Diphtherie – Medikamentöse Therapie

Therapieziele

  • Eliminierung der Erreger
  • Vermeidung von Komplikationen

Therapieempfehlungen

  • Antibiose (Antibiotika) in Kombination mit Diphtherie-Antitoxin
  • Postexpositionsprophylaxe (PEP) [s.u.]
  • Siehe auch unter "Weitere Therapie".

Antibiotika
Antibiotika sind Medikamente, die bei Vorliegen einer Infektion mit einem Bakterium verabreicht werden. Sie wirken entweder bakteriostatisch, indem sie das Wachstum der Bakterien hemmen oder bakterizid, das heißt, sie töten die Bakterien ab. Wichtige Vertreter dieser Medikamentengruppe sind Penicillin oder Cephalosporine.
Bei der Diphtherie kommen vor allem Antibiotika der Gruppen der Penicilline oder Erythromycin zum Einsatz.

Antitoxin
Neben einer sofort eingeleiteten Antibiotikatherapie muss auch die Gabe von Antitoxin rasch erfolgen, um das noch vorhandene, nicht gebundene Toxin des Bakteriums zu binden. Dazu steht momentan nur ein Antitoxin vom Pferd zur Verfügung.

Postexpositionsprophylaxe (PEP)

Unter einer Postexpositionsprophylaxe versteht man die Versorgung mit Medikamenten zur Vermeidung einer Erkrankung bei Personen, die gegen eine bestimmte Krankheit nicht durch Impfung geschützt sind, dieser aber ausgesetzt waren.

Indikationen (Anwendungsgebiete)

  • Personen mit engem ("face to face") Kontakt zu einem Erkrankten
  • Epidemien oder regional erhöhte Morbidität (Krankheitshäufigkeit)

Durchführung

  • Bei Personen mit engem ("face to face") Kontakt zu einem Erkrankten:
    • Chemoprophylaxe – unabhängig vom Impfstatus präventive (vorbeugende) antibiotische Therapie: Penicillin oder Erythromycin sieben bis zehn Tage
    • Postexpositionelle Impfung, wenn die letzte Impfung 5 Jahre zurückliegt
  • Beim ersten Auftreten von Symptomen der Diphtherie wird sofort das Diphtherie-Antitoxin verabreicht.
  • Bei Epidemien oder regional erhöhter Morbidität
    • Impfung entsprechend den Empfehlungen der Gesundheitsbehörden

Literatur

  1. Robert Koch Institut (RKI): Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut. Epidemiologisches Bulletin. 4/2024