Dengue-Fieber – Prävention
Die Impfung gegen Dengue-Fieber stellt die wichtigste präventive Maßnahme für Personen im Alter zwischen 9 und 45 Jahren dar, die bereits eine laborbestätigte Dengue-Infektion durchgemacht haben und sich in Endemiegebieten aufhalten.
Seit 2018 ist der Dengue-Impfstoff Dengvaxia® zugelassen, wird jedoch bislang nur in französischen Überseedepartments verimpft.
Ein neuer tetravalenter Impfstoff namens Qdenga® (TAK-003) wurde inzwischen ebenfalls zugelassen. Die Europäische Kommission hat diese Vakzine zur Prophylaxe bei Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern ab vier Jahren freigegeben. Der Impfstoff basiert auf einem lebenden, abgeschwächten Dengue-Virus des Serotyps 2. Klinische Studien zeigten keine Hinweise auf eine Verstärkung der Erkrankung bei Geimpften.
Zur Prävention des Dengue-Fiebers muss auf eine Reduktion der Risikofaktoren geachtet werden.
Verhaltensbedingte Risikofaktoren
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Stich der Stechmücke (vor allem Aedes aegypti, Aedes scutellaris und Aedes albopictus/Stegomyia albopicta/asiatische Tigermücke)
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Beachte: Die Tigermücken sind tagaktive Stechmücken und weltweit in den Tropen und Subtropen sowie auch in gemäßigten Zonen verbreitet.
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Präventionsfaktoren (Schutzfaktoren)
- Impfung
- Dengvaxia® (für Personen zwischen 9 und 45 Jahren mit vorheriger Dengue-Infektion).
- Qdenga® (für Erwachsene, Jugendliche und Kinder ab vier Jahren).
- Genetische Faktoren: Menschen zentralafrikanischer Abstammung erkranken aufgrund genetischer Faktoren häufig nur mild an Dengue-Fieber im Vergleich zu Europäern.
- Expositionsprophylaxe
- Aufenthalt in stechmückensicheren Räumen, insbesondere während der Tagesstunden, in der Dämmerung und nachts. Dies umfasst Räume mit Klimaanlagen oder Fliegengittern.
- Tragen langer Kleidung, die Arme und Beine bedeckt, insbesondere in Endemiegebieten.
- Verwendung von Repellents (mückenabweisende Mittel) auf Haut und Kleidung.
- Der Goldstandard ist Diethyltoluamid (DEET) in Konzentrationen von 20-50 %.
- Alternativen wie Icaridin oder Picaridin können ebenfalls verwendet werden.
- Verwendung von Moskitonetzen über Schlafplätzen, idealerweise imprägniert mit Insektiziden.
- Bekämpfung von Mückenbrutstätten
- Entfernung von stehenden Wasseransammlungen, in denen sich Mückenlarven entwickeln können (z. B. Blumentöpfe, Regenwassertonnen, Pfützen).
- Einsatz von Larviziden in potenziellen Brutstätten.
Sekundärprävention
Die Sekundärprävention richtet sich an Personen, die bereits einmal an Dengue-Fieber erkrankt sind, um erneute Infektionen und schwere Verläufe zu vermeiden.
- Früherkennung und Diagnostik
- Klinische Symptomatik:
- Plötzliches hohes Fieber
- Starke Kopfschmerzen
- Retroorbitale Schmerzen (Schmerzen hinter den Augen)
- Muskel- und Gelenkschmerzen ("Knochenbrecherfieber")
- Hautausschlag
- Übelkeit und Erbrechen
- Blutungsneigung (Petechien, Nasenbluten, Zahnfleischbluten)
- Schnelltests zum Nachweis von Dengue-Antigen (NS1) und spezifischen Antikörpern (IgM/IgG) bei Verdacht auf eine Infektion.
- Labordiagnostik zur Bestimmung des Serotyps und der Viruslast.
- Klinische Symptomatik:
- Therapeutische Maßnahmen
- Symptomatische Behandlung zur Fiebersenkung und Schmerzreduktion (z. B. Paracetamol, keine NSAIDs).
- Flüssigkeitszufuhr zur Vermeidung von Dehydratation.
Tertiärprävention
Die Tertiärprävention zielt darauf ab, Folgekomplikationen und langfristige Auswirkungen einer Dengue-Infektion zu minimieren.
- Langzeitnachsorge
- Überwachung auf mögliche Spätkomplikationen wie Dengue-Hämorrhagisches Fieber (DHF) oder Dengue-Schocksyndrom (DSS).
- Regelmäßige Blutbildkontrollen zur Überwachung der Thrombozytenzahl (Blutplättchen).
- Psychosoziale Unterstützung
- Beratung und Betreuung von Patienten, die an schweren Krankheitsverläufen litten, um posttraumatische Belastungsstörungen zu vermeiden.
- Rehabilitation
- Aufbau der körperlichen Leistungsfähigkeit nach einer überstandenen Dengue-Infektion durch gezielte Rehabilitationsmaßnahmen.