Gürtelrose (Herpes zoster) – Prävention
Zur Prävention des Herpes zoster muss des Weiteren auf eine Reduktion der Risikofaktoren geachtet werden.
Verhaltensbedingte Risikofaktoren (= erhöhtes Zoster-Risiko)
- Genussmittelkonsum
- Alkohol – Begünstigt die Schwächung des Immunsystems.
- Tabak (Rauchen, Passivrauchen) – Erhöht das Risiko für Zoster-Reaktivierungen.
- Psycho-soziale Faktoren
- Stress – Stressreaktionen sind mit einer Immunsuppression assoziiert und erhöhen das Risiko für Zoster.
- Übergewicht (BMI ≥ 25; Adipositas)
- Adipositas korreliert mit einer erhöhten Entzündungsneigung, die die Immunabwehr schwächen kann.
Umweltbelastung – Intoxikationen
- UV-Belastung – Hohe UV-Exposition kann das Immunsystem beeinträchtigen und Zoster-Schübe auslösen.
Präventionsfaktoren (Schutzfaktoren)
- Immunstärkung durch die Impfung
- Die Herpes-zoster-Impfung bleibt der wichtigste Schutzfaktor.
- Gesundheitliche Maßnahmen
- Regelmäßige körperliche Aktivität – Fördert die Immunfunktion und senkt das Risiko für Zoster.
- Stressreduktion – Durch Entspannungstechniken wie Yoga, Meditation oder Achtsamkeitstraining.
- Ernährung
- Mikronährstoffe – Zink, Vitamin C und D stärken die Immunabwehr.
- Omega-3-Fettsäuren (Docosahexaensäure, Eicosapentaensäure) – Entzündungshemmende Wirkung durch den Verzehr von Fisch oder Leinsamen.
- Vermeidung von Risikoverhalten
- Reduktion von Alkohol- und Tabakkonsum.
- Schutz der Haut vor übermäßiger UV-Belastung.
Sekundärprävention
Die Sekundärprävention zielt darauf ab, erste Anzeichen von Herpes zoster frühzeitig zu erkennen und zu behandeln, um Komplikationen wie die postherpetische Neuralgie (PHN) zu vermeiden.
- Früherkennung und Diagnostik
- Symptombeobachtung – Überwachung auf Schmerzen oder Hauterscheinungen im betroffenen Dermatom.
- Labordiagnostik –
- PCR (Polymerase-Kettenreaktion) – Nachweis des Varizella-Zoster-Virus in Hautläsionen oder Blutproben.
- Direkter Erregernachweis aus Bläscheninhalt – Bestätigung der Diagnose durch mikroskopische Untersuchung.
- Antivirale Therapie
- Frühzeitige Gabe von antiviralen Medikamenten – Z. B. Aciclovir oder Valaciclovir zur Reduktion der Krankheitsdauer und Schwere.
- Schmerzkontrolle
- Einsatz von Analgetika – Behandlung akuter Schmerzen durch Schmerzmittel wie Paracetamol oder Ibuprofen.
Tertiärprävention
Die Tertiärprävention fokussiert sich auf die Vermeidung von Rückfällen und die Behandlung von Komplikationen.
- Langzeitmanagement der postherpetischen Neuralgie (PHN)
- Einsatz von Schmerztherapien (z. B. Gabapentin, Pregabalin) zur Kontrolle chronischer Schmerzen.
- Psychosoziale Unterstützung bei anhaltender Schmerzbelastung.
- Wiederholte Kontrolluntersuchungen
- Überwachung von Komplikationen wie bakteriellen Superinfektionen oder Augenbeteiligung.
- Lebensstilinterventionen
- Anpassung der Ernährung und Förderung einer gesunden Lebensweise zur Stärkung des Immunsystems.