilze) am häufigsten die Inguinal- und Glutealregion (Leistenbeuge und Gesäßregion).
  • Falls die Schleimhäute (Mund, Speiseröhre) befallen werden, handelt es sich im Regelfall um Candidahefen (Candidose, Candidiasis).
  • Von der Tinea capitis (Kopfpilz) sind meist Kinder betroffen.