Sexuell übertragbare Erkrankungen (STDs) – Geschlechtskrankheiten
Früher wurden nach dem "Gesetz zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten" lediglich vier Erkrankungen als Geschlechtskrankheiten eingestuft: Syphilis (Lues), Gonorrhoe (Tripper), Ulkus molle (weicher Schanker) und Lymphogranuloma venereum (venerische Lymphknotenentzündung). Seit der Einführung des Infektionsschutzgesetzes im Jahr 2001 spricht man jedoch ausschließlich von sexuell übertragbaren Erkrankungen (STDs, sexually transmitted diseases bzw. STIs, sexually transmitted infections).
Sexuell übertragbare Erkrankungen umfassen eine Vielzahl von Infektionen, die durch mehr als 30 verschiedene Erreger ausgelöst werden können, darunter Bakterien, Viren, Pilze und Protozoen.
Zu den bakteriellen STDs zählen:
- Syphilis (Lues)
- Gonorrhoe (Tripper)
- Ulkus molle (weicher Schanker)
- Lymphogranuloma venereum (Venerische Lymphknotenentzündung)
- Chlamydien-Infektionen
Zu den viralen STDs zählen:
- Hepatitis B (Leberentzündung)
- Herpes genitalis
- HIV (Humanes Immundefizienz-Virus)
- Infektionen mit dem Humanen Papilloma-Virus (HPV)
Sexuell übertragbare Erkrankungen stellen weltweit eine erhebliche Belastung für Gesundheitssysteme dar. Schätzungen zufolge sind jährlich weltweit etwa 300 bis 400 Millionen Menschen betroffen, insbesondere in der Altersgruppe von 15 bis 45 Jahren. Rund 90 % der Betroffenen leben in Entwicklungsländern.
Die Symptome dieser Erkrankungen sind oft sehr variabel und betreffen nicht immer nur die Geschlechtsorgane. Risikofaktoren für eine Infektion sind insbesondere ungeschützter Geschlechtsverkehr und wechselnde Sexualpartner. Der konsequente Einsatz von Kondomen kann das Risiko einer Ansteckung signifikant reduzieren.