Chlamydien – Prävention

Zur Prävention der Chlamydien-Infektion muss auf eine Reduktion der Risikofaktoren geachtet werden.

Verhaltensbedingte Risikofaktoren

  • Sexuelle Übertragung 
    • Promiskuität (sexuelle Kontakte mit relativ häufig wechselnden verschiedenen Partnern)
    • Prostitution
    • Männer, die Sex mit Männern haben (engl. men who have sex with men (MSM))
    • Sexuelle Kontakte im Urlaubsland
    • Ungeschützter Koitus; insb. bei jungen Mädchen Koitus mit älteren Partnern
  • Sexuelle Praktiken mit hohem Risiko der Schleimhautverletzung (z. B. ungeschützter Analverkehr)
  • Schwimmbäder, in denen das Wasser unzureichend gechlort wird.
  • Unzureichende hygienische Verhältnisse

Medikamente

  • Hormonelle Kontrazeptiva – Können die Schleimhautdicke verändern und das Risiko von Chlamydien-Infektionen erhöhen [1].

Präventionsfaktoren (Schutzfaktoren)

Zur Prävention von Chlamydien müssen Maßnahmen zur Förderung der allgemeinen Gesundheit und spezifischer Schutzmaßnahmen berücksichtigt werden.

  • Ernährung
    • Mikronährstoffe – Förderung eines starken Immunsystems durch eine ausgewogene Ernährung mit hohem Gehalt an Vitamin A, C, Zink und Omega-3-Fettsäuren (Docosahexaensäure, Eicosapentaensäure).
  • Genussmittelkonsum
    • Verzicht auf Rauchen – Rauchen schwächt das Immunsystem und erhöht die Anfälligkeit für Infektionen.
    • Moderater Alkoholkonsum – Übermäßiger Alkohol schwächt das Immunsystem.
  • Körperliche Aktivität
    • Regelmäßige Bewegung – Unterstützt die Immunfunktion und fördert die allgemeine Gesundheit.
  • Hygienegewohnheiten
    • Verbesserung der persönlichen Hygiene – Regelmäßiges Waschen der Hände und des Körpers reduziert das Infektionsrisiko.
    • Verwendung von Schutzmaßnahmen
      • Kondome – Effektiver Schutz gegen sexuell übertragbare Infektionen.

Sekundärprävention

Die Sekundärprävention zielt darauf ab, Chlamydien-Infektionen frühzeitig zu erkennen und gezielte Maßnahmen einzuleiten, um deren Fortschreiten zu verhindern.

  • Früherkennung und Diagnostik
    • Symptombeobachtung – Überwachung auf Anzeichen wie Brennen beim Wasserlassen, vaginalen Ausfluss und Unterbauchschmerzen.
    • Labordiagnostik
      • PCR (Polymerase-Kettenreaktion) – Zum Nachweis von Chlamydia trachomatis in Urin- oder Abstrichproben.
      • Serologische Tests – Zum Nachweis spezifischer Antikörper.

Tertiärprävention

Die Tertiärprävention zielt darauf ab, Komplikationen zu minimieren und eine vollständige Genesung zu fördern.

  • Langzeittherapie
    • Behandlung von Komplikationen – Behandlung von Folgeerkrankungen wie PID (pelvic inflammatory disease), Unfruchtbarkeit oder Eileiterschwangerschaft.
  • Rehabilitation und Nachsorge
    • Psychologische Unterstützung – Begleitung zur Bewältigung der psychischen Belastung durch die Erkrankung.
    • Aufklärung über Präventionsmaßnahmen – Förderung von Präventionswissen zur Vermeidung zukünftiger Infektionen.

Literatur

  1. Gille, Gisela; Klapp, Christine; Diedrich, Klaus; Schäfer, Axel; Moter, Annette; Griesinger, Georg; Kirschner, Rolf: Chlamydien – eine heimliche Epidemie unter Jugendlichen. Dtsch Arztebl 2005; 102(28-29): A-2021 / B-1706 / C-1610

Literatur

  1. Gille, Gisela; Klapp, Christine; Diedrich, Klaus; Schäfer, Axel; Moter, Annette; Griesinger, Georg; Kirschner, Rolf: Chlamydien – eine heimliche Epidemie unter Jugendlichen. Dtsch Arztebl 2005; 102(28-29): A-2021 / B-1706 / C-1610