Gelbfieber – Symptome – Beschwerden
Nur ein kleiner Teil der mit Gelbfieber Infizierten wird symptomatisch, d. h. zeigt Symptome. Die akuten Symptome bestehen in der Regel wenige Tage (3-4 Tage). Die meisten Patienten sind danach genesen.
Bei Kindern treten in der Regel sehr milde Verläufe auf.
Folgende Symptome und Beschwerden können auf Gelbfieber hinweisen:
1. Phase
Leitsymptome
Diese Leitsymptome lenken den Verdacht auf die 1. Phase von Gelbfieber und werden oft zuerst bemerkt:
- Akuter Krankheitsbeginn mit hohem Fieber: Gelbfieber beginnt plötzlich mit hohem Fieber, das schnell auftritt und ca. 90 % der Patienten betrifft.
- Schüttelfrost: Ein häufiges Begleitsymptom zu Fieber, das bei ca. 70 % der Patienten auftritt
- Bradykardie (Puls < 60 Schläge/min): Trotz hohem Fieber kommt es zu einer paradoxen Abnahme der Herzfrequenz, was bei ca. 50 % der Patienten beobachtet wird.
Hauptsymptome (primäre Symptome)
Diese Hauptsymptome prägen das klinische Bild der 1. Phase von Gelbfieber:
- Kopfschmerzen (Cephalgie): Betrifft ca. 60-70 % der Patienten und ist häufig eines der ersten Symptome, das bemerkt wird
- Muskelschmerzen (Myalgie): Ca. 60 % der Patienten klagen über starke Muskelschmerzen, besonders im Rücken und in den Beinen.
- Nasenbluten (Epistaxis): Tritt bei ca. 20-30 % der Patienten auf, oft in Verbindung mit weiteren hämorrhagischen Symptomen
- Übelkeit und Erbrechen (Nausea/Erbrechen): Ca. 40 % der Patienten berichten über Übelkeit, die häufig mit Erbrechen einhergeht.
Begleitsymptome (sekundäre Symptome)
Diese Begleitsymptome sind weniger charakteristisch und können auf Komplikationen hinweisen:
- Abgeschlagenheit und Müdigkeit: Viele Patienten fühlen sich erschöpft, was bei ca. 50 % der Betroffenen auftritt und oft mit den Schmerzen und dem Fieber in Verbindung steht.
Unspezifische Symptome
Diese unspezifischen Symptome treten bei vielen Erkrankungen auf und tragen weniger zur Diagnose bei:
- Schwächegefühl: Betrifft ca. 30-40 % der Patienten und kann durch den allgemeinen Krankheitsverlauf verstärkt werden.
2. Phase (toxische Phase)
Bei bis zu 15-20 % der Infizierten kommt es zu einer 2. Krankheitsphase.
Leitsymptome
Diese Leitsymptome lenken den Verdacht auf die toxische Phase von Gelbfieber und werden oft zuerst bemerkt:
- Hohes Fieber: Auch in der toxischen Phase bleibt das Fieber hoch und betrifft ca. 90 % der Patienten.
- Bradykardie (Puls < 60 Schläge/min): Trotz des hohen Fiebers bleibt der Puls niedrig, was ca. 60-70 % der Patienten betrifft und ein charakteristisches Zeichen der toxischen Phase ist ("Faget-Zeichen": paradoxes Auftreten einer zunehmenden relativen Bradykardie bei steigendem Fieber)
- Ikterus (Gelbsucht): Die Haut und Augen der Patienten werden gelblich, was auf eine Leberschädigung hinweist und bei ca. 50-60 % der Patienten auftritt.
Hauptsymptome (primäre Symptome)
Diese Hauptsymptome prägen das klinische Bild der toxischen Phase von Gelbfieber:
- Blutiger Durchfall (hämorrhagische Diarrhoe): Betrifft ca. 30-40 % der Patienten und ist ein Anzeichen für schwere Blutungen im Magen-Darm-Trakt.
- Bluterbrechen (Hämatemesis): Tritt bei ca. 20-30 % der Patienten auf und wird als Kaffeesatzerbrechen bezeichnet, da das erbrochene Blut geronnen ist.
- Neurologische Störungen: Ca. 20-30 % der Patienten zeigen Symptome wie Sprachstörungen, Bewegungsstörungen oder Krämpfe, die auf eine Beteiligung des Nervensystems hinweisen.
Begleitsymptome (sekundäre Symptome)
Diese Begleitsymptome sind weniger charakteristisch und können auf Komplikationen hinweisen:
- Nierenfunktionsstörungen: Ca. 20 % der Patienten entwickeln Nierenprobleme, von Glomerulus- und Tubulusnekrosen mit Urämie, Oligurie bis Anurie (weniger als 100 ml Urin in 24 Stunden).
- Schwere Organschäden (Leberzellnekrosen mit histologischem Nachweis von Councilman-Körperchen und klinischem (Skleren-)Ikterus)
Unspezifische Symptome
Diese unspezifischen Symptome treten bei vielen Erkrankungen auf und tragen weniger zur Diagnose bei:
- Müdigkeit und Erschöpfung: Betroffene fühlen sich durch die schwerwiegenden Symptome stark erschöpft und schwach.
Daneben kann es zu Blutungen in den Organen und der Haut kommen. Die Letalität in der toxischen Phase liegt bei bis zu 50 %.