Giardiasis – Prävention

Zur Prävention der Giardiasis muss insbesondere auf eine Reduktion der Risikofaktoren geachtet werden.

Verhaltensbedingte Risikofaktoren

  • Mangelhafte Händehygiene – Besonders nach Toilettengängen und vor der Zubereitung von Speisen.
  • Kontakt zu kontaminiertem Trinkwasser – Vor allem in Regionen mit unsicherer Wasserversorgung.
  • Verzehr kontaminierter Lebensmittel – Rohes Gemüse und Obst sowie ungewaschene Salate.

Beachte: Personen mit der Blutgruppe A sind häufiger von einer Giardiasis betroffen.

Präventionsfaktoren (Schutzfaktoren)

  • Persönliche Hygiene – Konsequente Händehygiene, besonders nach dem Toilettengang und vor dem Essen.
  • Toilettenhygiene – Reinigung und Desinfektion von Sanitäranlagen.
  • Trinkwasserhygiene – Verwendung von abgekochtem oder gefiltertem Wasser in Risikogebieten.
  • Küchenhygiene – Gründliche Reinigung von Obst, Gemüse und Küchenutensilien.
  • Vermeidung von ungewaschenem Obst und Gemüse – Besonders wichtig in Regionen mit hohem Infektionsrisiko.
  • Ungezieferbekämpfung – Maßnahmen zur Kontrolle von Fliegen und anderen Insekten, die als Vektoren fungieren können.

Sekundärprävention

Die Sekundärprävention zielt darauf ab, erste Anzeichen einer Giardiasis frühzeitig zu erkennen und gezielt zu behandeln.

  • Früherkennung und Diagnostik
    • Symptomerkennung – Häufige Symptome sind Durchfall, Bauchschmerzen, Übelkeit, Blähungen und Gewichtsverlust.
    • Labordiagnostik
      • Stuhldiagnostik – Mikroskopischer Nachweis von Giardia-Zysten im Stuhl.
      • Antigen-Tests – Nachweis von Giardia-spezifischen Antigenen im Stuhl.
      • PCR (Polymerase-Kettenreaktion) – Sensitiver Nachweis von Giardia-DNA.
    • Screening – Untersuchung von Kontaktpersonen in Ausbruchsituationen.
  • Therapie
    • Antibiotikatherapie
      • Metronidazol oder Tinidazol als First-Line-Therapie.
    • Flüssigkeitszufuhr – Sicherstellung einer ausreichenden Hydration bei symptomatischen Patienten.
    • Hygienemaßnahmen – Vermeidung von Reinfektionen durch verbesserte Hygiene.

Tertiärprävention

Die Tertiärprävention zielt darauf ab, Langzeitfolgen und Komplikationen einer Giardiasis zu minimieren.

  • Langzeitüberwachung
    • Kontrolle auf persistierende Infektionen durch erneute Stuhldiagnostik.
    • Regelmäßige Nachsorgeuntersuchungen bei Patienten mit chronischer Giardiasis.
  • Lebensstilinterventionen
    • Förderung einer ausgewogenen Ernährung zur Verbesserung der Darmgesundheit.
    • Aufklärung über die Vermeidung von Risikofaktoren in Alltagssituationen.
  • Psychosoziale Unterstützung
    • Unterstützung bei der Bewältigung chronischer Beschwerden.
    • Integration in Selbsthilfegruppen zur Krankheitsbewältigung.