Ebola – Prävention
Zur Prävention der Ebola-Viruskrankheit muss auf eine Reduktion individueller Risikofaktoren geachtet werden.
Erregerreservoir und Übertragung
- Erregerreservoir:
- Die in Subsahara-Afrika lebenden Flughunde bzw. Fledertiere (Chiroptera, auch Flattertiere) gelten als Hauptreservoir des Virus.
- Übertrager:
- Non-humane Primaten, Nagetiere sowie Flughunde.
- Übertragung auf den Menschen erfolgt durch Kontakt zu infizierten kranken oder toten Tieren.
Verhaltensbedingte Risikofaktoren
- Tröpfcheninfektion durch engen Kontakt mit infizierten Personen
- Die Übertragung erfolgt häufig durch Husten, Niesen oder Sprechen.
- Besonders gefährdet sind Kinder in Gemeinschaftseinrichtungen wie Kindergärten und Schulen.
- Kontakt mit kontaminierten Oberflächen
- Spielzeug, Türklinken und andere häufig genutzte Gegenstände können das Virus übertragen.
- Gemeinsame Nutzung von Ess- und Trinkutensilien
- Infektionsgefahr durch gemeinsam genutzte Gläser, Besteck oder Handtücher
Präventionsfaktoren (Schutzfaktoren)
- Händehygiene und Schutzkleidung
- Tragen von Handschuhen, Atemschutzmasken und Schutzanzügen bei Kontakt mit infizierten Personen.
- Quarantänemaßnahmen
- Einhaltung von Quarantänevorschriften bei importierten Tieren.
- Aufklärung und Schulung
- Schulung des medizinischen Personals zur korrekten Anwendung von Schutzmaßnahmen.
Sekundärprävention
Die Sekundärprävention der Ebola-Viruskrankheit zielt darauf ab, Infektionen frühzeitig zu erkennen und die Ausbreitung zu verhindern.
- Früherkennung und Diagnostik
- Klinische Symptomatik:
- Fieber, starke Kopfschmerzen, Muskelschmerzen, Durchfall, Erbrechen, Hautausschlag.
- Labordiagnostik:
- PCR zum Nachweis des Ebola-Virus.
- Klinische Symptomatik:
- Isolationsmaßnahmen
- Isolierung infizierter Personen in speziellen Behandlungszentren.
- Therapeutische Maßnahmen
- Flüssigkeitstherapie:
- Gabe von intravenösen Flüssigkeiten zur Vermeidung von Dehydratation.
- Antivirale Behandlung:
- Einsatz von experimentellen Medikamenten wie Remdesivir.
- Behandlung von Begleitinfektionen:
- Antibiotika bei bakteriellen Sekundärinfektionen.
- Schmerz- und Fiebersenkung:
- Gabe von Paracetamol zur Linderung von Schmerzen und Fieber.
- Sauerstofftherapie:
- Bei schwerem Verlauf zur Unterstützung der Atmung.
- Psychologische Unterstützung:
- Betreuung zur Bewältigung der emotionalen Belastung durch die Krankheit.
- Flüssigkeitstherapie:
Tertiärprävention
Die Tertiärprävention der Ebola-Viruskrankheit zielt darauf ab, Langzeitfolgen und erneute Infektionen zu vermeiden.
- Langzeitnachsorge
- Überwachung von Langzeitfolgen wie Augenerkrankungen, Gelenkprobleme und psychische Belastungen.
- Behandlung von Folgekomplikationen
- Behandlung von sekundären Infektionen.
- Beratung und psychologische Unterstützung
- Psychologische Betreuung von Überlebenden zur Verarbeitung traumatischer Erlebnisse.
Beachte: Das Ebola-Virus kann im Hoden länger persistieren, als bisher angenommen wurde. In einer laufenden Querschnittstudie waren Virusgene bei einem Viertel der Patienten noch sieben bis neun Monate nach der Erkrankung im Ejakulat nachweisbar [1].
Literatur
- Deen GF et al.: Ebola RNA Persistence in Semen of Ebola Virus Disease Survivors — Preliminary Report. October 14, 2015 doi: 10.1056/NEJMoa1511410