Fußpilz (Tinea pedis) – Einleitung

Tinea pedis, umgangssprachlich als Fußpilz bekannt, ist eine durch Dermatophyten (Fadenpilze) verursachte Infektion der Fußsohlen und/oder der Zehenzwischenräume. Sie stellt die häufigste Form der Dermatophytose dar und tritt häufig beidseitig auf.

Synonyme und ICD-10: Fußmykose; Fußpilz (Tinea pedum); Mykose der Füße; Tinea pedis; Tinea pedum; ICD-10-GM B35.3: Tinea pedis

In der englischen Sprache wird der Fußpilz als "athlete´s foot" ("Sportler-Fuß") bezeichnet.

Häufig sind beide Füße gleichzeitig betroffen.

Charakteristische Laborbefunde

Da es sich um eine Pilzinfektion handelt, sind charakteristische Laborbefunde selten erforderlich, um die Diagnose zu sichern. Typisch ist jedoch der Nachweis von Dermatophyten im Hautabstrich oder bei einer Hautbiopsie.

Formen der Erkrankung

Tinea pedis kann in verschiedenen klinischen Formen auftreten:

  • Interdigitale Form: Befällt primär die Zehenzwischenräume; die häufigste Form.
  • Squamös-hyperkeratotische Form: Schuppige und verdickte Haut, meist an den Fußsohlen.
  • Vesikulär-dyshidrotische Form: Geht mit Bläschenbildung einher, insbesondere an den Fußsohlen und Seitenrändern.

Ursachen

Die Hauptursachen der Tinea pedis sind Infektionen durch Dermatophyten, insbesondere:

  • Trichophyton rubrum: In bis zu 80 % der Fälle der Erreger.
  • Trichophyton interdigitale: Zweithäufigster Erreger.
  • Epidermophyton floccosum: Seltener, aber ebenfalls möglicher Erreger.

Risikofaktoren

  • Feucht-warmes Milieu: Schwimmbäder, Saunas, gemeinschaftliche Duschen fördern die Infektion.
  • Kontakt- und Schmierinfektion: Übertragung erfolgt über infizierte Gegenstände wie Schuhe, Strümpfe und Fußböden.
  • Mensch-zu-Mensch-Übertragung: Direkt möglich, insbesondere in Gemeinschaftseinrichtungen.

Epidemiologie

Geschlechterverhältnis: Männer sind etwas häufiger betroffen als Frauen.

Häufigkeitsgipfel:
Die Erkrankung tritt vermehrt im Erwachsenenalter auf, Kinder sind seltener betroffen.

Prävalenz (Krankheitshäufigkeit):
In Deutschland liegt die Prävalenz bei etwa 25-30 %. Die Lebenszeitprävalenz beträgt sogar bis zu 70 %.

Saisonale Häufung:
Häufiger im Sommer und in warmen, feuchten Umgebungen.

Infektionsepidemiologie

Erreger: Dermatophyten wie Trichophyton rubrum, T. interdigitale, Epidermophyton floccosum

Erregerreservoir:
 Menschliche Haut und infizierte Umgebungen (z. B. Schwimmbäder) 

Vorkommen:
 Weltweit, besonders in warmen und feuchten Klimazonen.

Mensch-zu-Mensch-Übertragung:
 Ja, über direkten Hautkontakt oder kontaminierte Oberflächen 

Kontagiosität:
 Die Ansteckungsgefahr ist erhöht in Gemeinschaftseinrichtungen wie Schwimmbädern oder Sportstudios.

Übertragungsweg:
 Kontakt- und Schmierinfektion 

Eintrittspforte:
 Mikrorisse und aufgeweichte Hautareale, insbesondere in den Zehenzwischenräumen 

Inkubationszeit 
(Zeit von der Ansteckung bis zum Auftreten der Symptome): Die Inkubationszeit variiert, Symptome treten oft innerhalb weniger Tage bis Wochen nach der Infektion auf.

Krankheitsdauer:
 Ohne Therapie kann die Erkrankung Monate bis Jahre bestehen bleiben.

Dauer der Infektiosität:
 Solange aktive Pilzinfektionen bestehen und keine Behandlung erfolgt.

Seroprävalenz
(Häufigkeit des serologischen Nachweises spezifischer Antikörper): Keine relevanten serologischen Marker.

Erregerspezifische Immunität:
 Besteht nicht; Reinfektionen sind häufig 

Verlauf und Prognose

Verlauf

  • Tinea pedis beginnt oft schleichend mit Juckreiz und Schuppung in den Zehenzwischenräumen. Unbehandelt kann die Infektion auf die Fußsohlen übergreifen und zu tiefen Rissen und Bläschenbildung führen.
  • Sekundärinfektionen: Eine häufige Komplikation ist die Superinfektion mit Bakterien, wie Streptokokken der Gruppe A, was zu einem Erysipel (Wundrose) führen kann.

Prognose

  • Bei adäquater Behandlung ist die Prognose gut, jedoch kann es ohne Therapie zu chronischen Verläufen kommen.
  • Die Heilung ohne Therapie ist selten, Rezidive (Rückfälle) sind häufig, insbesondere bei unzureichender Hygienemaßnahme.