Gasbrand – Symptome – Beschwerden
Folgende Symptome und Beschwerden können auf eine Infektion mit Clostridien (Gasbrand) hinweisen:
Exogene Infektion
Leitsymptome
Diese Leitsymptome lenken den Verdacht auf eine Infektion mit Clostridien (Gasbrand) und werden oft zuerst bemerkt:
- Krepitation (knisterndes Geräusch) beim Betasten der Wundregion: Beim Abtasten der Wunde ist ein Knistern zu spüren, das durch Gasblasen im Gewebe verursacht wird. Dies tritt bei etwa 60-80 % der Betroffenen auf.
- Fieber: Tritt bei etwa 50-70 % der Patienten auf und ist ein Hinweis auf die Ausbreitung der Infektion im Körper.
- Akut auftretende starke Wundschmerzen: Dies tritt bei nahezu allen Betroffenen auf.
- Anschwellendes Gewebe um die Wunde
- Schmutzig-hämorrhagisches Sekret, süßlich stinkend: Aus der Wunde tritt eine Mischung aus Blut und Eiter aus.
- Hautverfärbungen um die Wunde: Die Haut verfärbt sich zunächst weiß-gelblich und später grünlich, kupferrot oder bläulich. Diese Verfärbungen treten bei den meisten Patienten im Verlauf der Infektion auf.
Begleitsymptome (sekundäre Symptome)
Diese Begleitsymptome sind weniger charakteristisch und können auf Komplikationen hinweisen:
- Muskelschwäche: Oft im Zusammenhang mit der Ausbreitung der Infektion in der Muskulatur.
- Schüttelfrost und allgemeines Unwohlsein: Begleitende systemische Symptome treten häufig bei der Ausbreitung der Infektion auf.
Unspezifische Symptome
Diese unspezifischen Symptome treten bei vielen Erkrankungen auf und tragen weniger zur Diagnose bei:
- Schwäche und Erschöpfung: Häufig bei systemischen Infektionen und Sepsis
Bei Beteiligung der Muskulatur kommt es zu folgenden systemischen Symptomen:
- Blutdruckabfall, Schock
- Ikterus (Gelbsucht)
- Hämolyse (Auflösung der roten Blutkörperchen)
- Disseminierte intravasale Gerinnung (DIC) ‒ erworbener lebensbedrohlicher Zustand, bei dem durch eine übermäßig stark ablaufende Blutgerinnung im Blutgefäßsystem Gerinnungsfaktoren verbraucht werden und daraus eine Blutungsneigung resultiert
- Multiorganversagen (MOV; Synonyme: engl.: Multi organ dysfunction syndrome (MODS); Multi organ failure, MOF) – gleichzeitige oder sequentielle Versagen oder die schwere Funktionseinschränkung verschiedener lebenswichtiger Organsysteme des Körpers
Endogene Infektion (akuter Darmbrand)
Leitsymptome
Diese Leitsymptome lenken den Verdacht auf eine Enteritis necroticans (akuter Darmbrand) und werden oft zuerst bemerkt:
- Fieber: Kann bei etwa 40-60 % der Patienten auftreten und weist auf eine systemische Entzündung hin
- Starke Bauchschmerzen: Treten plötzlich und intensiv auf; häufig im Zusammenhang mit einer schweren Darminfektion
- Blutiger Durchfall: Oft begleitet von schwerwiegenden Bauchkrämpfen; tritt bei der Mehrzahl der Betroffenen auf
Hauptsymptome (primäre Symptome)
Diese Hauptsymptome prägen das klinische Bild einer Enteritis necroticans:
- Enteritis necroticans: Entzündung des Darms, die mit einem Untergang der Schleimhaut einhergeht; ist die Hauptursache für die blutigen Durchfälle; tritt vor allem bei Kindern und nach Operationen am Darm auf
Begleitsymptome (sekundäre Symptome)
Diese Begleitsymptome sind weniger charakteristisch und können auf Komplikationen hinweisen:
- Übelkeit und Erbrechen: Kann bei einigen Patienten auftreten, oft begleitet von den Darmsymptomen
- Bauchschwellung (Blähbauch): Kann als Folge der Darmstörung und Entzündung auftreten
Unspezifische Symptome
Diese unspezifischen Symptome treten bei vielen Erkrankungen auf und tragen weniger zur Diagnose bei:
- Schwäche und Erschöpfung: Häufig aufgrund der Infektion und des Flüssigkeitsverlustes durch starken Durchfall
Ohne eine adäquate frühzeitige Therapie verläuft die Infektion in der Regel letal (tödlich).