Chagas-Krankheit (Amerikanische Trypanosomiasis) – Symptome – Beschwerden

Folgende Symptome und Beschwerden können auf die Chagas-Krankheit (Amerikanische Trypanosomiasis) hinweisen:

Stadien der Erkrankung

  • Akute Phase:
    • Bei 30-40 % der Infizierten
    • Dauer: bis zu 4 Wochen
  • Latenzphase
    • Asymptomatisch
    • Bei HIV-Patienten kann es zu rezidivierenden akuten Symptomen kommen
  • Chronische Krankheitsphase
    • Bei bis zu 20 % der Infizierten

Akute Phase

Leitsymptome
Diese Leitsymptome lenken den Verdacht auf die akute Phase der Chagas-Krankheit und werden oft zuerst bemerkt:

  • Chagom: Eine Rötung und Schwellung an der Eintrittsstelle des Erregers, die mehrere Wochen bestehen kann. Dieses Zeichen tritt bei etwa 20-30 % der Patienten auf.
  • Romana-Zeichen: Eine charakteristische Schwellung und Rötung der Augenlider, besonders auf der Seite des Stichs, die bei etwa 10-20 % der Betroffenen auftritt.

Nach wenigen Tagen kommt es zur Allgemeinsymptomatik:

Hauptsymptome (primäre Symptome)
Diese Hauptsymptome prägen das klinische Bild der akuten Phase der Chagas-Krankheit:

  • Fieber: Tritt bei den meisten Patienten (etwa 80-90 %) auf und bleibt oft mehrere Wochen bestehen
  • Übelkeit und Erbrechen: Diese Symptome treten bei etwa 40-60 % der Betroffenen auf und begleiten das allgemeine Unwohlsein.
  • Diarrhoe (Durchfall): Durchfälle treten bei etwa 30-40 % der Patienten auf, insbesondere bei Kindern.

Begleitsymptome (sekundäre Symptome)
Diese Begleitsymptome sind weniger charakteristisch und können auf Komplikationen hinweisen:

  • Anämie (Blutarmut): Entwickelt sich bei etwa 30-50 % der Betroffenen
  • Lymphadenopathie (Lymphknotenvergrößerung): Treten bei etwa 40-60 % der Patienten auf
  • Hepatosplenomegalie (Leber- und Milzvergrößerung): Wird bei etwa 20-40 % der Patienten beobachtet
  • Ödeme: Wassereinlagerungen im Gewebe können bei etwa 20-30 % der Patienten auftreten.
  • Hauterscheinungen: Vielfältige Hautveränderungen können auftreten, wie Ausschläge, die nicht spezifisch sind und etwa 10-20 % der Patienten betreffen.

Unspezifische Symptome
Diese unspezifischen Symptome treten bei vielen Erkrankungen auf und tragen weniger zur Diagnose bei:

  • Allgemeines Krankheitsgefühl: Ein allgemeines Gefühl von Schwäche und Unwohlsein tritt bei fast allen Patienten auf.

Circa 70 % der Fälle heilen spontan aus.

Latenzphase

Unspezifische Symptome
Diese unspezifischen Symptome treten bei vielen Erkrankungen auf und tragen weniger zur Diagnose bei:

  • Allgemeines Müdigkeitsgefühl: Bei etwa 10-20 % der Patienten
  • Schwäche: Manche Betroffene berichten von episodischer Muskelschwäche oder einem allgemeinen Schwächegefühl.
  • Gelegentliches Unwohlsein: Ein diffuses Gefühl von Unwohlsein, das nicht klar auf eine bestimmte Ursache zurückzuführen ist, tritt bei einigen Betroffenen auf.
  • Herzrhythmusstörungen (subklinisch): Es können leichte, nicht wahrnehmbare Herzrhythmusstörungen vorliegen, die nur durch EKG oder Langzeit-EKG nachgewiesen werden können.
  • Erweiterung des rechten Ventrikels (subklinisch): Frühzeichen einer späteren kardialen Beteiligung, das durch bildgebende Verfahren wie Ultraschall des Herzens sichtbar werden kann.

Chronische Krankheitsphase

Leitsymptome
Diese Leitsymptome lenken den Verdacht auf die chronische Phase der Chagas-Krankheit und werden oft zuerst bemerkt:

  • Reizbildungs-/Reizleitungsstörungen des Herzens: Herzrhythmusstörungen, die durch Störungen der elektrischen Erregung im Herzen verursacht werden und sich in unregelmäßigem Herzschlag oder Schwindel äußern können. Diese treten bei etwa 40-50 % der Betroffenen auf.
  • Kardiale Ischämie: Mangelversorgung des Herzens, die zu Brustschmerzen und Kurzatmigkeit führen kann. Dieses Symptom betrifft etwa 30-40 % der Patienten in der chronischen Phase.
  • Megakolon: Eine Vergrößerung des Dickdarms, die zu chronischer Verstopfung führt und etwa 15-20 % der Betroffenen betrifft.
  • Megaösophagus: Eine Vergrößerung der Speiseröhre, die zu Schluckbeschwerden und Erbrechen führt. Dieses Symptom betrifft etwa 10-20 % der Patienten in der chronischen Phase.

Hauptsymptome (primäre Symptome)
Diese Hauptsymptome prägen das klinische Bild der chronischen Phase der Chagas-Krankheit:

  • Thromboembolien: Verschluss eines Lungengefäßes durch einen Blutpfropf. Dieses potenziell lebensbedrohliche Symptom tritt bei etwa 5-10 % der Patienten auf.
  • Plötzlicher Herztod (PHT): Herzstillstand durch schwere Herzbeteiligung; tritt bei etwa 10-20 % der Patienten auf
  • Darmperforation: Einriss des Darms, der zu starken Bauchschmerzen und einem akuten Abdomen führt; kann bei etwa 5 % der Patienten auftreten
  • Megaduodenum: Eine Vergrößerung des Zwölffingerdarms, die mit Übelkeit und Erbrechen einhergeht; tritt bei etwa 10 % der Betroffenen auf
  • Peritonitis (Bauchfellentzündung): Entzündung des Bauchfells infolge von Darmperforation oder anderen gastrointestinalen Komplikationen

Begleitsymptome (sekundäre Symptome)
Diese Begleitsymptome sind weniger charakteristisch und können auf Komplikationen hinweisen:

  • Toxisches Megakolon: Eine durch Toxine verursachte schwere Darmerkrankung, bei der der Dickdarm stark vergrößert und gelähmt ist; tritt bei etwa 1-2 % der Patienten auf und ist lebensbedrohlich
  • Volvulus: Eine "Verknotung" von Darmschlingen, die zu einem akuten Abdomen führt; bei etwa 3-5 % der Patienten
  • Ösophaguskarzinom (Speiseröhrenkrebs): Ein erhöhtes Risiko für Speiseröhrenkrebs besteht bei Patienten mit chronischer Megaösophagus.
  • Beteiligung des Gehirns: Symptome, die einer zerebralen Toxoplasmose ähneln, wie Kopfschmerzen, Verwirrung und neurologische Störungen, können auftreten

Unspezifische Symptome
Diese unspezifischen Symptome treten bei vielen Erkrankungen auf und tragen weniger zur Diagnose bei:

  • Allgemeine Schwäche
  • Gewichtsverlust: Besonders bei gastrointestinaler Beteiligung kann es zu ungewolltem Gewichtsverlust kommen.