Echinokokkose – Prävention

Zur Prävention der Echinokokkose muss auf eine Reduktion der Risikofaktoren geachtet werden. 

Risikofaktoren der alveolären Echinokokkose (AE)

Verhaltensbedingte Risikofaktoren

  • Direkter Kontakt zu infizierten Tieren (Fell) – Kontakt mit Fuchsfellen oder Haushunden, die mit den Eiern des Fuchsbandwurms (Echinococcus multilocularis) infiziert sind.
  • Schmierinfektion – Übertragung der Eier durch Berührung von kontaminierten Gegenständen oder direktem Hautkontakt.
  • Arbeit mit kontaminierter Erde – Besonders in landwirtschaftlichen Betrieben oder bei Gartenarbeiten.
  • Infektion durch kontaminiertes Wasser und kontaminierte Lebensmittel – Mögliche, jedoch fragliche Übertragungswege.

Risikofaktoren der zystischen Echinokokkose (CE)

Verhaltensbedingte Risikofaktoren

  • Direkter Kontakt zu infizierten Tieren (Fell) – Kontakt mit Tieren wie Schafen oder Hunden, die mit den Eiern des Hundebandwurms (Echinococcus granulosus) infiziert sind.
  • Schmierinfektion – Übertragung durch Kontakt mit kontaminierten Gegenständen oder Oberflächen.
  • Arbeit mit kontaminierter Erde – Besonders in Regionen mit hoher Prävalenz.
  • Verzehr kontaminierter Lebensmittel – Übertragung durch den Konsum von ungewaschenem Obst und Gemüse.

Präventionsfaktoren (Schutzfaktoren)

Zur Prävention der Echinokokkose muss auf eine Förderung allgemeiner Schutzmaßnahmen geachtet werden.

  • Hygienemaßnahmen
    • Händewaschen nach Kontakt mit Tieren – Regelmäßige Handhygiene kann das Risiko einer Schmierinfektion reduzieren.
    • Vermeidung von direktem Kontakt mit wilden Tieren – Besonders mit Füchsen und infizierten Haustieren.
  • Lebensmittelhygiene
    • Gründliches Waschen von gesammelten Waldbeeren, Pilzen und Gemüse – Um eine mögliche Infektion durch kontaminierte Lebensmittel zu verhindern.
    • Erhitzen von Lebensmitteln – Das Kochen bei mindestens 60 °C tötet die Eier des Fuchsbandwurms ab.
    • Einfrieren bei minus 80 Grad – Mehrtägiges Einfrieren kann ebenfalls die Eier abtöten.
  • Tierhygiene
    • Regelmäßige Entwurmung von Hunden und Katzen – Besonders in ländlichen Regionen und Gebieten mit hoher Prävalenz (Krankheitshäufigkeit).

Sekundärprävention

Die Sekundärprävention zielt darauf ab, eine Infektion frühzeitig zu erkennen und gezielte Maßnahmen einzuleiten, um deren Fortschreiten zu verhindern.

  • Früherkennung und Diagnostik
    • Bildgebende Verfahren – Einsatz von Ultraschall, CT oder MRT zur Erkennung von Zysten in Leber, Lunge und anderen Organen.
    • Serologische Tests – Nachweis von Antikörpern gegen Echinococcus im Blut.
    • PCR-Nachweis – Molekulare Tests zum direkten Nachweis von Echinococcus-DNA.
  • Schutzmaßnahmen bei Verdacht
    • Isolierung und Behandlung infizierter Tiere – Um die Verbreitung des Erregers zu verhindern.
    • Hygienemaßnahmen im Haushalt – Reinigung und Desinfektion von Oberflächen und Gegenständen.

Tertiärprävention

Die Tertiärprävention zielt darauf ab, Komplikationen zu minimieren und eine vollständige Genesung zu fördern.

  • Langzeittherapie
    • Antiparasitäre Therapie – Einsatz von Albendazol oder Mebendazol zur Behandlung der Infektion.
    • Chirurgische Entfernung von Zysten – In schweren Fällen zur Entfernung großer oder komplizierter Zysten.
  • Rehabilitation und Nachsorge
    • Regelmäßige Nachkontrollen – Überwachung von Zystenwachstum und mögliche Rückfälle durch bildgebende Verfahren.
    • Ernährungsberatung – Förderung einer leberschonenden Ernährung zur Unterstützung der Genesung.
    • Psychologische Unterstützung – Begleitung zur Bewältigung der psychischen Belastung durch die Erkrankung.