Hand-Fuß-Mund-Krankheit (HFMK) – Symptome – Beschwerden

Mehr als 80 % der Infektionen verlaufen asymptomatisch, d. h. ohne Auftreten von Symptomen, aber unter Ausbildung von neutralisierenden typspezifischen Antikörpern. 

Folgende Symptome und Beschwerden können auf die Hand-Fuß-Mund-Krankheit (HFMK) hinweisen:

Klassische Hand-Fuß-Mund-Krankheit

Prodromalphase (Vorläuferphase der Krankheit)

  • Fieber (weniger als 5 % der Fälle: > 38 °C)
  • Geringer Appetit
  • Halsschmerzen

1-2 Tage nach Fieberbeginn

  • Schmerzhafte Enantheme (Ausschlagin der Mundschleimhaut:
    • Stecknadelkopfgroße Erytheme, die sich in Bläschen umwandeln und selten auch Ulzera (Geschwüre=/schmerzhafte Aphthen/schmerzhafte Schädigungen der Mundschleimhaut) bilden
    • Lokalisation: Zunge, Zahnfleisch und Mundschleimhaut

1-2 Tage nach den ersten Mundveränderungen

  • Nicht-juckendes Exanthem (Hautausschlag):
    • Mit ebenen oder erhöhten roten Flecken, manchmal auch Blasenbildung
    • Lokalisation: Handinnenflächen und Fußsohlen; ggf. auch Gesäß, Genitalbereich, Knie oder Ellenbogen (hier ggf. Auftreten als juckender Ausschlag = atypische Verläufe)

Begleitsymptome (sekundäre Symptome)
Diese Begleitsymptome sind weniger charakteristisch und können auf Komplikationen hinweisen:

  • Müdigkeit und allgemeines Krankheitsgefühl: Diese Symptome treten bei etwa 50 % der Betroffenen auf, oft begleitet von Unwohlsein und Gereiztheit, besonders bei kleinen Kindern.

Unspezifische Symptome
Diese unspezifischen Symptome treten bei vielen Erkrankungen auf und tragen weniger zur Diagnose bei:

  • Leichte Kopfschmerzen und Muskelbeschwerden

Nach ca. 7-14 Tagen

  • Narbenlose Abheilung der Hautveränderungen

Weitere Hinweise

  • In der Schwangerschaft verlaufen die meisten Enterovirusinfektionen mild oder asymptomatisch. Schwere Komplikationen sind sehr selten.
  • Die meisten Neugeborenen zeigen ebenfalls einen milden Krankheitsverlauf. In sehr seltenen Fällen ist eine systemische Infektion mit fulminanten (schnellen und heftigen) Verläufen möglich.

Atypische Hand-Fuß-Mund-Krankheit (Beispiel eines Krankheitsfalls)

Leitsymptome
Diese Leitsymptome lenken den Verdacht auf eine atypische Hand-Fuß-Mund-Krankheit und werden oft zuerst bemerkt:

  • Disseminierte Hautveränderungen: Im Gegensatz zur klassischen Form sind die Hautveränderungen nicht nur auf Hände, Füße und Mund beschränkt, sondern betreffen auch Hals, Rumpf, Hand- und Fußrücken sowie Unterschenkel und Unterarme. Die Hautveränderungen bestehen aus roten Papeln (kleine erhabene Hautveränderungen) und Bläschen (Vesikeln) auf gerötetem Untergrund, die sich gruppieren oder verschmelzen können.

Hauptsymptome (primäre Symptome)
Diese Hauptsymptome prägen das klinische Bild der atypischen Hand-Fuß-Mund-Krankheit:

  • Vesikel (Bläschen) und Ulzerationen (Geschwüre): Die Bläschen können sich zu Geschwüren (Ulzerationen) entwickeln und in einigen Fällen auch zu größeren Blasen (Bullae) anwachsen. In schweren Fällen kommt es zur Bildung von flächenhaften, geröteten und entzündeten Plaques (ekzematisierte Plaques).
  • Ablösung der Nagelplatte (Onychomadese): Die Nagelplatte kann sich vollständig vom Nagelbett lösen, was oft mehrere Wochen nach der Infektion beobachtet wird.

Begleitsymptome (sekundäre Symptome)
Diese Begleitsymptome sind weniger charakteristisch und können auf Komplikationen hinweisen:

  • Generalisierter Juckreiz (Pruritus): In seltenen Fällen tritt ein starker Juckreiz am gesamten Körper auf.
  • Stark reduzierter Allgemeinzustand: Patienten berichten häufig über ein starkes Krankheitsgefühl mit hohem Fieber (bis zu 39 °C), Kopfschmerzen (Cephalgie), Muskelschmerzen (Myalgie) und ausgeprägter Müdigkeit. Diese Symptome sind bei etwa 30-40 % der Betroffenen vorhanden.

Unspezifische Symptome
Diese unspezifischen Symptome treten bei vielen Erkrankungen auf und tragen weniger zur Diagnose bei:

  • Appetitlosigkeit und Übelkeit

Verantwortlich für schwere Verläufe und die atypische Verlaufsform der Hand-Fuß-Mund-Krankheit ist eine Infektion mit der Coxsackie-Virus-A6-Variante. Die A6-Variante verursacht eine ausgeprägtere Symptomatik mit stärkerem Hautbefall, Fieber und einem deutlich reduzierten Allgemeinzustand.