Campylobacter-Enteritis – Weitere Therapie

Allgemeine Therapiemaßnahmen

  • In der Regel reicht es aus, die verlorene Flüssigkeit wieder zu ersetzen.
  • Personen mit der Erkrankung bzw. dem Verdacht auf die Erkrankung dürfen nicht in Lebensmittelbetrieben arbeiten.
  • Gemeinschaftseinrichtungen sollen während der Symptomatik nicht aufgesucht werden.
  • Kontaktpersonen bedürfen keiner speziellen Maßnahmen, sofern sie keine Symptome zeigen.
  • Überprüfung der Dauermedikation wg. möglicher Auswirkung auf die vorhandene Krankheit

Ernährungsmedizin

  • Ernährungsberatung auf der Grundlage einer Ernährungsanalyse
  • Ernährungsempfehlungen gemäß einem Mischköstler unter Berücksichtigung der vorliegenden Erkrankung. Das bedeutet u. a.:
    • täglich insgesamt 5 Portionen frisches Gemüse und Obst (≥ 400 g; 3 Portionen Gemüse und 2 Portionen Obst)
    • ein- bis zweimal pro Woche frischen Seefisch, d. h. fette Meeresfische (Omega-3-Fettsäuren) wie Lachs, Hering, Makrele
    • ballaststoffreiche Ernährung (Vollkornprodukte, Gemüse)
  • Beachtung folgender spezieller Ernährungsempfehlungen:
    • Meiden
      • Rohe bzw. unzureichend erhitzte, kontaminierte und verdorbene Lebensmittel, wie rohe Milch, Eier und Eierspeisen, Fisch und Meeresfrüchte sowie Fleisch, insbesondere Geflügel. Des Weiteren gehören dazu:
        • Rohmilch und Erzeugnisse aus Rohmilch (z. B. Rohmilchkäse)
        • rohes oder nicht ausreichend erhitztes Fleisch und Hackfleisch
        • streichfähige Rohwürste (z. B. Zwiebelmettwurst, Teewurst „Braunschweiger Mettwurst“)
      • kontaminiertes Trinkwasser
      • Lebensmittel und Speisen, wie Kartoffel- und Nudelsalat, die lange in warmer Umgebung stehen gelassen oder anderweitig unsachgemäß aufbewahrt wurden.
      • sehr fette oder kalte Speisen
      • hohe Mengen unreifes Obst
      • Allergie-auslösende Lebensmittel, wie Milch, Ei, Schokolade, Hefe, Nüsse, Käse, Fisch, Früchte, Gemüse, bei Vorliegen einer Nahrungsmittelallergie
    • In jedem Fall muss eine ausreichende Flüssigkeits- und Elektrolytsubstitution erfolgen, um den hohen Wasserverlust bei Enteritis auszugleichen. Bei älteren Menschen und Kleinkindern bzw. Säuglingen muss ggf. ein Elektrolytpulver eingesetzt werden, um weiteren Komplikationen vorzubeugen.
    • Orale Rehydrierung bei Zeichen der Dehydratation (Flüssigkeitsmangel; > 3 % Gewichtsverlust): Gabe von oralen Rehydrationslösungen (ORL), die hypoton sein sollten, zwischen den Mahlzeiten ("Teepausen") bei leichter bis mittelschwerer Dehydrierung.
      Säuglinge und Kinder, die oral oder auch enteral gut rehydriert werden können, sollten keine intravenöse Therapie erhalten.
      Achtung!
      • Herstellung des ORL mit Wasser und nicht zusammen mit anderen Getränken [das Vorgehen ist unabhängig von der Art der Dehydratation (iso-, hypo- oder hypertone Dehydratation)].
      • Für Säuglinge und Kinder sind keine Colagetränke oder selbst hergestellte Saft-Zucker-Salz-Wasser-Mischgetränke geeignet.
  • Auswahl geeigneter Lebensmittel auf Grundlage der Ernährungsanalyse
  • Ggf. Einnahme eines geeigneten Nahrungsergänzungsmittels
    Für Fragen zum Thema Nahrungsergänzungsmittel stehen wir Ihnen gerne kostenfrei zur Verfügung.
    Nehmen Sie bei Fragen dazu bitte per E-Mail – info@docmedicus.de – Kontakt mit uns auf, und teilen Sie uns dabei Ihre Telefonnummer mit und wann wir Sie am besten erreichen können.
  • Detaillierte Informationen zur Ernährungsmedizin erhalten Sie von uns.

Organisationen und Selbsthilfegruppen

  • Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA)
    Postfach 91 01 52, D-51071 Köln
    Telefon: 0221-89920, Fax: 0221-8992300, E-Mail: poststelle@bzga.de, Internet: www.bzga.de