Campylobacter-Enteritis – Prävention
Zur Prävention der Campylobacter-Enteritis muss auf eine Reduktion der Risikofaktoren geachtet werden.
Verhaltensbedingte Risikofaktoren
- Genuss kontaminierter Lebensmittel:
- Geflügelfleisch (insbesondere Hühnerfleisch):
- Besonders gefährdet sind Gerichte wie Fondue Chinoise, bei dem Hühnerfleisch am Tisch serviert und in heißer Brühe gegart wird.
- Hühnereier
- Rohfleischerzeugnisse wie Hackepeter (Mett)
- Rohmilch bzw. Rohmilchkäse
- Trinkwasser
- Geflügelfleisch (insbesondere Hühnerfleisch):
- Enger Kontakt zu infizierten Tieren
- Kontakt mit Geflügel, Haustieren oder Nutztieren, die den Erreger ausscheiden.
Weitere Risikofaktoren
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Warme Jahreszeit
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Hohe Außentemperaturen begünstigen die Vermehrung von Campylobacter-Bakterien.
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Präventionsfaktoren (Schutzfaktoren)
- Konsequente persönliche Hygiene
- Händewaschen mit Wasser und Seife für mindestens 30 Sekunden nach dem Toilettengang, vor der Zubereitung von Speisen und nach Tierkontakt.
- Hygiene in der Küche
- Gründliche Reinigung von Schneidebrettern, Messern und anderen Küchenutensilien nach Kontakt mit rohem Fleisch.
- Keine Verwendung von Holzschneidebrettern aufgrund des hohen Bakterienbesiedlungsrisikos.
- Tiefgefrorenes Fleisch im Kühlschrank auftauen und dabei ein leicht zu reinigendes Gefäß verwenden. Auftauwasser sofort entsorgen.
- Gründliches Durchgaren von Fleisch
- Fleisch, insbesondere Geflügel, sollte auf eine Kerntemperatur von mindestens 70 °C für mindestens 2 Minuten erhitzt werden.
- Abkochen von Rohmilch
- Rohmilch vor dem Verzehr mindestens 2 Minuten abkochen.
- Vermeidung von fäkal-oralen Infektionen
- Arbeitsflächen regelmäßig mit heißem Wasser und Reinigungsmittel säubern.
- Häufiges Wechseln von Spülschwämmen und Geschirrtüchern.
- Rohkost unter fließendem Wasser abreiben und ggf. mit einer Gemüsebürste reinigen. Kein Handtuch zum Abtrocknen verwenden, sondern ausschließlich Papierküchentücher.
- Sichere Zubereitung von Eiern
- Nur frische rohe Eier verwenden, z. B. für Mayonnaise oder Tiramisu. Diese Speisen sollten gekühlt aufbewahrt und möglichst bald verzehrt werden.
- Spiegel- oder Rühreier so lange erhitzen, bis das Eigelb vollständig geronnen ist.
- Frühstückseier mindestens 5 Minuten kochen.
Maßnahmen in Schlachtbetrieben
- Strikte Einhaltung der Schlachthygiene
- Maßnahmen zur Vermeidung von Kreuzkontaminationen während des Schlachtprozesses.
Allgemeine Hygienemaßnahmen
- Vor der Zubereitung frischer Lebensmittel die Hände mindestens 30 Sekunden mit Wasser und Seife waschen.
- Lebensmittel vor dem Verzehr gründlich waschen, schälen oder durchgaren (mindestens 2 Minuten eine Kerntemperatur von 70 °C erreichen).
- Tiefgefrieren von Lebensmitteln reduziert die Anzahl der Keime, tötet Campylobacter jedoch nicht vollständig ab.
Sekundärprävention
Die Sekundärprävention der Campylobacter-Enteritis zielt darauf ab, Infektionen frühzeitig zu erkennen und gezielte Maßnahmen einzuleiten.
- Früherkennung und Diagnostik
- Klinische Symptomatik:
- Durchfall (wässrig bis blutig), Bauchschmerzen, Fieber, Übelkeit und Erbrechen.
- Labordiagnostik:
- Stuhlkulturen zum Nachweis von Campylobacter-Bakterien.
- Klinische Symptomatik:
- Therapeutische Maßnahmen
- Symptomatische Behandlung:
- Flüssigkeitszufuhr zur Vermeidung von Dehydratation.
- Elektrolytausgleich bei schwerem Flüssigkeitsverlust.
- Antibiotikatherapie:
- In schweren Fällen oder bei Risikopatienten kann eine Behandlung mit Makroliden wie Azithromycin oder Erythromycin erforderlich sein.
- Symptomatische Behandlung:
Tertiärprävention
Die Tertiärprävention der Campylobacter-Enteritis zielt darauf ab, Folgekomplikationen und Langzeitschäden nach einer Infektion zu minimieren.
- Langzeitnachsorge
- Überwachung auf mögliche Komplikationen wie reaktive Arthritis, Guillain-Barré-Syndrom oder Reizdarmsyndrom.
- Regelmäßige Kontrolluntersuchungen bei chronischen Beschwerden.
- Rehabilitation
- Aufbau der körperlichen Leistungsfähigkeit nach einer überstandenen Infektion.
- Unterstützung bei der Wiederherstellung der Darmflora durch probiotische Therapien.
Hygienemaßnahmen im Ausland
- Auf rohe Milch- und Eierspeisen verzichten
- Speisen wie Speiseeis, Pudding oder Mayonnaise meiden.
- Nur ausreichend erhitzte Lebensmittel verzehren
- Gemüse, Fleisch, Fisch und Meeresfrüchte sollten mindestens 2 Minuten eine Kerntemperatur von 70 °C erreichen.
- Wasserhygiene
- Wasser abkochen vor dem Trinken.
- Auf Fruchtsäfte und Eiswürfel verzichten.
- Nur aus originalverschlossenen Flaschen trinken.